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Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Titel: Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen
Autoren: Eva Christoff
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hagelten auf ihre Köpfe, hagere, plötzlich zu grausamem Leben erwachte Körper kreisten sie ein, während die weitaufgerissenen Augen in schrecklicher Ausdruckslosigkeit verharrten. Die Frauen wirkten wie eine Schar von Leichen, die von Dämonen besessen waren.
    David wich schrittweise zurück, schnellte herum und begann zu laufen.
    Ramee erreichte als erster die Tür zum Labor, durch die sie in den Talkessel gelangt waren, doch bevor er noch einen Schritt in das Innere des Raumschiffes tun konnte, quoll ihm ein mindestens zwanzig Mann starker Trupp der Malaiara entgegen. Ramee und Reta verschwanden in der Masse der geflügelten Leiber.
    Farrell machte kehrt und kam zu David zurückgelaufen.
    »Die Felswand hoch!« brüllte er.
    David blickte nach oben. Flügelrauschen ertränkte das Heulen der wütenden Frauen, die Spitzen der Wurflanzen blitzten im Licht der im Zenit stehenden Sonne, als eine starke Kampfgruppe der Malaiara über den Bergspitzen auftauchte und in das Tal hinabglitt.
    »Nicht«, sagte David, als er sah, daß Farrell nach seinem Stunner griff. »Sie werden uns sonst töten.«
     
    *
     
    David biß die Zähne zusammen und spannte die Rückenmuskeln, als die Lanzenspitze seinen Anzug durchstieß und tief in sein Fleisch drang. Nie zuvor hatte er Schmerz so bewußt empfunden wie in diesen Minuten, umgeben von den fremdartigen Vogelgesichtern der Malaiara, die ihn halb neugierig, halb feindlich anstarrten.
    Auf dem Boden des Labors lagen immer noch die leblosen Körper der zwei Flieger, die während des vorangegangenen Kampfes zu Tode gekommen waren. David beeilte sich, daran vorbeizukommen, doch eine Hand wie aus Stahl packte seinen Nacken und zwang ihn, sich zu bücken, bis er nur einen Zentimeter weit von den toten Augen eines der Malaiara entfernt war. Sein leerer Magen krampfte sich bei dem Anblick zusammen, und er drehte den Kopf zur Seite, während ein saurer Geschmack in seinen Mund stieg.
    Die Hand in seinem Genick stieß ihn vorwärts, daß er über die Leiche stolperte und vor einen der Arbeitstische fiel. Er hörte Farrells Schrei und wollte sich nach ihm umsehen, aber seine Augen hingen wie gebannt an einer grünschuppigen Hand, die sich zu ihm herniedersenkte. Zwischen den Fingern hielt der Malaiara einen rötlichen Ball, der in eine nadelfeine Spitze auslief, die auf seinen Hals gerichtet war.
    David stemmte die Hände gegen den Boden, um sich aufzurichten, aber sofort bohrte sich die Lanzenspitze noch tiefer in seinen Rücken und nahm ihm den Atem. Das Material, aus dem der Boden bestand, roch unangenehm süßlich. Der aufdringliche Dunst breitete sich in Davids gesamtem Kopf aus, und er spürte kaum, wie die Nadel des Injektionsgerätes in seine Haut drang. Eine eigenartige Taubheit erfaßte seinen Körper. Die scharfe Metallspitze in seinem Fleisch wurde bedeutungslos, der harte Boden verwandelte sich in eine schwankende Wolke, die seinen Körper umhüllte.
    Nur seine Augen sagten ihm, daß er aufstand und sich in Bewegung setzte. Die Einrichtung des Labors verschwamm vor seinen Blicken, und er konnte das Geräusch seiner eigenen Schritte nicht hören. In verbissener Gegenwehr versuchte er, seine psionischen Fähigkeiten zu aktivieren, aber er fing nur unverständliche Gedankenformen auf, die von Farrell zu stammen schienen. Dann spürte er wieder die schwarze Leere der PSI-Blockade.
    Eine Tür glitt vor ihm auf, und er ging hindurch wie von einer Schnur gezogen. Flüchtig erhaschte er einen Blick von dem Malaiara, den sie an die Sprossen der Leiter in dem Liftschacht gebunden hatten. Der nächste Gang, in den er hineingetrieben wurde, war nur schwach erleuchtet, aber irgend jemand schien seinem Körper genaue Anweisungen zu geben, wie er sich zu bewegen hatte. Ohne daß sein Gehirn daran Anteil hatte, folgte er den Windungen des Ganges, durchquerte mehrere Räume und trat schließlich in eine ausgedehnte Halle.
    Eben noch stand er in dem dumpfen Lichtstreifen, der aus dem Gang durch die Tür drang, dann aber plötzlich in völliger Dunkelheit.
    In einer instinktiven Suche nach Halt öffnete er sein Bewußtsein weit. Schmerzhaft und überdeutlich empfand er die aus Angst und Wut gemischte. Gefühlswelle, die von Farrell in ihn überfloß. Er kämpfte dagegen an, um nicht von seiner eigenen Furcht übermannt zu werden. Seine Augen spähten durch die Finsternis auf der Suche nach der Gefahr, die auf ihn zukam, erfaßten aber nichts als nur sechs glühende Punkte, die in einiger
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