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Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Titel: Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen
Autoren: Eva Christoff
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Entfernung von ihm bewegungslos in der Luft zu hängen schienen.
    »Wer bist du?« klang plötzlich eine Stimme in seinem Kopf.
    Die Gedankenformen waren fremd und stachen wie Messer in sein Bewußtsein. Unwillkürlich verschloß er sich gegen die gewaltsame Befragung, aber die Kraft, die auf ihn eindrang, war stärker als die schützende Mauer, die er aufgebaut hatte.
    Obwohl er die Augen geschlossen hielt und sich ganz auf Abwehr konzentrierte, konnte er die spitzen Krallen sehen, die sich in die Fugen seiner Verteidigung bohrten und sich einen Durchgang schafften. David spannte sich in Erwartung des Schmerzes, der jetzt folgen mußte, aber er spürte nichts, nur überraschte Bewunderung und eine behutsame Annäherung. Erschöpft gab er seinen Widerstand auf und ließ die fremden Wesen in sich eindringen.
    »Willkommen, Bruder«, sagte die gleiche Stimme, die zu Anfang versucht hatte, sich seiner zu bemächtigen. »Verzeih unsere Unwissenheit. Die Wesen, mit denen wir bis jetzt zu tun hatten, waren nicht von deiner und unserer Art. Wir konnten uns mühelos ihres Bewußtseins bemächtigen, dich aber bitten wir, mit uns zu sprechen. Ein Kampf zwischen uns wäre sinnlos und würde uns nur vollkommen erschöpfen.«
    »Ich bin gerne bereit dazu.« David fühlte, wie seine Gedanken aufgefangen und gierig eingesogen wurden. »Aber sagt mir zuerst, wer ihr seid und was ihr von uns wollt.«
    »Wir sind Die Drei dieser Festung der Malaiara«, antwortete die Stimme. »Man nennt uns Varnha, die Gedankenherrscher. Wir bestimmen die Geschicke des Teils unseres Volkes, der mit uns in dieser Burg lebt. Von euch wollen wir wissen, warum ihr in unsere Festung eingedrungen seid und unser Blut vergossen habt.«
    »Wir kamen, um die Frauen zu befreien, die ihr gefangenhaltet«, gab David zu verstehen. »Wir wurden angegriffen und mußten uns wehren. Daß es Tote gab, tut uns leid. Es lag nicht in unserer Absicht. «
    »Woher wußtet ihr von unserer Festung?« fragte die Stimme der Drei Varnha. »Und warum seid ihr heimlich und bei Nacht gekommen? Es hätte an euch gelegen, einen Kampf zu vermeiden. «
    »Woher unser Wissen stammt, werde ich nicht sagen«, antwortete David. »Und wir sind nachts gekommen, weil wir sonst befürchten mußten, ebenfalls gefangengenommen und getötet zu werden. Danach zu urteilen, wie ihr mit den geraubten Frauen umgeht, war nichts anderes zu erwarten.«
    Er erfaßte einen nur unvollkommen unterdrückten Eindruck von Scham und daraus erwachsendem Zorn.
    »Die Not zwingt uns dazu, eure Frauen zu rauben«, teilte die Gedankenstimme ihm mit. »Vor nahezu zweihundert Jahren sind wir auf diesem Planeten gestrandet, und obwohl unsere Lebensspanne länger ist als die eure, ist unsere Rasse vom Aussterben bedroht. In unserem Raumschiff befanden sich keine Frauen, und genetische Abweichungen verwehren es uns, mit Menschenfrauen Nachkommen zu zeugen. Wenn es euch so ginge – würdet ihr nicht alles versuchen, den Tod eurer Rasse zu verhindern?«
    »Nicht auf diese Weise«, sagte David. »Nicht, indem ich die Angehörigen einer anderen Rasse verfolge und quäle. Ihr seid Schiffbrüchige, aber auf eurem Heimatplaneten lebt euer Volk weiter. Ist das nicht genug?«
    »Es ist nicht genug!« Die Stimme der Drei Varnhas, die sich zu einem Gedankenwesen vereinigt hatten, steigerte sich zu einem vibrierenden Kreischen. »Wir sind keine Schiffbrüchigen mehr. In zweihundert Jahren ist dieser Planet zu unserer Heimat geworden, und wir wollen nicht untergehen, ohne daß unsere Nachfolge gesichert ist. Der Tod nach einem so langen Leben ist nur zu ertragen, wenn wir wissen, daß welche da sind, die unser Werk fortführen. Die Malaiara sollen nicht ausgelöscht und vergessen sein!«
    »Jedes Volk wird einmal vergessen«, beharrte David. »Wie lange führt ihr schon eure grausamen Experimente durch? Haben sie Erfolg gehabt? Nein! Warum findet ihr euch nicht damit ab, daß es euch nicht möglich ist, Nachkommen zu hinterlassen?«
    »Wir wissen, daß es nicht richtig ist, was wir tun. Vor Jahren wollten wir aufgeben, aber wir sind nicht die einzigen, die bestimmen, was geschieht. Es gibt andere, deren Stimme genausoviel gilt wie die unsere, und diese anderen Varnha ließen immer mehr Frauen rauben, um immer noch größere Experimente durchführen zu können. Wir …«
    Die Stimme in Davids Bewußtsein verstummte. Die Aufmerksamkeit der Varnha wandte sich von ihm ab und lauschte in das Innere der Festung.
    Die Taubheit, die sich nach
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