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Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils

Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils

Titel: Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils
Autoren: Eva Christoff
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ihn David aufgebracht. »Wozu sollen diese Selbstvorwürfe gut sein? Wir alle müssen jetzt da gegen Valdec kämpfen, wo uns Zufall, Schicksal oder wie du es nennen willst, hingestellt haben. Ich sehe im Augenblick meine vordringlichste Aufgabe darin, Yggdrasil zu helfen. Dazu muß ich wissen, was dem Baum fehlt.«
    »Du hast natürlich recht«, entschuldigte sich Llewellyn. »Aber ich habe die Verbrechen Valdecs und des Konzils am eigenen Leib erfahren dürfen. Und auch die Macht. Deshalb bin ich so verbittert. Ich kenne den grausamen Machtapparat der Konzerne zu gut. Wenn ich diese verträumten Blumennarren dort draußen sehe, packt mich beinahe Wut. Die Kinder Yggdrasils sind die letzte Hoffnung der Menschheit, aber sie begreifen einfach nicht worum es geht …«
    »Und was ist mit Männern wie Asen-Ger?« widersprach David.
    »Asen-Ger ist das, was man in der antiken Literatur einen Don Quichotte nannte. Seit Jahren schmiedet er Ränke gegen Valdec, intrigiert, versucht die Konzerne gegeneinander auszuspielen. Und was hat er damit erreicht? Nichts! Nicht einmal der Rat der Logenmeister konnte sich bisher entschließen uns zu helfen. Die anderen Terranauten unter den Logenmeistern sind genau wie Asen-Ger. Sie kämpfen gegen Windmühlenflügel, wenn du dir darunter etwas vorstellen kannst. Aber du warst ja mit auf Zoe und hast es selbst erlebt.«
    David maß Llewellyns von goldenen Riemen bedeckte Gestalt mit einem nachdenklichen Blick. »Und was bist du, Riemenmann? Du kennst sogar die antike Literatur. Wer bist du?«
    »Ich weiß es nicht«, lautete die Antwort.
    Fassungslos schüttelte David den Kopf. »Du weißt nicht, wer du bist? Aber damals auf Syrta, als du deine Riemen geöffnet hast, erzähltest du mir, du hättest meine Mutter Myriam gekannt, und du wärst von einem Strafplaneten des Konzils geflohen …«
    Llewellyn wandte sich ab und preßte die Hände gegen die Schläfen. »Bitte frag mich nicht nach meiner Vergangenheit, David. Bei unserer Freundschaft bitte ich dich darum. Wenn ich die Riemen abnehme, verwischen sich die Grenzen zwischen den Welträumen und mit ihnen die zwischen Vergangenheit und Zukunft. Aber wenn ich die Riemen angelegt habe … nun, ich habe sie auf Syrta zum ersten Mal in meinem zweiten Leben bewußt abgelegt.«
    »Aber wie kannst du ohne Erinnerung leben?«
    »Oh, ich habe eine Menge Erinnerungen, aber alle aus meinem zweiten Leben«, erklärte Llewellyn. »Was ich bis zu dem Zeitpunkt erlebt habe, als ich auf Psyta lernte, in meinem goldenen Gefängnis zu leben, ließ ich von Freunden aus meinem Gedächtnis löschen. Ich wäre sonst über meine Erinnerungen wahnsinnig geworden. Sie waren zu grauenvoll.« Mit einer bezeichnenden Geste über die goldenen Riemen, die seine Umwelt vor der tödlichen PSI-Strahlung seines veränderten Körpers schützten. »Auf Psyta begann mein Leben als Riemenmann. Vor zwölf Jahren trat ich in dieses zweite Leben. Von meinem ersten Leben habe ich nur den Haß auf das Konzil und auf Valdec behalten. Die Garde vernichtete Psyta, und seitdem ziehe ich durch die Galaxis, um als Terranaut den Widerstand gegen das Konzil zu schüren. Den Erfolg kennst du ja.«
    »Ich frage dich nicht mehr«, versprach David. »Schließlich habe ich selbst einmal versucht, ein zweites Leben anzufangen.«
    Llewellyn lachte rauh und schlug dem Konzernerben auf die Schulter. »Das macht dich ja auch so sympathisch, Junge. Los jetzt, sag mir, wie ich dir bei Yggdrasil helfen kann.«
    »Du mußt die Riemen abnehmen!«
    »Alles, aber nicht das.« Der Riemenmann wich einige Schritte zurück, und David befürchtete schon, er werde einfach davonlaufen.
    »Es muß sein, Llewellyn. Ich muß nach Weltraum II.« David sah das Entsetzen in Llewellyns Augen und hätte den Plan am liebsten aufgegeben. Aber er hatte keine andere Hoffnung mehr, endlich wieder direkt mit Yggdrasil zu sprechen. »Die Kommunikation mit dem Urbaum ist offenbar nur in Weltraum II möglich. Damals hat Yggdrasil mich selbst geholt, jetzt mußt du mich hinbringen.«
    Llewellyn zögerte noch. Sobald er die Riemen öffnete, litt er beinahe unerträgliche Schmerzen, als würde er bei lebendigem Leibe verbrennen. Das normale Raum-Zeit-Gefüge wurde dann von der PSI-Strahlung aus den bei einem PSI-Experiment der Kaiser-Konzerns veränderten Körperzellen des Riemenmannes zerrissen.
    »Du mußt, Llewellyn. Der Erbe der Macht verlangt es.«
    Der Riemenmann nickte resignierend. »Wann?« fragte er leise.
    »Jetzt
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