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Die Suche nach Zei

Titel: Die Suche nach Zei
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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er, dass das Perlgrau der Außenwelt die Unterseite einer vorbeiziehenden Regenwolke war. Der Wind zerrte knatternd an der Segeltuchverspannung, die die Gangway von oben schützte, und der Regen sprühte kalt durch die offenen Flanken herein.
    Als er mit Aussteigen an der Reihe war und durch die Luftschleuse ins Freie trat, hörte er unter sich das Rumpeln und Poltern von Gepäckstücken, die von ächzenden Besatzungsmitgliedern aus der Luke des Frachtraums in die Rutsche unterhalb der Rampe gewuchtet wurden, und dann das schabende Geräusch, als die Koffer die Rutsche hinunterglitten. Ein kurzer Blick über das Geländer nach unten ließ ihn vor Schreck zusammenfahren, als ihm gewärtig wurde, wie weit es bis zum sicheren Boden war.
    Der Wind sauste durch die spinnenartige Verstrebung der Rampenkonstruktion und peitschte Barnevelt den Regenmantel um die Beine. Am Fuß der Rampe angekommen, stellte er fest, dass ihn bis zum Zollgebäude noch ein mehrminütiger Fußmarsch erwartete. Der ebenfalls mit flatternden Zeltplanen überdachte Gehweg führte quer über das Feld, eine nackte braune Fläche, die mit Pfützen übersät war. Ein Stück weiter war gerade eine Planierraupe dabei, den durch einen Start entstandenen Krater wieder einzuebnen. Hinter ihm ragte die Amazonas wie eine überdimensionale Gewehrpatrone in die Höhe. Als sie sich dem Zollgebäude näherten, hörte der Regen schlagartig auf, und Roqirs große gelbe Scheibe lugte verstohlen durch die dahintreibenden Wolkenmassen.
    Ein uniformierter Viagens-Mann hielt die Tür des Zollgebäudes auf und sagte im Brasilo-Portugiesisch der Raumfahrt: »Die Passagiere, die auf Krishna bleiben, erste Tür rechts. Transitreisende nach Ganesha und Vishnu …«
    Neun der vierzehn Passagiere drängten sich durch die erste Tür rechts und stellten sich vor dem Tisch eines mürrisch dreinblickenden großen Mannes auf, dessen Namensschild ihn als Afanansi Gorchakow, Zollhauptinspektor, auswies.
    Als Barnevelt und Tangaloa an die Reihe kamen, legten sie ihre Pässe zum Kontrollieren und Abstempeln vor und trugen sich in das Einreiseformular ein. Außerdem mussten sie einen Daumenabdruck auf dem Formular hinterlassen. In der Zwischenzeit kontrollierten zwei Assistenten Gorchakows das Gepäck.
    Als einer von ihnen die Hayashi-Ringkameras entdeckte, rief er Gorchakow zu sich, der sie eingehend inspizierte und schließlich die Frage stellte: »Sind die Kameras mit Selbstzerstörern ausgerüstet?«
    »Ja«, antwortete Tangaloa.
    »Und Sie werden die Kameras auf keinen Fall in die Hände von Krishnanern geraten lassen?«
    »Ganz bestimmt nicht.«
    »Gut, dann dürfen Sie sie meinetwegen mitnehmen. Obwohl es streng genommen illegal ist, machen wir in diesem Fall eine Ausnahme. Schließlich verändert sich auch Krishna allmählich, und wenn jetzt keine Bilder vom alten Krishna gemacht werden, dann werden sie nie gemacht.«
    »Wieso verändert es sich?« fragte Barnevelt überrascht. »Ich dachte immer, ihr von den Viagens wärt peinlich darauf bedacht, die Krishnaner gegen alle Einflüsse von außen abzuschirmen.«
    »Das stimmt. Aber sie haben trotzdem vieles von uns gelernt. So hat zum Beispiel im Jahre 2130 Prinz Ferrian von Sotaspé ein Patentsystem in seinem Königreich eingeführt, und das hat bereits eine gewisse Wirkung gezeitigt.«
    »Wer war das?«
    »Der Schurke, der versuchte, eine komplette technische Fachbibliothek in der Mumie eines seiner Vorfahren nach Krishna zu schmuggeln. Als wir das vereitelten, setzte er seine Patentidee in die Praxis um. Die Anregung dafür war ihm bei einem Besuch auf der Erde gekommen.«
    »Wer ist bei Ihnen zuständig für Touristenberatung?«
    »Castanhoso. Warten Sie einen Moment, ich stelle Sie ihm gleich vor!«
    Als alle Einreisenden der vorgeschriebenen medizinischen Untersuchung unterzogen worden waren, führte Gorchakow Shtains Leute durch den Gang in ein anderes Büro, das Herculeu Castanhoso beherbergte, den Stellvertretenden Sicherheitsoffizier von Novorecife.
    Als Gorchakow wieder draußen war, erläuterte Tangaloa dem Beamten Ziel und Zweck der Expedition, wobei er am Schluss hinzufügte: »Können wir der jungen Dame vertrauen? Wir wollen nicht, dass unsere Pläne unter den Eingeborenen ruchbar werden.« Dabei deutete er mit dem Kinn auf Castanhosos hübsche Sekretärin.
    »Selbstverständlich«, sagte Castanhoso, ein dunkelhaariger kleiner Mann.
    »Sehr gut. Ist in den letzten Monaten hier jemand durchgekommen, der Ähnlichkeit
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