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Die Suche nach Zei

Titel: Die Suche nach Zei
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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euren Frauen gemacht habt, oder?«
    »Es würde einen Mann aus dir machen«, sagte Marlowe. »Jeder, der in deinem Alter ist und noch nie verheiratet war, braucht etwas Drastisches.«
    »Es würde Ihnen wirkliche Erfahrungen vermitteln, die Sie gut für Ihre Schreiberei verwerten könnten«, sagte Mrs. Fischman.
    »Besser, du lässt dich jetzt in. solche Abenteuer ein, während du noch jung und ungebunden bist«, sagte Thorpe. »Wenn ich noch mal die Chance hätte …«
    »Wir erhöhen auch dein Gehalt«, sagte Panagopoulos. »Und mit deinem Spesenkonto auf Krishna kannst du dir eine Menge …«
    »Denk nur an all die verrückten Tiere, die du dort sehen wirst!« sagte Tangaloa. »Du bist doch so verrückt auf seltene Tiere.«
    »Und schließlich«, setzte Laing das Bombardement fort, »ist es ja nicht so, als würden wir von dir verlangen, dass du zum Mars fliegst und mit einer Sauerstoffmaske vor der Nase unter überdimensionalen Insekten lebst. Die Eingeborenen dort sehen fast wie Menschen aus.«
    »Und erst die Frauen …« sagte Tangaloa mit schwärmerischer Miene und machte mit den Händen ein paar kurvige Bewegungen in der Luft.
    »In drei Teufels Namen, ich gehe ja!« sagte Barnevelt schließlich, als ihm klar wurde, dass sie ihn am Ende doch herumkriegen würden. Und hatte er nicht schließlich und endlich immer von solch einem Abenteuer geträumt, als kleiner Junge auf dem Bauernhof in Chautauqua County? Geschah ihm ganz recht.

 
2
     
    G eorge«, fragte Barnevelt, »was mache ich jetzt? Meine Versicherung erhöhen?«
    »Oh, es ist schon alles arrangiert«, antwortete Tangaloa. »Ich habe für dich die Passage auf der Eratosthenes gebucht. Sie startet übermorgen von Mohave aus.«
    Barnevelt starrte ihn mit großen Augen an. »Das heißt … willst du damit sagen, dass ihr das alles schon im voraus ausgekocht habt?«
    »Natürlich! Wir wussten doch, dass du mitmachen würdest.«
    Obwohl Barnevelt noch eine Nuance roter im Gesicht wurde und wie ein kaputter Automotor zu blubbern begann, fügte Tangaloa seelenruhig hinzu: »Wie lange brauchst du zum Packen?«
    »Das kommt drauf an, was ich brauche. Soll ich zum Beispiel ein Paar Ohrenwärmer mitnehmen?«
    »Ganz normale Kleidung für ein paar Monate. Die Kameras und die anderen Spezialgeräte habe ich schon, und den Rest kaufen wir in Novorecife. Es wäre Blödsinn, die Frachtkosten für Gepäck zu bezahlen, das wir sowieso nicht tragen können.«
    »Wohin fliegt die Eratosthenes? Nach Pluto?«
    »Nein. Neptun ist neuerdings der Basisraumhafen für die Flüge zu den zetischen Planeten. Von dort aus wird uns die Amazonas nach Krishna bringen.«
    »Und was mache ich mit meiner Mutter?«
    »Nun, gar nichts!«
    »Aber wenn sie davon Wind kriegt, wird sie mir die Reise sofort verbieten, und ich komme nicht gegen sie an. Das heißt, ich kann schon – es nützt bloß nie was.«
    Tangaloa setzte ein spitzbübisches Grinsen auf. »Sag ihr doch, du gehst auf eine längere Segeltour mit deinem Freund, der die Jacht besitzt.«
    »Okay! Ich werde ihr erzählen, wir besuchen meine Urgroßmutter Anderson in Baltimore. Aber vorher rufe ich am besten Prescott an. Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn deine Lügen schon rauskommen, bevor du sie ausgesprochen hast.« Er wählte auf seinem Armbandtelefon die Nummer von Prescott. »Harry? Hier ist Dirk. Könntest du mir einen Gefallen tun? …«
     
    Als Barnevelt in sein Apartment kam, stellte er zu seiner Erleichterung fest, dass seine Mutter nicht da war. Bestimmt war sie wieder in der Stadt und ging ihrer Lieblingsbeschäftigung nach – ihren Oberziehungskredit zu überziehen. In schuldbewusster Hast packte er seinen Koffer, sagte der Katze, dem Goldfisch, der Schildkröte und seinem Wellensittich Fikki auf Wiedersehen und schlich auf Zehenspitzen hinaus, wie ein Einbrecherlehrling.
    Doch als die Haustür hinter ihm Zuschlag, blökte ein Jagdhorn durch die Windungen seines Gehirns. Seine gebückte Haltung straffte sich. Schließlich war ein Mann ein Mann und der Herr seines Schicksals. Wenn alles gut ging, würde er seine Mutter vor der Abreise nicht mehr sehen. Zum ersten Mal in den einunddreißig Jahren seines Lebens war er wirklich allein und auf sich gestellt.
    Aber war das, was er da machte, recht? Zweifel begannen in ihm zu nagen …
    Und so begab er sich denn per U-Bahn und Bus zu Tangaloas Wohnung, während der ganzen Zeit im Widerstreit mit sich selbst. Als er die Wohnung betrat, hatte die ödipale Seite seiner
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