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Die Sexklinik

Die Sexklinik

Titel: Die Sexklinik
Autoren: Carter Brown
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gurgle? Nur damit ich nicht krank werde —
deshalb! Denn wenn es wirklich mal passiert, können Sie sich vorstellen, was
dann los ist?«
    »Sagen Sie’s mir, Byron«,
murmelte sie.
    »Klar, ich sag’s Ihnen!«
explodierte ich. »Zuerst gehe ich zum Arzt, und der weist mich in ein
Krankenhaus ein. Ein schickes, modernes Krankenhaus, und zwar umgehend. Und
wenn ich ankomme, geben sie mir ein Zimmer, komplett mit warmem und kaltem
Wasser, Sprechanlage und so. Und dann geht die Tür auf und die Schwester — in
weißer Uniform! — kommt herein, lächelt und sagt, ich soll mich ausziehen und
ins Bett gehen. Und wissen Sie, was dann passiert?«
    »Nein.« Ihre Augen weiteten
sich. »Was?«
    » Dann werde ich wild !«
schrie ich. »Ich werfe nur einen Blick auf dieses süße, weiße, unschuldige
Wesen, und in der nächsten Sekunde werde ich ein Opfer meiner niedrigsten
Instinkte! Sie ist ganz in Weiß und vielleicht noch Jungfrau, vielleicht auch
nicht, das ist mir egal, denn innerhalb der nächsten zehn Minuten ist sie’s
jedenfalls ganz bestimmt nicht mehr!«
    »Wollen Sie damit sagen«,
fragte Jane Wintour in ihrem sachlichsten Ton, »daß Sie mit dem Gedanken
spielen, die Schwester zu vergewaltigen?«
    »Ich spiele nicht, ich
vergewaltige«, knurrte ich und kam drohend auf sie zu. »Hier sind wir doch in
einem Krankenhaus — stimmt’s, Schwester? Und Sie sind ’ne Schwester, stimmt’s,
Schwester?«
    »Byron...« Ihr Lächeln wurde
plötzlich nervös. »Ich glaube, das reicht als Einführungsgespräch. Ich bringe
Sie jetzt zu Dr. Landel und...«
    »Zu spät!« konstatierte ich
knapp. »Sie wollen es ja unbedingt wissen, wie? Ich habe dagegen angekämpft und
hätte mich vielleicht sogar bezwungen, aber nein, Sie mußten mich immer weiter
und weiter reizen. Jedenfalls denken Sie daran — hinterher—, daß Sie sich alles
selbst zuzuschreiben haben.«
    »Byron!«
    Sie stieß einen entsetzten
Quietscher aus, als ich mir eine Faustvoll weißer Uniform schnappte und sie aus
ihrem Sessel hochriß.
    »Überhaupt — was sind Sie für
ein Sadist?« knirschte ich. »Mich hier hereinzubitten, wo eine so einladende
Couch steht?«
    »Wagen Sie nicht, mich
anzurühren!« kreischte sie. »Wenn Sie Hand an mich legen, rufe ich sofort Dr.
Landel!«
    »Und ich dachte schon, Sie
kämen niemals auf diese Idee«, sagte ich wieder im Konversationston und ließ
ihre Uniform los. »Er hat mich gestern abend spät in Manhattan angerufen und
gebeten, heute morgen zu einem Gespräch hier herauszukommen. Der Termin war elf
Uhr.« Demonstrativ sah ich auf meine Armbanduhr. »Jetzt ist es zwanzig nach,
und ich schätze, seine Ungeduld wächst.«
    Ihre dunklen Augen weiteten
sich enorm. »Aber sind Sie denn nicht Mervyn Higgins, der neue Patient aus
Clinton in Iowa, den wir für diesen Morgen erwarten?«
    »Ich bin Danny Boyd aus
Manhattan, Central Park West«, versicherte ich.
    »Danny Boyd?« wiederholte sie
mit bebender Stimme. »Ja, warum, verdammt noch mal, haben Sie das nicht gleich
gesagt?«
    »Ich hab’s versucht, wissen Sie
noch?« Ich gönnte ihr mein gemeinstes Grinsen. »Aber Sie haben es mir verboten. Sie wollten mich ja unbedingt Byron nennen, weil Ihnen das zu meinem
Bürstenhaar zu passen schien!«
    Ungläubig starrte sie mich an.
»Dann ist das ganze Gerede über Ihren Uniformfetischismus und Ihren Trieb,
weißgekleidete Schwestern zu vergewaltigen...« Plötzlich leuchteten ihre Wangen
feuerrot. »Sie haben sich über mich lustig gemacht!«
    »Gegen wen ich nicht ankomme,
dem passe ich mich eben an«, sagte ich. »Und als ich erst mal losgelegt hatte,
konnte man ja sehen, wie Sie das Ganze genossen, deshalb brachte ich es nicht
übers Herz, Sie zu enttäuschen.« Ich grinste sie an. »Kein böses Blut, okay? Du
Jane, ich Byron — okay?«
    »Du — Bastard!« sagte sie mit
Inbrunst. »Du gemeiner, hinterhältiger Bastard. Und wenn es das letzte ist, was
ich tue — dafür wirst du büßen!«
     
     
     

2
     
    Dr. Landel war hochgewachsen,
athletisch gebaut und etwa Mitte Dreißig. Sein drahtiges schwarzes Haar zeigte
an den Schläfen einen eleganten Silberton, der seinen mahagonibraunen Teint
noch betonte. Er trug ein oliv und goldbraun gemustertes Sportjackett, einen
Rollkragenpullover und eine rostbraune Hose. Irgendwie erinnerte er mich an die
vierfarbigen Wunderknaben der Whiskywerbung.
    »Freut mich, daß Sie es doch
noch einrichten konnten, Mr. Boyd«, sagte er mit seiner Baßstimme. »Wie ich
höre, sind Sie so
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