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Die Seelenburg

Die Seelenburg

Titel: Die Seelenburg
Autoren: Jason Dark
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Monster. Danach habe er dann den Kamin verschlossen.
    So also sah das aus. Ich nickte gedankenverloren. Das konnte ja noch heiter werden.
    »Und was hat Schreiber da unten vor?« wollte ich zum Schluß noch wissen.
    »Er feiert da seine Partys.«
    »Schwarze Messen, wie?«
    Der Mann nickte.
    Da hatte ich die Bestätigung. Ich hatte viel über schwarze Messe gelesen, die es schon vor Hunderten von Jahren gab. Allerdings erlebten sie in unserer heutigen Zeit eine Wiederauferstehung, die mir gar nicht gefiel. Es gab zahlreiche Hexenclans, die nur Hokuspokus betrieben und darauf aus waren, eine Orgie zu feiern. Sollten sie ruhig. Solange keine Jugendlichen mit hineingezogen wurden, war das egal. Aber andere Clubs, die echten Kontakt mit Jenseitswelten und mit der Hölle aufgenommen hatten, existierten ebenfalls.
    Und die waren gefährlich.
    »Du kennst den Weg?« fragte ich ihn.
    Er nickte.
    »Dann hoch mit dir. Wir drei werden uns mal gemeinsam das Treiben ein wenig näher ansehen…«
    Zwei Sekunden spürte Jane Collins überhaupt nichts mehr. Sie schielte auf den Dolchgriff und begriff nicht, was mit ihr geschehen war.
    Dann kam der Schmerz!
    Explosionsartig breitete er sich aus, zog durch ihren gesamten Arm abwärts, fuhr in die Finger und breitete sich auch zur Schulter hin aus, wobei er Janes rechte Seite lähmte. Sie sah das aus der Wunde quellende Blut und wie es in einem breiten Rinnsal über den Stoff rann.
    Jane schüttelte sich vor Angst. Sie konnte den Schmerz nicht mehr schweigend ertragen und öffnete den Mund. Ein leises Wehklagen drang über ihre Lippen. Wie von selbst öffneten sich die Finger ihrer rechten Hand, und die Astra fiel zu Boden.
    Jane Collins konnte nicht mehr, aber sie hielt sich auf den Beinen, wollte den anderen, den Feinden, ihre Schwäche auf keinen Fall zeigen. Die wollten sich auf die Wehrlose stürzen, doch Schreibers scharfer Befehl hielt sie zurück.
    »Nein, macht es langsam, genießt es, und denkt daran, daß ihr die Diener des Spuks seid. Ihr habt von dem Blut getrunken und damit eure Seelen verkauft.«
    Als wären die Worte ein Zeichen gewesen, so veränderte sich plötzlich die Haut der Menschen. Hatte sie vor Sekunden noch normal ausgesehen, so verschwand die meiste Sommerbräune aus den Gesichtern. Die Haut wurde blaß und fahl. Sie schrumpfte nicht zusammen, aber sie nahm einen anderen Farbton an. Die Haut wurde bläulich. Sie bekam sogar einen Stich ins Grüne, und diese neue Farbe legte sich wie Schatten über die Gesichter der vier Menschen.
    Sie wirkten plötzlich maskenhaft starr, wie Steine, die jemand aus dem Fels gehauen hatte.
    Jane sah das alles nicht. Sie hatte genug mit sich selbst zu tun. Es gelang ihr kaum noch, sich auf den Beinen zu halten. Ein Schwindelgefühl packte sie. Vor ihren Augen begann sich alles zu drehen, so daß auch Jane in einen regelrechten Taumel geriet, wobei sie einmal nach links und dann wieder nach rechts schwankte.
    Felix und Robert, Dodo und Anke — sie näherten sich der Detektivin mit langsamen, jedoch zielstrebigen Schritten. Dodo hielt noch ihr Messer in der Linken, die Rechte war zur Faust geballt, das Gesicht nur noch eine Grimasse aus Wut, Haß und Rache.
    Anke Book lächelte teuflisch. Die Frau Doktor öffnete und schloß ihre Hände voller gieriger Erwartung, während auf Roberts Gesicht ein schmales Lächeln lag, das durchaus als gefährlich eingestuft werden konnte. Nur bei Felix regte sich kein Muskel. Ihn schien das alles gleichgültig zu lassen, aber er war der erste, der seine Arme ausstreckte und Jane berührte.
    Und es war die Berührung, die Jane aus ihrer Lethargie riß. Für einen Moment sah sie alles klar und sie schrie.
    »Neiiiinnn!« Ihr Schrei gellte durch das kahle Kellergewölbe und brach sich als schrilles Echo an den nackten Wänden.
    Felix zog ihr den Dolch aus dem Arm. Sofort strömte Blut heraus.
    Jane Collins brach in die Knie. Sie hatte noch versucht, sich zu wehren, doch Robert hielt ihre linke Hand fest, während Anke Book in ihren Rücken gelangt war und sie zu Boden drückte.
    Dodo Dorano aber stand vor ihr und bedrohte sie mit dem Messer. Die Klinge zitterte dicht vor Janes Augen.
    »Eine Bewegung«, zischte das blonde Weib, »einen Mucks nur, und ich steche zu!«
    Jane dachte gar nicht an Widerstand. Sie fühlte sich dazu überhaupt nicht in der Lage. Der Messerstich hatte sie völlig fertiggemacht. Die Detektivin war am Ende.
    Man hob sie hoch.
    Die Männer an den Schultern, die Frauen an den
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