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Die Seelenburg

Die Seelenburg

Titel: Die Seelenburg
Autoren: Jason Dark
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mich über Jane.
    Mein Gott, was hatten sie mit ihr gemacht! Sie blutete aus mehreren Wunden. Am rechten Arm, an der linken Schulter und auch an der Hüfte.
    Dort mußten die Messer sie getroffen haben. Blaß war ihr Gesicht.
    Leichenblaß.
    Etwas würgte in meiner Kehle.
    »Jane!« flüsterte ich, wobei ich den Namen kaum aussprechen konnte.
    Und doch mußte sie ihn gehört haben, denn ihre Augenlider flatterten.
    Sie sah mich, und ich weiß nicht, ob sie mich erkannte. Auf jeden Fall mußte sie zu einem Arzt. Und das möglichst schnell.
    Leider war es nicht möglich. Dagegen hatten die anderen etwas. Sie wollten ihr Opfer, und sie dachten gar nicht daran, aufzugeben. »Die Hölle wird euch unterstützen!« schrie Schreiber und feuerte seine Diener an.
    Die beiden Weiber waren schon wieder auf den Beinen. Aber auch die Männer griffen unter ihre langen Gewänder und holten gefährliche Messer mit scharfen Klingen hervor.
    Die Kerle wurden von Suko attackiert. Auf meinen Freund hatte bisher keiner geachtet. So war es ihm gelungen, fast unbeobachtet in den Rücken der beiden zu gelangen. Als Felix die Schritte hörte und sich umdrehte, kam er nicht mehr dazu, seinen rechten Arm mit dem Messer zu heben. Riesengroß sah er die Faust vor seinem Gesicht auftauchen, dann schmetterte der Treffer unter sein Kinn.
    Der Mann flog bis gegen die Opferschale, stieß noch mit dem Hinterkopf gegen die Kante und brach zusammen.
    Robert, der Lächler, wollte es besser machen. Er stach nach Suko. Der Chinese drehte ab und trat zu.
    Der Karatetritt erwischte Robert unter der rechten Achselhöhle. Plötzlich wurde sein Arm schwer. Er fiel nach unten, und wie von selbst öffnete sich seine Faust.
    Dann lag das Messer am Boden.
    Der nächste Schlag kam wie ein Hammer. Suko hatte die Handkante genommen und traf genau.
    Robert hob es noch einmal hoch, dann fiel er in sich zusammen und blieb wie Felix bewußtlos liegen.
    Ich hatte mich inzwischen mit den beiden Frauen auseinanderzusetzen.
    Sie waren keine leichteren Gegner als die Männer. In ihrer Besessenheit glichen sie brandgefährlichen Furien. Die blaugrün verfärbten Gesichter starrten mich an wie steinerne Masken. Sie hatten die Messer wieder an sich gerissen und versuchten nun, mich in die Zange zu nehmen.
    Sollte ich schießen?
    Bei Gott, in meiner ersten Wut hätte ich es getan, doch der Schock war vergangen, ich dachte wieder eiskalt.
    Nein, diese Weiber wollte ich lebend. Sie sollten hinter Gittern über alles nachdenken.
    »Kommt doch!« hetzte ich. »Los, worauf wartet ihr noch?«
    Es war die Blonde, die zuerst zustach. Wie sie das machte, ließ auf eine gewisse Routine schließen. Das Messer hätte mich dicht über der Gürtelschnalle getroffen. Ich wich geschickt aus und schlug mit der linken Hand zu.
    Die Blonde fiel zu Boden und schrie wild.
    Dann kam die andere.
    Sie stürzte sich auf mich, hielt den rechten Arm erhoben und wollte mir die Klinge von oben nach unten in den Leib stoßen.
    Ich fing ihren Arm mit der linken Hand ab.
    Vor Wut brüllte sie auf und spie mir Speichel ins Gesicht. Ich trat ihr die Beine weg, ohne den Arm loszulassen.
    Da schrie sie noch mehr, denn plötzlich konnte sie ihren Arm nicht mehr bewegen. Sie hatte ihn sich ausgekugelt. Mit einem sanften Schlag schickte ich sie ins Reich der Träume.
    »Hund!«
    Die Blonde drehte durch. Sie war wieder hochgekommen und stach wie rasend auf mich ein. Nur traf sie mich nicht, aber ich mußte zurückweichen. Das Messer blitzte vor meinen Augen. Mal kam es von links, dann wieder von rechts.
    Alles ging so schnell, daß ich nicht mehr dazu kam, ihren Arm zu packen.
    Plötzlich war Suko da.
    Er tauchte im Rücken der Frau auf und machte alles klar. Sein Treffer schickte die Blonde ins Reich der Träume. Vor meinen Füßen sank sie in sich zusammen und blieb liegen.
    Ich wischte mir den Schweiß aus der Stirn. »Danke, Suko«, sagte ich.
    »Die war völlig durchgedreht.«
    »Habe ich gesehen«, erwiderte er trocken.
    Danach interessierte mich nur noch Jane Collins. Ich rannte auf diese verdammte Opferschale zu, beugte mich hinüber und holte Jane hervor.
    Auf beiden Armen trug ich sie und schaute in ein wächsernes Gesicht, das mich schon an eine Leiche erinnerte.
    In meiner Kehle saß ein dicker Kloß. Zum Glück floß kein Blut mehr aus den Wunden.
    Vorsichtig bettete ich Jane zu Boden. Ich fühlte nach dem Herzschlag.
    Ja, das Herz schlug. Auch den Pulsschlag konnte ich fühlen. Die Detektivin war
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