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Die See Der Abenteuer

Die See Der Abenteuer

Titel: Die See Der Abenteuer
Autoren: Enid Blyton
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steckte Frau Mannering den Kopf zur Tür herein.
    »Aber Kinder! Was ist das für ein entsetzlicher Lärm! Ich habe Besuch.«
    »Wer ist denn gekommen?« fragte Philipp rasch. »Etwa eine Gouvernante, die mit uns auf Reisen gehen soll?
    Das wirst du uns doch nicht antun, Mutter!«
    »Doch, Philipp, du hast es erraten. Die Dame ist gerade bei mir.« Als Frau Mannering die unglücklichen Gesichter der Kinder sah, fuhr sie fort: »Ihr wißt doch, daß ich selbst nicht mitkommen kann, da ich eine Arbeit übernommen habe. Wenn ich allerdings gewußt hätte, daß ihr alle krank werden und hinterher so miesepetrig sein würdet ...«
    »Wir sind doch nicht miesepetrig!« unterbrach Philipp sie entrüstet. »Das klingt ja abscheulich!«
    »Miesepetrig, miesepetrig«, griff Kiki mit Begeisterung das neue Wort auf und lachte dazu wie toll. »Miesepetrig, miesepetrig!«
    Jack warf ein Kissen nach ihm, um ihn zum Schweigen zu bringen. Dann wandte er sich an Frau Mannering.
    »Tante Allie, wir können doch ganz gut allein fahren.
    Schließlich sind wir alt genug, um selber auf uns aufzu-passen.«
    »Nein, nein«, wehrte Frau Mannering ab. »Sobald ich euch während der Ferien allein lasse, stürzt ihr euch in irgendein entsetzliches Abenteuer. Niemals werde ich die Sommerferien vom vorigen Jahr vergessen. Damals stiegt ihr in ein falsches Flugzeug und verschwandet endlos lange in einem fernen Tal.«
    »Ach, das war ein herrliches Abenteuer!« rief Philipp.
    »Wenn wir doch wieder so etwas erleben würden! Ich ha-be jetzt langsam genug von den gräßlichen Masern. Bitte, Mutter, laß uns allein fortfahren!«
    Aber Frau Mannering blieb fest. »Auf keinen Fall! Ihr werdet an einen sicheren Badeort an der See fahren. Und ich werde euch eine zuverlässige Gouvernante mitgeben, damit ihr dort ganz sichere Ferien verlebt.«
    »Bombensicher!« kreischte Kiki. »Bombensicher, bom-bensicher!«
    Frau Mannering hielt sich die Ohren zu. »Das ist ja furchtbar! Ich glaube, eure Pflege während der langen Krankheit hat mich etwas angegriffen. Kiki geht mir auf die Nerven, und ich werde aufatmen, wenn er fort ist.«
    »Ich wette, die Gouvernante wird ihn auch nicht mögen«, sagte Jack. »Hast du ihr schon von Kiki erzählt, Tante Allie?«
    »Noch nicht«, gestand Frau Mannering. »Es wird wohl das beste sein, wenn ich sie herbringe und gleich mit euch und Kiki bekannt mache.«
    Als sie das Zimmer verlassen hatte, schnitten die Kinder verzweifelte Grimassen. »Ahnte ich's doch!« seufzte Dina verdrossen. »Anstatt in die Schule zu gehen, wo es immer so nett ist, werden wir uns mit einer unleidlichen Gouvernante mopsen. Philipp, könntest du nicht etwas mit deinen Mäusen anstellen, wenn sie hereinkommt?
    Wenn sie erfährt, daß du Mäuse, Käfer und Igel mit dir herumschleppst, wird sie bestimmt so schnell wie möglich wieder verschwinden.«
    Philipp strahlte seine Schwester an. »Es kommt nicht gerade oft vor, daß dir etwas Gescheites einfällt, aber das ist wirklich eine gute Idee«, sagte er anerkennend. »He, Quieker, wo bist du? Renner, Schnauz, kommt mal zum Vorschein!«
    Dina zog sich in die hinterste Ecke des Zimmers zurück und beobachtete die jungen Mäuse mit Entsetzen. Wie viele mochte Philipp nur bei sich haben? Sie wollte auf alle Fälle nicht zu dicht an ihn herangehen.
    »Kiki könnte eigentlich auch etwas zum besten geben«, grinste Jack. »He, Kiki — puff, puff!«
    Das war das Zeichen für den Papagei, sein berühmtes Expreßzugsgeschrei ertönen zu lassen. Begeistert riß er den Schnabel auf, seine Kehle schwoll an. Es geschah nicht oft, daß man ihn dazu aufforderte, diesen furchtbaren Lärm zu machen. Lucy hielt sich vorsorglich die Ohren zu.
    Da öffnete sich die Tür, und Frau Mannering erschien mit einer großen, streng blickenden Dame. In der Nähe von Fräulein Redlich würde sich niemals etwas Ungewöhnliches, am wenigsten aber ein Abenteuer ereignen, das war den Kindern sofort klar. »Garantiert sicher« stand unsichtbar auf ihrer Stirn geschrieben.
    »Kinder, dies ist Fräulein Redlich«, begann Frau Mannering, aber schon verlor sich ihre Stimme in Kikis Expreßzugsgeschrei, das an diesem Tage noch lauter und an-haltender zu sein schien als sonst. Kiki gab wirklich sein Bestes her.
    Fräulein Redlich zuckte zusammen und trat unwillkürlich einen Schritt zurück. Sie hatte Kiki zuerst gar nicht bemerkt und dachte, eines der Kinder hätte diesen furchtbaren Lärm verursacht.
    »Kiki!« donnerte Frau Mannering, die
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