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Die See Der Abenteuer

Die See Der Abenteuer

Titel: Die See Der Abenteuer
Autoren: Enid Blyton
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nun ernstlich böse wurde. »Was ist denn nur los, Kinder? Ich muß mich wirklich für euch schämen.«
    Als Kiki mit seiner Vorstellung zu Ende war, legte er den Kopf auf die Seite und starrte Fräulein Redlich herausfordernd an. »Wisch dir die Füße ab!« befahl er. »Mach die Tür zu! Wo ist dein Taschentuch?«
    Frau Mannering wurde rot vor Ärger. »Bring Kiki sofort aus dem Zimmer!« befahl sie Jack. »Entschuldigen Sie bitte, Fräulein Redlich! Kiki gehört Jack. Er benimmt sich sonst recht manierlich!«
    Fräulein Redlich lächelte säuerlich. »An Papageien bin ich nicht gewöhnt, Frau Mannering«, sagte sie spitz. »Der Vogel soll doch wohl nicht mitkommen? Ich könnte jedenfalls keine Verantwortung für ihn übernehmen, und in einer Pension ...«
    »Darüber können wir später sprechen«, unterbrach Frau Mannering rasch. »Jack, hast du nicht gehört, was ich gesagt habe? Bring Kiki aus dem Zimmer!«
    »Polly, setz den Kessel auf!« forderte Kiki Fräulein Redlich auf, die ihn jedoch nicht weiter beachtete. Da knurrte er wie ein böser Hund, so daß sie erschreckt zusammenfuhr. Endlich gelang es Jack, ihn einzufangen. Als er das Zimmer verließ, zwinkerte er den anderen Kindern vergnügt zu. »Wie schade, wie schade!« rief Kiki noch, während sich die Tür hinter ihnen schloß.
    Frau Mannering atmete erleichtert auf. »Jack und Lucy Trent sind nicht meine eigenen Kinder«, wandte sie sich wieder an Fräulein Redlich. »Lucy, gib Fräulein Redlich die Hand! Lucy und ihr Bruder sind mit meinen Kindern eng befreundet und wohnen mit uns zusammen. Sie besuchen gemeinsam ein Internat.«
    Die kleine Lucy mit den grünen Augen und den roten Haaren gefiel Fräulein Redlich auf den ersten Blick.
    Wohlwollend sah sie das Mädchen an. Wie sehr sie ihrem Bruder ähnelte! Dann betrachtete sie Dina und Philipp, die braune Augen hatten. Bei beiden erhob sich das dunkle Haar über der Stirn zu einem drolligen Büschel.
    Sie würde dafür sorgen, daß die Haare glatt und ordentlich nach hinten gebürstet wurden, beschloß die Gouvernante sogleich bei sich.
    Nun trat Dina auf sie zu und gab ihr artig die Hand.
    Fräulein Redlich würde sehr genau, sehr streng und sehr langweilig sein, stellte sie fest, vor allen Dingen aber sehr, sehr zuverlässig.
    Als letzter trat Philipp vor. Aber plötzlich zog er die zur Begrüßung ausgestreckte Hand zurück, griff hastig nach seinem Kragen und gleich darauf nach seinem rechten Hosenbein, während er gleichzeitig mit der Linken zum Bauch fuhr. Fräulein Redlich blickte ihn erstaunt an.
    »Entschuldigen Sie — es sind nur meine Mäuse«, er-klärte Philipp. Und zu Fräulein Redlichs größtem Entsetzen kam Quieker an seinem Hals zum Vorschein und rannte wie wild um den Kragen herum, während Renner unter seinen Kleidern hin und her huschte und Schnauz neugierig aus einem Ärmel guckte.
    Fräulein Redlich erblaßte. Gewiß hatte dieser entsetzliche Junge noch mehr Tiere bei sich. »Es tut mir furchtbar leid, Frau Mannering«, hauchte sie, »aber ich kann diesen Posten unmöglich annehmen.«

Ein schöner Plan fällt ins Wasser  
    Nachdem sich Fräulein Redlich in fliegender Hast ver-abschiedet hatte und die Haustür hinter ihr ins Schloß gefallen war, kam Frau Mannering in das Kinderzimmer zurück. »Das war recht häßlich von euch«, schalt sie ärgerlich. »Jack, wie konntest du es nur zulassen, daß Kiki sich so schlecht benahm? Und dann deine Mäuse, Philipp! War es denn nötig, sie plötzlich alle auf einmal zum Vorschein zu bringen?«
    »Aber Mutter, ich kann doch unmöglich ohne meine Mäuse fahren«, verteidigte sich Philipp. »Da war es doch nur anständig von mir, Fräulein Redlich gleich zu zeigen, was sie erwarten würde. Ich finde ...«
    »Du hast dich sehr ungezogen benommen«, schnitt ihm seine Mutter das Wort ab. »Und das weißt du selber ganz genau. Ihr habt doch gehört, daß ihr noch nicht zur Schule gehen sollt. Abgemagert und blaß wie ihr seid, braucht ihr eine Erholung. Aber während ich mir die größte Mühe gebe, jemand zu finden, der euch begleiten kann, tut ihr nicht das geringste, um mir ein wenig zu helfen.«
    »Entschuldige bitte, Tante Allie!« sagte Jack, als er sah, daß Frau Mannering ernstlich böse war. »Aber sieh mal, solche Ferien würden wir einfach gräßlich finden. Wir sind zu groß dazu, um uns von Fräulein Redlich ans Gängelband nehmen zu lassen. Ja, wenn es noch der gute Bill wäre ...«
    Der gute Bill! Bei dem Gedanken an Bill
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