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Die See Der Abenteuer

Die See Der Abenteuer

Titel: Die See Der Abenteuer
Autoren: Enid Blyton
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heute spätabends hier vorbeikommen würde, falls sonst niemand bei uns wäre.«
    Streitlust und schlechte Laune waren wie fortgeblasen.
    Der Gedanke, Bill wiederzusehen, wirkte wie Medizin auf die Kinder. »Hast du ihm erzählt, daß wir Masern hatten und alle zu Hause sind?« wollte Philipp wissen.
    »Nein, dazu ließ er mir gar keine Zeit«, erwiderte Frau Mannering. »Er war kaum eine halbe Minute lang am Apparat. Na, jedenfalls kommt er heute abend zu uns. Warum ihm wohl so viel daran lag, hier niemand zu begeg-nen?«
    »Wahrscheinlich, weil keiner wissen soll, wo er ist«, vermutete Philipp. »Vielleicht hat er wieder einen gehei-men Auftrag. Dürfen wir aufbleiben, bis er kommt, Mutter?«
    »Aber nicht länger als bis halb zehn.« Frau Mannering verließ das Zimmer. Die vier Kinder sahen einander an.
    Endlich würden sie ihren großen Freund Bill wiedersehen.
    Hoffentlich kam er noch vor halb zehn.
    »Ich gehe jedenfalls nicht schlafen, bevor er da ist«, sagte Jack entschlossen. »Warum er wohl so geheimnisvoll tat?«
    Den ganzen Abend über horchten die Kinder nach draußen. Aber die Zeit verging, kein Wagen ließ sich hören, keine Schritte näherten sich der Haustür. Schließlich schlug die Uhr halb zehn, und Bill war noch immer nicht da.
    »Ihr müßt zu Bett gehen«, sagte Frau Mannering. »Es tut mir leid, aber ihr seht so müde und blaß aus, daß ihr nicht länger aufbleiben dürft. Die gräßlichen Masern haben euch mächtig zugesetzt. Zu schade, daß die Expedition abgesagt ist! Das wäre gerade das Richtige für euch gewesen.«
    Brummend gingen die Kinder nach oben. Das Schlafzimmer der Mädchen lag hinten, während die Jungens ein Vorderzimmer bewohnten. Jack öffnete das Fenster und blickte hinaus. Draußen herrschte Dunkelheit und Stille.
    Kein Wagen war zu hören.
    »Ich werde hier am Fenster auf Bill warten«, sagte er zu Philipp. »Du kannst ins Bett gehen. Wenn er kommt, wek-ke ich dich.«
    »Wir könnten uns abwechseln«, meinte Philipp, während er sich hinlegte. »Weck mich nach einer Stunde auf!
    Dann übernehme ich die Wache.«
    Die Mädchen lagen schon im Bett. Lucy dachte sehnsüchtig an Bill. Sie liebte ihn sehr. Er war so zuverlässig, stark und klug. Ihre Eltern waren schon lange tot, und sie wünschte oft, Bill wäre ihr Vater. Tante Allie war wie eine richtige Mutter zu ihr. Aber einen Vater hatten Dina und Philipp auch nicht mehr. Lucy hoffte, sie würde so lange wach bleiben, bis Bill käme. Doch es dauerte gar nicht lange, da war sie auch schon fest eingeschlafen. Und Di-na ebenfalls. Die Uhr schlug halb elf und dann elf.
    Jack weckte Philipp auf. »Du bist dran, Büschel. Bis jetzt hat sich nichts gerührt. Komisch, daß er so spät kommt, nicht wahr?«
    Nun setzte sich Philipp ans Fenster. Er gähnte. Drau-
    ßen war es still. Da fiel plötzlich ein heller Lichtstreifen durch den Garten. Aha, seine Mutter hatte unten im Wohnzimmer den Vorhang zur Seite gerafft und blickte hinaus.
    Plötzlich erstarrte Philipp. Das Licht fiel auf etwas Bleiches, das in einem Busch neben dem Gartentor verborgen war. Es war ein Gesicht! Sogleich verschwand es wieder in dem dunklen Schatten der Blätter, aber Philipp hatte es genau gesehen. Jemand verbarg sich in den Büschen neben dem Tor! Warum wohl? Bill konnte es nicht sein, der wäre ins Haus gekommen. Dann mußte es also jemand sein, der ihm auflauerte. Das war ja toll!
    Er schlich zum Bett, weckte Jack und erzählte ihm flüsternd, was er gesehen hatte. Im Nu war Jack am Fenster und spähte hinaus. Aber er konnte nichts sehen. Frau Mannering hatte den Vorhang wieder zugezogen, und der Garten lag vollkommen im Dunkeln.
    »Wir müssen sofort etwas unternehmen!« Jack war ganz aufgeregt. »Wenn der Mann da unten auf Bill lauert, wird er ihn niederboxen, sobald er sich sehen läßt. Wie können wir Bill nur warnen? Daß ihm Gefahr droht, weiß er offenbar. Sonst wäre er nicht so geheimnisvoll am Telefon gewesen und hätte sich nicht so interessiert erkun-digt, ob sonst noch jemand hier ist. Wenn Tante Allie doch nur zu Bett gehen wollte! Wie spät mag es sein? Vor einer Weile schlug es schon elf.«
    Man hörte unten Schalter knipsen und eine Tür knar-ren. »Mutter geht zu Bett«, sagte Philipp. »Sie hat wohl keine Lust mehr, noch länger zu warten. Na, wenn das ganze Haus dunkel ist, wird der Bursche vielleicht verschwinden.«
    »Wir müssen jedenfalls dafür sorgen, daß er verschwindet«, sagte Jack. »Glaubst du, daß Bill noch kommt?
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