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Die See Der Abenteuer

Die See Der Abenteuer

Titel: Die See Der Abenteuer
Autoren: Enid Blyton
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Taschenlampe heraus und beleuchtete kurz Philipps Gesicht. Als er den Haarbüschel über seiner Stirn erblickte, rief er erstaunt: »Philipp! Du Esel, warum kriechst du hier im Dunkeln herum?«
    Mit Verwunderung und Freude erkannte Philipp Bills Stimme. Also Bill war es! Die Erde im Mund war ihm plötzlich vollkommen gleichgültig geworden. Gurgelnd zerrte er an dem Knebel.
    »Halt aber den Mund!« warnte Bill flüsternd. »Vielleicht ist noch jemand in der Nähe. Wenn du etwas zu erzählen hast, sage es mir ganz leise ins Ohr.«
    »Bill«, flüsterte Philipp, mit seinem Mund dicht an Bills Ohr, »in den Büschen neben unserm Gartentor hat sich ein Mann versteckt. Wir haben ihn ganz deutlich gesehen, und da schlüpfte ich hinaus, um dich zu warnen. Sei vorsichtig!«
    Als Bill Philipps Hände losgemacht hatte, rieb der Knabe sich die schmerzenden Gelenke. Bill verstand es, jemand zu fesseln, das mußte man sagen. Nur gut, daß er ihn nicht auch noch niedergeboxt hatte!
    »Unsere Hintertür ist offen und, soviel ich weiß, auch unbewacht«, flüsterte er Bill ins Ohr. »Wir wollen versuchen, von hinten ins Haus zu kommen. Dort können wir ungestört miteinander sprechen.«
    Leise schlichen die beiden zu dem Loch in der Hecke, das Philipp so gut kannte. Dabei vermieden sie es sorgfältig, auf den Kies zu treten, um sich nicht einem etwa verborgenen Feind zu verraten. Nachdem sie sich durch die Hecke gezwängt hatten, nahm Philipp Bill am Arm und führte ihn behutsam im Schatten der Bäume auf das Haus zu. Es lag jetzt vollkommen im Dunkeln. Auch bei Frau Mannering brannte kein Licht mehr.
    Philipp öffnete leise die Hintertür, und die beiden be-traten das Haus. »Kein Licht anmachen!« warnte Bill flüsternd. »Niemand darf bemerken, daß hier noch jemand wach ist.«
    Er verschloß die Tür, und sie schlichen die Treppe hinauf. Eine Stufe knarrte ein wenig. Sogleich kam Jack, der schon voller Ungeduld wartete, zur Tür geschossen. Gott sei Dank hatte er kein Licht gemacht.
    »Ich bin's«, flüsterte Philipp. »Und Bill habe ich auch mitgebracht.«
    »Ein Glück!« Erleichtert zog Jack die beiden ins Zimmer.
    Bill, der mit der ganzen Familie gut Freund war, schüttelte ihm herzlich die Hand.
    »Ich muß erst mal den Mund ausspülen«, sagte Philipp.
    »Er ist noch immer ganz voll Erde. Draußen im Garten wagte ich nicht auszuspucken, weil wir kein Geräusch machen durften. Ih, das ist ja greulich!«
    »Tut mir leid, Philipp«, entschuldigte sich Bill, »aber ich konnte doch nicht ahnen, daß du es warst. Ich glaubte, jemand lauerte mir auf, und da wollte ich ihm lieber zuvorkommen.«
    »Auf so etwas verstehst du dich!« Philipp spülte sich den Mund. »Wo ist denn nur meine Zahnpasta hingekommen? Ich muß mir unbedingt die Zähne putzen. Ach, verflixt!«
    Während er im Dunkeln nach der Zahnpasta suchte, stieß er gegen ein Glas. Es fiel in das Waschbecken und zerklirrte mit einem furchtbaren Krach.
    »Sieh nach, ob die Mädchen aufgewacht sind, und gib acht, daß sie kein Licht machen«, sagte Bill schnell zu Jack. »Beeil dich! Und schau auch bei deiner Tante nach.«
    Lucy war aufgewacht, und Jack konnte sie noch gerade zur rechten Zeit daran hindern, das Licht anzuknipsen.
    Dina schlief fest. Auch bei Frau Mannering blieb alles still.
    Ihr Zimmer lag weiter ab, und sie hatte offenbar nichts gehört.
    Lucy wunderte sich, warum Jack in ihr Zimmer kam.
    »Was ist los?« fragte sie schlaftrunken. »Ist einer von euch krank?«
    »Ach wo!« entgegnete Jack ungeduldig. »Zieh deinen Morgenrock an und wecke Dina auf! Bill ist hier. Ihr dürft aber kein Licht machen, hörst du?«
    Da ertönte ein leises Krächzen. Etwas flatterte um Jacks Kopf. »Ach, Kiki, hier bist du? Warum schläfst du denn bei den Mädchen? Komm und begrüße Bill!«
    Dina war sehr erstaunt, als Lucy sie weckte. Rasch warfen die beiden Mädchen Morgenröcke um und gingen in das Zimmer der Knaben. Kiki knabberte bereits unter zärtlichem Gurren an Bills Ohr.
    »Ach, da seid ihr ja«, begrüßte Bill die Mädchen. »Wer ist denn nun wer? Ich kann euch nur fühlen. Aha, dies muß Lucy sein, ich rieche die Sommersprossen.«
    »Sommersprossen kann man doch nicht riechen«, kicherte Lucy. »Aber ich bin es wirklich. Ach, Bill, wo bist du nur so lange gewesen? Du hast nicht einen einzigen Brief von uns beantwortet.«
    »Das stimmt leider«, bekannte Bill. »Ich hatte einen besonderen Auftrag, mußte eine Bande von Verbrechern verfolgen. Aber bevor ich wußte,
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