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Die See Der Abenteuer

Die See Der Abenteuer

Titel: Die See Der Abenteuer
Autoren: Enid Blyton
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sagen, daß wir an der Expedition teilnehmen wollen. Aber er war nicht zu Hause, und da hatte sie darum gebeten, daß er hier anruft, wenn er zurückkommt.«
    Die Kinder stürzten in die Halle, in der das Telefon stand. Neugierig scharten sie sich um Frau Mannering, die den Hörer bereits in der Hand hielt, um sich nur ja kein Wort entgehen zu lassen.
    »Hallo«, sagte Frau Mannering, »ist dort Dr. Johns? Ach, guten Tag, Frau Johns! Ja, hier ist Frau Mannering. Wie bitte? Ach, wie furchtbar! Das tut mir schrecklich leid.
    Hoffentlich ist es nichts Ernsthaftes. Ja, ich verstehe.
    Natürlich muß alles verschoben werden — vielleicht bis zum nächsten Jahr. Hoffentlich erhalten Sie bald gute Nachrichten. Sie geben uns doch sofort Bescheid, nicht wahr? Auf Wiedersehen!«
    Sie legte den Hörer auf und wandte sich mit ernstem Gesicht zu den Kindern. »Es tut mir schrecklich leid für euch. Dr. Johns hat heute morgen einen Autounfall gehabt. Er ist im Krankenhaus. Die Expedition muß ausfal-len.«
    Aus! Keine Vogelinseln! Kein ungebundenes Leben am wilden Meer des Nordens! Was für eine furchtbare Enttäuschung!

Eine geheimnisvolle Geschichte
    Alle schönen Pläne waren über den Haufen geworfen.
    Dr. Johns tat den Kindern natürlich leid. Aber da sie ihn gar nicht kannten und nur wußten, daß er ein guter Freund von Herrn Mannering gewesen war, hatten sie eigentlich mehr Mitleid mit sich selber.
    »Wir haben so viel davon gesprochen, so viel Pläne gemacht und alles so schön vorbereitet!« Philipp warf einen betrübten Blick auf die Ferngläser, die in ihren brau-nen Lederhüllen an der Wand hingen. »Nun wird Mutter sich gewiß nach einem neuen Fräulein Redlich umsehen.«
    »Ach, das hat ja doch keinen Zweck«, seufzte Frau Mannering. »Ich werde eben meine Arbeit aufgeben müssen, um selber mit euch zu fahren. Es ist ja nicht mit an-zusehen, wie enttäuscht ihr seid!«
    »Nein, liebe Tante, das sollst du nicht tun!« Lucy schlang die Arme um Frau Mannering. »Das lassen wir nicht zu. Ach, was sollen wir denn bloß anfangen?«
    Niemand wußte Rat. Die plötzliche Enttäuschung hatte ihre Gedanken völlig gelähmt, es fiel ihnen einfach nichts ein.
    Die Vogelinseln, die Vogelinseln — etwas anderes vermochten die Kinder nicht zu denken. Unlustig vertrödelten sie den Tag und ärgerten sich gegenseitig. Zwischen Philipp und Dina entbrannte ein heftiger Streit. Wie zwei Kampfhähne gingen sie aufeinander los. So etwas war schon fast ein Jahr lang nicht mehr vorgekommen.
    Lucy fing an zu weinen, während Jack zeterte: »Philipp, laß das sein! Du tust Dina ja weh!«
    Aber Dina wußte sich zu verteidigen, und als sie Philipp eine Ohrfeige verabreichte, knallte es gehörig. Erbost packte er sie bei den Handgelenken. Sie fauchte wie eine Katze und versuchte vergeblich, sich zu befreien.
    Schließlich fielen beide hin und rollten zusammen über den Boden. Lucy brachte sich schluchzend in Sicherheit.
    Kiki flog zum Kronleuchter hinauf und lachte gackernd. Er hielt alles für ein Spiel.
    Es herrschte solch ein Lärm im Zimmer, daß keiner von ihnen das Telefon klingeln hörte. Frau Mannering ging an den Apparat. Gleich darauf erschien sie mit strahlendem Gesicht in der Tür des Kinderzimmers.
    Als sie jedoch Dina und Philipp auf dem Fußboden erblickte, verfinsterte sich ihre Miene. »Dina! Philipp! Steht sofort auf! Schämt ihr euch denn gar nicht? Für Schläge-reien seid ihr doch wirklich schon zu groß. Eigentlich ha-be ich jetzt gar keine Lust mehr, euch zu erzählen, mit wem ich eben telefoniert habe.«
    Philipp richtete sich langsam auf und rieb seine glühende Backe. Dina hielt sich den schmerzenden Arm.
    Lucy trocknete ihre Tränen, und Jack blickte das Ge-schwisterpaar finster an.
    »Eine Mustersammlung von ungezogenen Gören!«
    stellte Frau Mannering fest. Aber dann dachte sie wieder daran, daß die Kinder eben erst die Masern überstanden hatten. Kein Wunder, daß sie nach der bitteren Enttäuschung, die sie heute erleben mußten, reizbar und schlechtgelaunt waren. »Ratet einmal, wer eben am Telefon war!« sagte sie etwas sanfter.
    »Vielleicht Frau Johns?« rief Lucy.
    Frau Mannering schüttelte den Kopf. »Nein — es war unser Bill!«
    »Bill? Hurra! So ist er doch endlich wieder aufgetaucht!«
    rief Jack. »Kommt er her?«
    »Er tat furchtbar geheimnisvoll«, erzählte Frau Mannering, »und wollte nicht einmal seinen Namen nennen. Ich erkannte ihn aber natürlich sofort an der Stimme. Er sagte nur, daß er
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