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Das Spiel der Nachtigall

Das Spiel der Nachtigall

Titel: Das Spiel der Nachtigall
Autoren: Tanja Kinkel
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Dramatis Personae
    Wien
    Walther von der Vogelweide: Held des Romans, Minnesänger
    Markwart: sein Jugendfreund
    Herzog Leopold von Österreich: in seiner Ehre gekränkter Fürst
    Friedrich und Leopold von Österreich: seine Söhne, nach ihm Herzöge
    Helena von Ungarn: Herzogin von Österreich, mit einem Geheimnis
    Mathilde: Wirtin mit unerwarteten Gästen
    Reinmar: Minnesänger aus dem Elsass, Kampfgefährte des alten Herzogs
    Wolfger von Passau: ehrgeiziger Bischof mit Sinn für Dichtung
    Salomon: Münzmeister in Wien, Judiths Vetter
    Otto von Poitou: Geisel für seinen Onkel Richard Löwenherz, Welfenerbe

    Köln
    Judith: Heldin des Romans, Ärztin
    Stefan: ihr zum Christentum konvertierter Onkel, Weinhändler
    Paul: sein Sohn
    Adolf von Altena: Erzbischof von Köln mit dem Recht, Könige zu krönen
    Gilles: ein Aquitanier, arbeitet für Stefan

    Hagenau
    Philipp von Schwaben: jüngster Sohn des Kaisers Friedrich I., genannt Barbarossa, und Bruder Kaiser Heinrichs VI.
    Heinz von Kalden: Reichshofmarschall
    Irene von Byzanz: Tochter des Kaisers Isaak Angelos, später Philipps Gemahlin
    Beatrix: Irenes und Philipps älteste Tochter

    Salerno
    Salvaggia: Judiths erste Patientin
    Meir ben Eleasar: Augenarzt, ist als Judiths Ehemann vorgesehen
    Lucia: Judiths Magd
    Francesca von Bologna: Judiths Lehrerin

    Thüringen
    Hermann von Thüringen: wetterwendischer und dabei sehr erfolgreicher Landgraf
    Dietrich von Meißen: Markgraf, sein Schwiegersohn
    Jutta: Herrmanns Tochter, Dietrichs Gemahlin

    Freiburg im Breisgau
    Herzog Berthold von Zähringen: der Krone würdig, aber nicht um jeden Preis

    Braunschweig
    Maria: Besitzerin eines Badehauses, Dirne; Judiths Patientin und spätere Freundin
    Heinrich von Braunschweig: Pfalzgraf, Welfe, älterer Bruder Ottos und von diesem übervorteilt
    Agnes von Hohenstaufen: Pfalzgräfin, Heinrichs Gemahlin, Philipps Base

    Würzburg
    Konrad von Querfurt: Bischof von Würzburg, Jugendfreund des Papstes, Philipps Kanzler
    Botho von Ravensburg: Konrads Dienstmann, Heinz von Kaldens Neffe

    Bamberg
    Eckbert von Andechs: Fürstbischof aus der mächtigen Familie der Andechs-Meranier
    Berthold von Andechs: sein jüngerer Bruder, Dompropst
    Gertrud von Ungarn: ihre Schwester, Königin von Ungarn
    Georg: Kreuzritter mit verhängnisvollem Wien-Aufenthalt

    Sizilien
    Diepold von Schweinspeunt: mächtiger deutscher Adliger
    Friedrich von Sizilien: Sohn Kaiser Heinrich VI. und Konstanzes von Sizilien; Staufererbe

    Brüssel
    Mathilde von Brabant: stolze und ehrgeizige Gemahlin des Herzogs
    Marie: ihre älteste Tochter und Erbin

Prolog Aufgesang
    21. Dezember 1192
Erdberg bei Wien
    A m gleichen Tag, als Walther zum ersten Mal in seinem Leben einem Herzog und einem König begegnete, seine Fertigkeit entdeckte, wildfremde Menschen zu beeinflussen, und Gold in seinen Händen hielt, schlief er auch zum ersten Mal mit einer Frau.
    Soweit er wusste, war er noch lange keine zwanzig Jahre alt, obwohl er sich für älter ausgab, um Eindruck auf die Leute zu machen. Zum Glück hatte er kein rundes Kindergesicht, sondern eines, das mit seiner Raubvogelnase, den schmalen Lippen und der hohen Stirn ohnehin ein paar Jahre reifer wirkte. In ein paar Tagen würde das Weihnachtsfest gefeiert werden, und er hatte erneut alle Hände voll zu tun, seinen besten Freund Markwart zu überreden, nicht kurz vor ihrem ersten großen Ziel einen Rückzieher zu machen, nur, weil sie die letzte Nacht in einem Stall hatten verbringen müssen. Schließlich war das nicht ihre Schuld gewesen: Ihr mühsam Erspartes hätte noch gereicht für eine warme Bank im Gasthof zum Bunten Ochsen, oder sogar für einen Strohsack in einem der Gemeinschaftszimmer. Aber dann war der angebliche Kaufmann erschienen, dem man den feinen Herrn schon von weitem an der hocherhobenen Nase ablas, und hatte kurzerhand für sich und sein Gefolge alle Zimmer verlangt, was bedeutete, dass die Wirtin die anderen Gäste in den Schankraum umquartieren musste. Für Walther und Markwart war nur noch der Stall geblieben.
    »Daran kannst du erkennen, dass dir niemand den Herrn Walther abnimmt«, sagte Markwart klagend, während sie sich gegenseitig die Überröcke abklopften. Im Stall war es warm gewesen, zugestanden, aber wenn Walther damit zufrieden gewesen wäre, mit Kühen, Pferden und Ziegen zu übernachten, hätte er auch daheimbleiben können. Immerhin war er so schlau gewesen, sein Festtagsgewand im sorgfältig zugeschnürten Ranzen zu lassen; auf dem grauen
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