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Die Schwingen des Todes

Die Schwingen des Todes

Titel: Die Schwingen des Todes
Autoren: Faye Kellerman
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neben Chaim liegen. Mehrere Kugeln verfehlten Deckers Füße nur um Zentimeter. Als Donatti aufstand, hielt er Merrins Pistole in der linken Hand.
    »Wenn irgendjemand Sie erschießen würde, dann doch wohl Merrin, stimmt's?«
    Decker sah Donatti an. Er schwitzte, und sein Atem ging rasch. Wenn Decker jetzt handelte, wenn er schnell genug war.
    Donatti erriet seine Gedanken und fischte die Beretta aus der Jacke. Dann richtete er die Walther auf Deckers Kopf und die Beretta auf seine Brust. »Also wirklich. Tun Sie nicht so, als wär ich blöd.«
    Die Gelegenheit war vertan.
    Donatti hielt die Waffe weiter auf Deckers Kopf gerichtet. »Haben Sie schon mal was abgekriegt?« »Ein paar Mal.«
    »Wo?«
    »Linke Schulter. Arm.«
    »Tut höllisch weh.« Mit der Beretta in der rechten Hand zog sich Donatti den schwarzen Pullover hoch und deutete auf seinen Verband.
    »Wer war das?«, fragte Decker. »Merrin? Chaim? Einer von Merrins Jungs?«
    Donatti wich der Frage aus. »War nicht das erste Mal, aber ich mag's einfach nicht.«
    »Kann ich verstehen.«
    »Halten Sie still.« Donatti zielte auf Deckers Brust. »Und damit meine ich richtig still.«
    Die Waffe spie Feuer, und die Kugel streifte Deckers Brustkorb. Er bäumte sich auf, während der Schmerz durch seinen Körper schoss.
    »Jetzt sind wir Zwillinge«, erklärte Donatti.
    »Scheißkerl!«, brüllte Decker und befühlte seine Seite. Blut ließ seine Finger rot glänzen. Wütend warf er sich nach vorn, aber Donatti war ein paar Schritte zurückgegangen und zielte auf Deckers Kopf.
    »Na, na, na.«
    Decker blieb stehen und zischte: »Erschieß mich doch, du dreckiger Mistkerl! Ich werd hier nichts vortanzen!«
    »Ich will Sie nicht tanzen lassen, Lieutenant. Ich mache Sie zu einem echten Helden.« Der nächste Schuss streifte seine Hüfte. Decker krümmte sich vor Schmerz zusammen.
    »Ich glaube, das reicht.« Donatti wechselte die Hand und richtete nun die halbautomatische Waffe auf Deckers Gesicht. Rasch bückte er sich, schloss Merrins Finger um seine Pistole und verschoss die letzten Kugeln. Als er aufstand, wischte er sich mit den Latexhandschuhen die Hose ab, während die Beretta auf Deckers Lenden zeigte.
    »Sie sollten sich hinlegen. Vom Blutverlust kann einem schwindlig werden.«
    »Leck mich!« Decker richtete sich trotzig auf. Sein Kopf brannte. Funken tanzten vor seinen Augen, aber er konzentrierte sich aufs Atmen und versuchte, die Übelkeit und den Schwindel zu ignorieren. Er würde wie ein Mann abtreten, bei klarem Verstand und Auge in Auge.
    Donatti ließ seinen Blick über die Szenerie wandern. »Also für mich sieht das aus, als hätten Lieber und Merrin sich gegenseitig erschossen, Lieutenant. Nicht zu reden von diesen beiden Pennern, die für Merrin das Ecstasy an den Highschools verkauft haben.«
    »Philip Caldwell und Ryan Anderson.«
    »Sie haben Ihre Hausaufgaben gemacht. Ja, Caldwell und Anderson. Und Sie haben Recht - die beiden kannten Shayndie von den Raves.«
    »Sie haben sie aus ihrem Versteck geholt, damit sie meinen Bruder anruft«, keuchte Decker. »Sie haben sich gedacht. dass mein Bruder mir davon erzählt und dass mich das eine Weile ablenkt. Sie haben sie umgebracht. aber sie dachten, ich würde wegen des Anrufs erst in ein paar Tagen nach der Leiche suchen. Keine schlechte Idee - nur haben sie die Leiche an einem belebten Ort liegen lassen, wo sie bald gefunden wurde.«
    Donatti verdrehte die Augen. »Diese Idioten.«
    »Die Jungs wussten, wo Sie sie versteckt hielten.« Decker starrte in Donattis eisblaue Augen. »Das heißt, Sie mussten sie auch kennen. Haben die beiden für Sie gearbeitet?«
    »Ganz im Gegenteil. Caldwell war einer von den Scheißern, die mein Etablissement besuchten, als ich noch Minderjährige reinließ. Der Kerl hat meine Gastfreundschaft missbraucht. So schlechte Manieren werden bestraft.« Er schüttelte den Kopf. »Er hat Ephraim Lieber in meinem Stil umgebracht, weil er glaubte, er müsste nur abdrücken, um wie ich zu sein. Na ja, es heißt, Nachahmung wäre die höchste Form der Anerkennung.«
    »Und was jetzt?«, fragte Decker leise.
    »Sie können es drehen, wie Sie wollen, aber ich würde es so darstellen: Ein verzweifelter Vater und Bruder rächt den Tod seiner Tochter und seines Bruders an brutalen Drogenschmugglern und einem korrupten Polizeichef. Soll der Mistkerl als Held sterben. Sie können den Cops auch die Wahrheit sagen - dass er ein mieses Stück Scheiße war, sich von Nutten einen blasen
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