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Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht

Titel: Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht
Autoren: Anne Bishop
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Rainier.
    Die beiden Schatten-Scelties erschienen auf einmal hinter den Jungen und …
    »Aua!«, riefen die Jungen. Sie eilten auf eine Gruppe Erwachsener zu. »Die Hunde haben uns gebissen!«
    Ein Mann – der Vater? – sah zu den Schatten, die mittlerweile mit dem Schwanz wedelten. »Seid nicht albern«, sagte er. »Das sind Illusionszauber. Die können euch nicht beißen.«
    Ein Junge drehte sich zu den Schatten um, holte aus und trat mit so viel Gewalt zu, dass es einen echten Hund umgeworfen hätte. Sein Fuß ging einfach mitten durch den Schatten hindurch.
    Doch Surreal sah ein Glitzern in den Hundeaugen, das ihr die Knie weich werden ließ.
    Während die Erwachsenen dem Geisterführer für den ersten Teil des Besichtigungsrundgangs die Treppe hinauffolgten, kamen die Schatten-Scelties auf die Jungen zu und trieben sie kneifend und beißend zusammen, bis sie ihre Beute in einer Ecke hatten. Und dort würden die Jungen bleiben und die Besichtigungstour verpassen. Da sich die Landenerwachsenen in dem Glauben befanden, dass die Illusionszauber niemandem etwas antun konnten, stand es
den Scelties frei, ihre ganz eigenen Ideen umzusetzen, um sie eines Besseren zu belehren.
    Surreal und Rainier betrachteten die Scelties. Dann tauschten sie einen Blick aus und sagten einstimmig: »Also das ist nun wirklich Furcht erregend!«

Bonusmaterial
     
     
     
    Liebe Leserinnen, liebe Leser,
     
    Die folgende Geschichte handelt von Surreal während der Jahre, als sie in Terreille lebte und ausgezeichnet von ihrem Beruf als Kopfgeldjägerin lebte – bevor sie nach Kaeleer zog und sich zu viele mächtige männliche Verwandte zulegte. Es freut mich sehr, die Geschichte an dieser Stelle als kleines Extra hinzufügen zu können.
     
    Anne Bishop

Wenn das Hexenblut blüht
     
     
     
    Es war der ideale Ort zur Ausübung meines Berufes. Im Grunde eigentlich für meine beiden Berufe, aber ich war nur in einer Eigenschaft hier.
    In dem Restaurant wurden Adelige des Blutes bewirtet, also besaß es eine edle, komfortable Atmosphäre. In der Mitte des vertieft angelegten Hauptspeisesaals befand sich ein grober Steinbrunnen, der so natürlich aussah, dass man hätte schwören können, das Zimmer sei um ihn her errichtet worden. In dem Zimmer standen Tische verstreut, wobei dazwischen jeweils viel Platz blieb – eine vernünftige Vorsichtsmaßnahme, wenn man es sich recht überlegte. Das gesellschaftliche Miteinander der Angehörigen des Blutes ist solch ein komplizierter Tanz, bei dem Kaste, soziale Stellung und Juwelenrang miteinander ausbalanciert werden, dass ein unbeabsichtigtes Anstoßen im Laufe eines Herzschlags in eine gewalttätige Auseinandersetzung münden konnte. Und es würde jedem das Abendessen verderben, sollte das Endergebnis allzu blutig ausfallen.
    Mir würde das natürlich nichts ausmachen, es sei denn, etwas Ekliges landete direkt auf meinem Teller. Ein gutes Gemetzel bereitet mir Freude, besonders, wenn dabei ein männlicher Adeliger in kleine Stücke gerissen wird. Zu meinem eigenen Leidwesen bin ich zu sehr Profi, um allzu oft derlei Dingen zu frönen.
    Zu beiden Seiten des Speisesaals befanden sich große, bequeme Sitzecken, die von den Tischen mithilfe einer Mauer aus Farnen diskret abgeschirmt und mit leichten Zaubern belegt waren, sodass Gespräche nicht an die Öffentlichkeit drangen.

    Als ich am Nachmittag eingetroffen war, um mir den Ort genauer anzusehen, hatte ich eine der Sitzecken für das kleine Spielchen heute Abend ausgewählt. Der Inhaber des Restaurants sperrte freundlicherweise diesen Teil des Saales ab, sodass ich und mein Begleiter ganz unter uns wären. Das war nicht schwierig, denn selbst für Angehörige des Blutes handelte es sich um ein spätes Abendessen, und die paar Leute, die sich noch im Speisesaal befanden, verweilten bei ihrem letzten Getränk, als mein Begleiter eintraf.
    Wir ließen uns in der Sitzgruppe nieder, und das Spiel begann.
    Mein Begleiter war ein Krieger mit purpurnem Juwel, der einer Adelsfamilie entstammte. Das verlieh ihm eine gewisse Macht. Dass er einer der stärkeren Königinnen in diesem Territorium diente, machte ihn noch mächtiger. Ja, es machte ihn so mächtig, dass er das Gefühl hatte, er könnte mit jedem tun und lassen, was er wollte; mit jedem, der nicht dunklere Juwelen als er selbst trug, einer Adelsfamilie entstammte oder am Hof einer mächtigeren Königin diente.
    Dem war auch so. Er konnte mit jedem tun und treiben, was er wollte, und niemand
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