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Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht

Titel: Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht
Autoren: Anne Bishop
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wirst der nächste Mensch sein, der sich freiwillig dazu bereit erklärt, bei diesem Spukhaus mitzuhelfen.«
    Im Namen seiner Ehefrau fühlte Daemon sich ein wenig beleidigt, als er sah, wie Jazen Hals über Kopf das Weite suchte.
    Er zog sich sorgfältig an und schminkte sich sogar ein wenig, um seine Augen raffiniert zu betonen und seine Lippen sinnlicher wirken zu lassen. Das war nicht für die Teilnahme an dem Spukhaus; das war für die Frau.
    Als er die Verbindungstür öffnete und Jaenelles Schlafzimmer betrat, war er froh, dass er sich besonders viel Mühe gegeben hatte. Und er war froh, dass sich kein anderer
Mann in diesem Flügel des Hauses befand, denn ihr bloßer Anblick ließ ihn nervös und bedürftig werden.
    Er hielt seine Lust im Zaum, doch sie brodelte in seinem Blut. Er hielt sein Verlangen im Zaum, und weidete sich mit seinen Sinnen an der Frau vor ihm.
    Der Stoff sah aus, als seien Aquarellfarben über Mondstrahlen verschüttet und dann zu einem Kleid gemacht worden. So kraftvoll und doch so zart, dass er sich nicht sicher war, ob es echt war oder eine Illusion. Unter dem Kleid trug sie ein hautfarbenes Hemdchen, welches jedoch ebenfalls so hauchdünn war, dass er die Schatten ihrer Brustspitzen durch die beiden Lagen Stoff erkennen konnte.
    Er wagte nicht, den Blick unterhalb ihrer Taille sinken zu lassen, denn er war sich sicher, dass ihn das in die Knie zwingen und ihn seine gesamte Selbstbeherrschung kosten würde.
    Ihr goldenes Haar war wieder lang und nicht zurückgebunden, wie es letztes Jahr gewesen war, als sie verletzt worden war. Das Haar war eine Illusion, und zwar eine verlockende, doch er war ein klein wenig enttäuscht, dass es die Stelle an ihrem Hals verdeckte, die er so verführerisch fand.
    Er durchquerte das Zimmer und blieb stehen, als er ihr nahe genug war, um sie zu berühren. Doch er berührte sie nicht. Noch nicht.
    »Was willst du von mir?«, fragte er, in verführerischerem Tonfall als sonst. Bitte will etwas von mir!
    »Ich möchte, dass du mir hilfst, ein Versprechen zu halten. Tanz mit mir, Daemon.«
    Er fuhr mit den Fingern über den Ärmel ihres Kleides – und war sich noch immer nicht sicher, ob er etwas Echtes berührte. »Das ist alles?«
    Sie trat einen Schritt vor, sodass sie nichts mehr voneinander trennte. Dann berührten ihre Lippen die seinen in einem Kuss, der so warm wie ein Traum war und so weich wie ein Wunsch.
    »Für das Spukhaus, ja, das ist alles.« Sie schlang die Arme
um seinen Hals und ließ den nächsten Kuss ein wenig leidenschaftlicher werden. »Anschließend können wir spät zu Abend essen und einen ruhigen Abend zu zweit verbringen, tanzen, was auch immer du möchtest.«
    Hitze schoss ihm durchs Blut, bevor er sich wieder ganz unter Kontrolle hatte. »Versprochen?«
    Lächelnd verschränkte sie eine Hand mit der seinen, während sie einen Schritt zurücktrat. »Versprochen.«

Kapitel 28
     
     
     
    Surreal hatte dem Mann, der den Salon betrat, einiges zu sagen.
    »Du musst unbedingt mit deinem Bruder sprechen.«
    »Ich spreche andauernd mit meinem Bruder«, sagte Daemon liebenswürdig. Er durchquerte das Zimmer und stellte sich neben die Fußbank vor ihrem Sessel.
    »Ich meine es ernst, Sadi. Er benimmt sich völlig unvernünftig.«
    » Lucivar benimmt sich unvernünftig? Woran merkst du das?«
    Eingebildeter, arroganter Bastard. Er verspottete sie!
    »Du weißt ja nicht, wie es ist«, meinte sie mürrisch. »Er kommt jeden Tag her – jeden einzelnen Tag – und starrt mich an, als sei ich ein Braten, und er überprüfe, ob ich schon durch sei.« Und genau das tat Lucivar tatsächlich, wie Surreal festgestellt hatte. »Vorhin ist er aufgetaucht und hat gesagt, nach Winsol müsse ich nach Ebon Rih kommen und mit ihm an meinen Kampffähigkeiten arbeiten – insbesondere in Sachen Selbstverteidigung.«
    Sadi trug eine Miene höflichen Interesses zur Schau, doch es war schwer zu sagen, ob er mit seinen Gedanken nicht ganz woanders war.
    »Er hat doch tatsächlich gesagt, ich könne in der Taverne unten in Riada wohnen, und er werde für Kost und Logis bezahlen – als wenn ich es mir nicht leisten könnte, selbst für mein Zimmer aufzukommen. Doch sollte ich mich als widerspenstig erweisen, werde er mich in ein Gästezimmer im Horst werfen und das Zimmer mit Schutzschilden versehen um sicherzugehen, dass ich dort bleibe. Außerdem
werde er Daemonar zusammen mit mir in das Zimmer werfen. Das ist Erpressung!«
    »Nein, mein Schatz«, sagte
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