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Die Schuhliebhaberin - Moore, M: Schuhliebhaberin

Die Schuhliebhaberin - Moore, M: Schuhliebhaberin

Titel: Die Schuhliebhaberin - Moore, M: Schuhliebhaberin
Autoren: Madeline Moore
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noch genug Zeit, sich ein letztes Mal frisch zu machen, ehe es Zeit war, zur Aktionärsversammlung nach unten zu gehen. Die Sitzung dauerte kaum länger als zwanzig Minuten.
    Selbst nachdem Sophie einige Unterstützer um sich hatte scharen können, gelang es Amanda mit den zehn Prozent, die ihre Rivalin Roger abgepresst hatte, die Mehrheit in der Gesellschaft zurückzuerlangen. Zugleich war es äußerst befriedigend zu sehen, wie viele der Aktionäre persönlich gekommen waren und ihre Bereitschaft signalisierten, der Witwe von Roger Garland eine Chance zu geben, Forsythe Footwear wieder zum Erfolg zu führen. Die Wenigsten stimmten dafür, ihr das Unternehmen wieder zu entreißen, ehe sie zeigen konnte, was sie draufhatte. Manche reagierten etwas mitleidig, als Amanda verkündete, dass Sophie nicht länger im Unternehmen tätig sein würde.
    Die Sitzung endete jedoch in einer positiven Grundstimmung, denn Amanda versprach den Aktionären, dass am Ende des aktuellen Geschäftsjahrs wieder eine Dividende ausgeschüttet würde. Zum ersten Mal seit über zehn Jahren! Die Aktionäre verabschiedeten sich danach in aufgeräumter Stimmung, und jeder wollte ihre Hand schütteln und ihr viel Glück wünschen.
    Als die Letzten gegangen waren, sank sie auf ihren Stuhl. Sie war froh, dass es vorbei war. Sie hatte es geschafft! Amanda lächelte. Ihrer Zukunft als Geschäftsfrau stand nun nichts mehr im Wege. Doch ihr Lächeln schwand, als sie die vielen leeren Stühle rund um den Tisch betrachtete.
    Sie hatte es geschafft, ja.
    Aber anderes blieb ihr verwehrt.

26
    Meg und Trevor warteten auf Amanda, als sie den Fahrstuhl in der Hotellobby verließ. Um sie herum standen zahlreiche Gepäckstücke, und Meg trug einen Strohhut auf dem Kopf, der einfach nur beängstigend gut zu ihr passte und sie wie Tom Sawyer aussehen ließ. Dabei brauchte Meg sich nun wirklich nicht zu schmücken.
    »Was ist passiert? Ich habe gesehen, wie Sophie Sharpe vor kurzem durch die Halle stürmte, und sie machte auf mich keinen besonders glücklichen Eindruck«, sagte Trevor.
    »Die Aktionäre wirkten hingegen sehr zufrieden«, fügte Meg hinzu. Ihre grauen Augen waren groß vor Sorge.
    Amanda ließ ihren Blick nicht länger auf Meg ruhen, sondern blickte Trevor an, während sie den beiden die gute Neuigkeit verkündete. Er riss sie in seine Arme und hob sie hoch. »Du bist eine Superchefin!« Trevor drehte sich im Kreis, bis Amanda schwindelig wurde und auf seine Schultern hämmerte, damit er aufhörte.
    Sie konnte nicht lachen. Sein neuer Name für sie entschädigte sie kaum dafür, dass er sie nie wieder »Gliederpuppe« nennen würde. Trevor stellte sie auf den Boden, doch seine Hand ruhte an ihrem Ellbogen, bis sie ihr Gleichgewicht gefunden hatte.
    Meg streckte ihre Hand aus. »Herzlichen Glückwunsch«, sagte sie. »Trevor hat gesagt, er habe dir bereits von uns erzählt. Ich hatte gehofft, es dir persönlich sagen zu können. Aber ich möchte dir auch danken.«
    Amanda richtete ihre hellblauen Augen auf Meg. Wenn die jüngere Frau den Schmerz sah, den sie aufgrund dieses doppelten Verlusts spürte, sollte es eben so sein. Sie waren in der einen gemeinsamen Nacht ehrlich zueinander gewesen, und das wollte sie jetzt nicht ändern, auch wenn sich sonst gerade alles änderte. »Gern geschehen«, sagte sie. »Ich freue mich für euch beide.«
    Ihr Tonfall entging Trevor nicht. Er runzelte verwirrt die Stirn. »Du hast das gar nicht eingefädelt, stimmt’s? Das mit mir und Meg? Oder hast du gedacht, Meg und ich und ...«
    »Und ich? Wenn ich ehrlich bin, wollte ich einfach nicht, dass Meg irgendwas passiert. Aber ich bin froh, dass ihr offenbar beim anderen etwas gefunden habt ...« Amanda verstummte. Sie schluckte das Ende des Satzes herunter: »... das keiner von euch in mir gesehen hat.«
    Trevor lachte. »Das ist doch albern!«
    Das war nun wirklich das Letzte, was Amanda von ihm erwartet hatte.
    »Du hast doch gerade erst angefangen mitzuspielen!«
    Sein ansteckendes Grinsen weckte in ihr den Wunsch, ebenfalls zu lächeln. Er schaffte es mühelos, dass sie so nervös kicherte wie ein Mädchen.
    »Stimmt«, gab sie zu.
    »Ich habe seit langem gespielt. Und es war großartig, besonders mit dir, Amanda. Aber ich war damit fertig. Ich hatte seit Jahren keine Frau mehr geküsst, bis du kamst. Ich habe wirklich befürchtet, ich könnte zu einer seelenlosen Sexmaschine verkommen.«
    »Ich liebe dich als Sexmaschine«, murrte Amanda.
    Meg umarmte sie.
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