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Die schottische Lady

Die schottische Lady

Titel: Die schottische Lady
Autoren: Heather Graham
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nicht gekommen sein«, meinte Hawk.
    Alistair rannte zu ihnen. »Verdammt, David, ich verlor sie aus den Augen. Ich wollte sie zu den Frauen zurückbringen und ... «
    »Da!« kreischte Skylar. »Auf dein Altar!«
    Von einer bösen Ahnung erfaßt, drehte David sich um und glaubte, tausend Messerklingen würden sein Herz durchbohren.
    Auf dem runden Druidenstein lag eine Gestalt, von einem dunklen Umhang verhüllt. Blut tropfte herab.
    David drängte sich durch die Menschenmenge. »O Gott, nein!«
    Als er den Umhang wegzerrte, atmete er erleichtert und verblüfft auf. Nicht Shawna, sondern ihre Zofe lag auf dem Opferaltar mit durchschnittener Kehle.
    »Dem Himmel sei Dank, es ist nicht meine Frau!« verkündete er. »Wir müssen sie finden - schnell!«
    »Daran sind wieder einmal die Hexen schuld!« rief der alte Ioin Menzies.
    »O nein«, widersprach Edwina entrüstet, »eher jemand, der uns in Verdacht bringen will. « Sie wandte sich zu David. »In der Tat, wir müssen Shawna finden ... «
    Plötzlich wurde sie von Männern und Frauen in grotesken Kostümen umhergeschleudert. »Hexen, Hexen, Hexen!« sangen sie.
    David sprang auf den Sockel des Druidenaltars, zog seine Pistole hervor und feuerte in die Luft. Sofort verstummte der Gesang, und die Leute ließen Edwina los. »Meine Frau wurde entführt, und ich muss sie suchen! Wenn irgend jemand weiß, was geschehen ist, und mir nicht hilft, töte ich ihn mit meinen bloßen Händen ... «
    »Dort drüben, David!« fiel Alistair ihm ins Wort. »Sieh doch! Die Vermummten laufen zu den Klippen!«
    Mehrere Schattengestalten huschten zum Ufer des Sees und verschwanden von einer Sekunde auf die andere.
    Ungläubig kniff David die Augen zusammen. Er hatte in diesen Felsen gewohnt, in einer der zahlreichen Höhlen, und alle Tunnels erforscht. Aber er muss te einen Eingang übersehen haben.
    »Komm, David, beeil dich!« Hawk ritt heran und führte das Pferd seines Bruders am Zügel.
    David schwang sich in den Sattel.
    »Nehmen Sie mich mit!« flehte Edwina.
    Er zögerte. Auch Alistair und Sloan stiegen auf ihre Hengste und lenkten sie an seine Seite. Ohne noch länger zu überlegen, ergriff er Edwinas Arm und zog sie auf den Pferderücken.
    Schnell wie der Nachtwind galoppierten sie zu den Klippen.
     
    Heftige Kopfschmerzen weckten Shawna, und sie erinnerte sich an den eigenartigen Geruch - die Droge. Zunächst blieb sie reglos liegen, dann bewegte sie sich vorsichtig und spürte hartes Gestein unter ihrem Körper. Der Druidenaltar? Nein, sonst würde sie die Stimmen der Menschenmenge hören.
    Als sie sich aufrichten wollte, merkte sie, dass sie an den Stein gefesselt war. Langsam öffnete sie die Augen und unterdrückte nur mühsam einen Schrei. Sie lag splitternackt in einer kleinen Höhle und war an einen flachen Felsen gebunden.
     
    Direkt vor ihr, an einer grauen Wand, hing eine gespenstische Figur mit der Maske eines Ziegenbocks, die grausam grinste. Im Licht flackernder Kerzen sah Shawna den bizarren Leib, halb Tier, halb Mann, mit überdimensionalen Genitalien.
    Und sie war nicht allein. Vermummte Gestalten umringten sie und wiegten sich in einem seltsamen Rhythmus. Nun vernahm sie auch den leisen Gesang.
    O Gott, wo war sie? Wie lange lag sie schon hier?
    Ein Schatten neigte sich über sie. Lowell. Ihr Großonkel hatte sie in die Höhle zu diesen Kreaturen gebracht, die das Fest der Mondjungfrau auf ihre Weise begingen.
    Sicher waren es nicht die gütigen, heilkundigen Hexen von Craig Rock, sondern jene Satansjünger, die seit Jahrtausenden von der Kirche gefürchtet waren. Lowell übte offensichtlich das Amt eines Hohepriesters aus.
    Und jetzt beobachtete er Shawna. Er wünschte ihr den Tod, noch schlimmer - er wollte sie eigenhändig töten. Heiliger Himmel, warum? Er schien eine ganz besondere Zeremonie abzuhalten. Sollte das Blut der Lady MacGinnis fließen, die sich angemaßt hatte, den Titel des Familienoberhaupts zu tragen? Dem Fürsten der Finsternis zu Ehren?
    Irgendetwas berührte sie, etwas Heißes und Feuchtes streifte ihren Körper. Schreiend wand sie sich umher, als sie erkannte, dass eine vermummte Gestalt ihre Haut mit roter Farbe bestrich. Blut . ..
    »Still!« mahnte Onkel Lowell und legte einen Finger auf ihre Stirn.
    »Die Droge war zu schwach!« rief jemand.
    Erkannte sie diese Stimme? Aye, Fergus Anderson ...
    »Allerdings«, bestätigte jemand anderer. »Sie sollte erst erwachen, wenn sie das Messer spürt.«
    »So ist das nicht
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