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Die schottische Lady

Die schottische Lady

Titel: Die schottische Lady
Autoren: Heather Graham
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David plötzlich auf, den ich für tot hielt, und stahl den Jungen. Also muss ich mich heute nacht mit dir begnügen. Leider hast du mir Sabrina weggenommen, die schöne Jungfrau. Doch dafür wirst du mit deinem Blut bezahlen. Eigentlich hatte ich gehofft, deine Kehle auf dem Altar zu durchschneiden. Das wäre ein passendes Opfer gewesen. Aber du bist eine MacGinnis, und so muss t du auf die richtige Weise sterben. Draußen bei den Druidensteinen fehlte mir die Zeit. Aber hier, in dieser Höhle, wird eine perfekte Zeremonie stattfinden.« Ein versonnenes Lächeln umspielte seine Lippen. »Bald, wenn ich David Douglas in die Hölle geschickt habe. Und dann die MacGinnis ... «
    Bedrückt starrte sie ihn an. In all den Jahren hatte ihre Familie diesen Mann geliebt. Und nun wollte er in seiner Habgier nicht nur die Douglas, sondern auch seine Verwandten töten.
    »Sicher sucht man schon nach mir, Onkel Lowell. Wenn du dich nicht an der Suche beteiligst, wird man dich verdächtigen.«
    »Im allgemeinen Gedränge dürfte mein Verschwinden wohl kaum auffallen.«
    »Und wie willst du der gerechten Strafe entrinnen? Glaubst du wirklich, dein Verbrechen wird ungesühnt bleiben?«
    »Mein Kind, du kennst die Macht des Teufels nicht. Du wirst ihm bald gegenüberstehen - als seine Blutsbraut.« Er wandte sich ab, trat zurück und hob eine Hand.
    Sofort verstummte der Gesang. In atemloser Erwartung starrten seine Anhänger auf Shawnas nackten, mit Blut bemalten Körper. Nun war der große Augenblick gekommen. Im rötlichen Kerzenschein schwang Lowell einen Dolch empor. »Fürst der Finsternis, nimm dieses Opfer an!« rief er, und die Satansjünger sangen wieder.
    Shawnas Mund wurde trocken, Langsam ruckten die vermummten Gestalten näher. Jeden Augenblick würde die Klinge zustechen. Gerade jetzt, nachdem sie erfahren hatte, dass ihr Kind lebte. Und mit dem Mann verheiratet war, den sie liebte ...
    Nein, sie wollte nicht sterben. Mit aller Kraft stemmte sie sich gegen ihre Fesseln und begann zu schreien ...
     
    Während James McGregor mehrere Männer ins Bergwerk führte, schwamm Hawk mit Sloan durch den See zu Davids Höhle. Der Laird, Alistair und Edwina suchten inzwischen die Klippen ab, dicht gefolgt von den anderen.
    »Da die Gestalten so schnell verschwunden sind, muss es ganz einfach sein, den Eingang zu betreten!« rief David. »Großer Gott, ich arbeite Tag für Tag in den Minen«, seufzte Alistair. »Diese Tunnels sind endlos und verschlungen, mit zahllosen Abzweigungen und Winkeln.«
    »Trotzdem müssen wir Shawna so schnell wie möglich finden.«
    »Natürlich werden wir sie finden - seien Sie still!« befahl Edwina. Angespannt lauschte sie. Aber sie hörte nichts.
    »Shawna! Shawna!« Immer wieder schrie David ihren Namen. In wachsender Verzweiflung kroch er über die Felsen und bekämpfte das Gefühl der Hoffnungslosigkeit, das ihn zu überwältigen drohte. Er würde sie suchen, bis er sie fand. Inbrünstig betete er, es möge nicht zu spät sein.
    Als er eine Felsspalte entdeckte, beugte er sich vor. »Shawna! Shawna, um Himmels willen ... «
    Das Echo seiner Stimme hallte ihm entgegen – und dann eine schwache Antwort, ein Schrei aus weiter Ferne.
    »Hier!« rief er den anderen zu. »Hier ist sie, irgendwo dort drin!«
    »Schauen Sie doch, David! Eine Öffnung direkt unter diesem Felsvorsprung!« Edwina hatte recht. Mit dem Schwert in der Hand stürmte er ins Dunkel.
     
    Schreiend wand sich Shawna umher, und es gelang ihr, einen ihrer Fußknöchel von den Fesseln zu befreien. Die Satansjünger fielen über sie her, und sie trat nach ihnen, hörte Flüche und ein schmerzliches Stöhnen.
    Dann wurden ihre Füße festgehalten, starke Finger umklammerten ihre nackten Schultern. Lowell stand direkt vor ihr. Immer lauter tönte der Gesang. In wilder Ekstase tanzten die Vermummten und küssten ihren Ziegenbock.
    Plötzlich schwoll Lowells Stimme zu einem grausigen Crescendo an. In seiner Hand glitzerte der Dolch, und Shawna schrie aus Leibeskräften.
    Langsam senkte sich die Klinge herab, und im selben Augenblick sprang eine Gestalt aus der Finsternis jenseits des Lichtkreises. David warf sich auf ihren Körper und. schützte sie vor der tödlichen Stahlspitze.
    Aber er wollte nicht sterben. Blitzschnell fuhr er herum, packte Lowells Arm, und die beiden Männer wälzten sich am Boden. Ein anderes Gesicht neigte sich über Shawna, blaue MacGinnis-Augen - Alistair mit einem Messer in der Hand ... Großer Gott, auch er!
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