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Die schottische Lady

Die schottische Lady

Titel: Die schottische Lady
Autoren: Heather Graham
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etwas hinauszuzögern.«
    »O David, das ist doch eine Farce!«
    »Keineswegs, Lady, wir beenden die Farce.« Er nahm ihre Hand und führte sie auf das Podest, wo zwei Thronsessel für den Laird und seine Lady bereitstanden. »Meine Freunde, ich präsentiere euch meine Gemahlin!« Die Leute jubelten ihr zu, Dudelsäcke schrillten, Gratulanten eilten herbei.
    »Herzlichen Glückwunsch, liebste Kusine. « Alistair trat an ihre Seite, und sie wandte sich zu ihm. Zu ihrer Erleichterung trug er kein Kostüm, sondern die MacGinnis-Farben. Wenigstens ihren Vetter würde sie überall erkennen. »Nun hat er also doch noch eine anständige Frau aus dir gemacht. Das freut mich für dich, Shawna, ehrlich.«
    »Danke. Alistair?«
    »Aye?«
    »Warum hat er das getan?«
    Sofort erlosch sein Lächeln. »Weil er sich um dich sorgt. Jeder soll wissen, dass er lebt und gesund und munter ist - und dass ein rechtmäßiger Erbe zurückbleiben wird, falls euch beiden etwas zustößt.«
    »O Alistair, ich ertrage diese Un gewiss heit nicht mehr! Was ist damals geschehen? Wer hat die Hebamme beauftragt, mein Baby mit einem toten Kind zu vertauschen? Und warum wollte man David töten ... ?«
    Sie unterbrach sich, als der alte loin Menzies zu ihr kam und sie auf beide Wangen küsste . »Alles war ein Werk der Hexen«, murmelte er und ging davon.
    Gellendes Geschrei kündigte den Beginn des Speerwerfens an, und David ergriff wieder Shawnas Hand. »Meine Liebe, man hat mich ersucht, an diesem Wettstreit teilzunehmen.« Notgedrungen folgte sie ihm zu den Männer, die sich miteinander messen wollten. »Bleib hier bei Skylar und Sabrina«, befahl er und betrat den Kampfplatz.
    Während sich immer mehr Zuschauer versammelten, stemmte ein Mann nach dem anderen den massiven Speer hoch, der aus einem Baumstamm bestand, und versuchte ihn so weit wie möglich zu schleudern. Trotz des kühlen Abends zogen viele Teilnehmer ihre Jacken und Hemden aus. Nur mit Kilts bekleidet, zeigten sie ihre Künste.
    Shawna klatschte eifrig, als Gawain und Lowell ihre Plätze einnahmen. Den kraftvollen Muskeln ihrer Großonkeln sah man das Alter nicht an, und sie zählten zu den besten Speerwerfern. Lauthals wurden die MacGinnis gepriesen.
    Auch Shawnas Vettern machten ihrem Namen alle Ehre.
    Schließlich kam David an die Reihe. Er spuckte in die Hände, strich über seinen Kilt und hob den Speer. Mit einem ausgezeichneten Wurf übertrumpfte er Alistair um einen knappen halben Meter.
    Sein Erfolg erfüllte Shawna mit freudigem Stolz. Wie sehr sie ihn liebte ... Und nun war sie seine Frau. Plötzlich fand sie das wundervoll, trotz aller widriger Umstände. Ein Speerwerfer nach dem anderen schied aus. Letztlich blieben die beiden besten übrig, David und Hawk. In gespieltem Zorn forderten die beiden Brüder einander heraus. Bald vergaß Shawna ihre Angst und Bitterkeit, entzückt stimmte sie in das laute Gelächter des Publikums ein.
    »Shawna?« Sie drehte sich erstaunt um und begegnete Alistairs eindringlichem Blick, »Komm. mit mir.«
    »Warum?«
    »Du hast dich zu we i t von den anderen Frauen entfernt. Gehen wir zu den Druidensteinen zurück.«
    Erst jetzt merkte sie, dass Skylar und Sabrina nicht mehr neben ihr standen.
    Die neugierige Zuschauermenge hatte sie auseinander gedrängt. Unbehaglich schaute sie sich um und sah nur fremde Gestalten, die mit Federn, Zweigen und Pelzen geschmückt waren.
    »Komm, Shawna!« Ungeduldig zerrte Alistair an ihrem Arm und beobachtete sie mit seinen blauen MacGinnis Augen.
    In all den Jahren hatte sie ihm vertraut. Aber nun beschlich sie eine seltsame Angst vor ihm, und sie riss sich los. »Dort drüben ist Edwina! Ich gehe zu ihr!«
    Hastig bahnte sie sich einen Weg zwischen den Festgästen hindurch, und nach ein paar Schritten blickte sie zurück. Alistair war verschwunden.
    Um Atem zu schöpfen, lehnte sie sich an einen Druidenstein und schloss die Augen. Beinahe hätte sie aufgeschrien, als eine Hand ihre Schulter umfass te. Sie hob die Lider und starrte eine große Gestalt an, die einen Stab festhielt und wie Chronos gekleidet war.
    »Alles in Ordnung, Shawna?«
    Schmerzhaft hämmerte ihr Herz gegen die Rippen. Dann erkannte sie die Stimme. Ihr Großonkel Lowell, der sich nach dem Speerwerfen wieder kostümiert hatte, stand vor ihr.
    » Ja, Onkel. «
    Lächelnd schlang er einen Arm um ihre Taille und küsste sie auf die Wange. »Bist du glücklich, Mädchen?«
    »Aye, Onkel.«
    »Sehr gut. Wenn ich an das Kind denke ...
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