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Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine
Autoren: James P. Hogan
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langen, stillen Spaziergang begeben. Sie werden hierbleiben und gemeinsam darüber nachdenken, wie die Menschen in dieser Welt einen Weg finden können, um besser miteinander auszukommen. Das mag neu für Sie sein, aber Sie werden sich dennoch etwas einfallen lassen. Sie haben nämlich gar keine andere Wahl.“
     

25
     
    Wie ein Mensch, der inmitten der Heiterkeit eines Sonnenaufgangs und zwischen fröhlichem Vogelgezwitscher aus einem finsteren Traum erwacht, so dämmerte der Welt allmählich die Erkenntnis, dass der Albtraum vorüber war. Und aus einer Welt, die endlich frei atmen konnte, erwuchs ein neues Verstehen.
    Delegationen von Politikern, Generälen und Wissenschaftlern aus Peking, Wladiwostok, Beirut, Kairo und Kapstadt kamen nach Brunnermont, um die Verkörperung dieses Sieges der menschlichen Vernunft zu bewundern. BIAK-Operatoren der US-Army demonstrierten ihnen, dass die Behauptungen über diese Maschine der Wahrheit entsprachen. Mit unheimlicher Präzision konnten sie verheerende Vernichtungsschläge gegen jeden Punkt auf westlichem Territorium lenken und jeden Angreifer zerstören. Sie zeigten dies an ausgesuchten, vorbereiteten Zielen in der kanadischen Arktis, den Wüsten Australiens und den Küstengewässern vor Europa und den USA. Aber als sie versuchten, die Reichweite der Waffe zu erhöhen und auf bestimmte Plätze in der Sahara, der Wüste Gobi und im Norden Sibiriens zielten, die der Osten zu diesem Zweck zur Verfügung gestellt hatte, verweigerten die Computer ihnen den Gehorsam. Das waren Beweise, die jedermann zufriedenstellen mussten. Im Augenblick waren beide Seiten nicht daran interessiert, die Milliardenkosten aufzubringen, die angefallen wären, wenn man auch den Rest des Systems hätte testen wollen. Einige Vorhersagen über das System würden ohnehin nie getestet werden. Das wollte niemand riskieren. Im Laufe der Zeit verschwand außerdem der Drang herauszufinden, ob es nicht doch einen Weg gäbe, auf dem sich das System überwinden ließe. Es schien nicht mehr wichtig zu sein, da die Welt dringlichere Probleme hatte, auf die sie ihre Aufmerksamkeit konzentrierte.
    Alle Erkenntnisse jener neuen Physik, die Brunnermont möglich gemacht hatte, waren natürlich weltweit veröffentlicht worden, und Clifford war für einige Zeit vollauf damit beschäftigt, vor Wissenschaftlern aus aller Welt Referate zu halten. In diesen enthüllte er auch eine Information über das Brunnermont-Wachhundprogramm, die er bis dahin zurückgehalten hatte.
    Das automatische Überwachungssystem, das darauf programmiert war, sofort auf jede starke O-Strahlungsquelle zu feuern, die es in den nahe gelegenen Regionen des Raums entdeckte, funktionierte nur gegen Ziele, die sich innerhalb einer Reichweite von zweihunderttausend Meilen befanden. Jenseits dieses Radius konnte K-Technologie gefahrlos entwickelt und angewendet werden.
    Er erläuterte, dass es für einen Aggressor dennoch nicht sinnvoll wäre, eine J-Waffe in einem Raumschiff zu installieren, um Ziele auf der Erde von außerhalb der Reichweite Brunnermonts zu beschießen oder zu bedrohen. Das Zielbestimmungssystem an Bord eines solchen Schiffes würde auf diese Entfernung nur Quellen intensiver O-Strahlung klar sehen können. In der Praxis hieß dies, dass nur Brunnermont selbst als leuchtender Fleck sichtbar sein würde; alle anderen Quellen würden von ihm überstrahlt. Aber dieser Fleck würde innerhalb der Komplexität des O-Raums nur als mathematische Fiktion auftauchen. Von ihm allein konnte man die Lösung für die Gleichungen nicht gewinnen, die man benötigte, um Zielkoordinaten im gewöhnlichen dreidimensionalen Raum zu bestimmen. Mit anderen Worten: Für einen Angriff auf diesem Weg wäre Brunnermont unverwundbar. Bevor das Feuerleitsystem einer J-Waffe genau auf bestimmte Ziele im Normalraum anspricht, muss man erst ein allgemeines Leitprogramm entwickeln, indem man die Raumkoordinaten bekannter Örtlichkeiten mit den Messungen der Maschine vergleicht und aufeinander abstimmt. Um gewöhnliche Objekte zu vermessen, richtet sich die Maschine nach der geringen O-Strahlung, die durch die Partikel-Vernichtungen in diesem Objekt entsteht. Die Strahlungsproduktion einzelner Objekte auf der Erde ist jedoch so gering, dass sich diese Objekte nicht mehr von ihrer Umgebung abheben, wenn man sie aus einer Entfernung von mehr als zweihunderttausend Meilen beobachtet. Daraus ergibt sich, dass eine im Weltraum stationierte J-Bombe weder für Brunnermont
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