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Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine
Autoren: James P. Hogan
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kontrollieren sich selbst. Jedes Untersystem verfügt noch einmal über drei Wahlmöglichkeiten und hat mindestens ein Ersatzsystem, das sich automatisch einschaltet, wenn ein Fehler entdeckt wird. Wenn aus irgendeinem Grunde die Energieversorgung von außerhalb ausfällt, kann die eingebaute Generatorstation den Betrieb noch Jahre hindurch aufrechterhalten. Wenn Bauteile ausfallen – und das gilt für die absurdesten, unwahrscheinlichsten Kombinationen –, dann ist dafür gesorgt, dass ausreichend lange Reparaturzeiten gewährt sind.“ Er machte eine Pause, damit alle Anwesenden sich über den Sinn seiner Worte klarwerden konnten, dann fuhr er fort: „Das bedeutet natürlich, dass alle Störungen, die eventuell auftreten – und man muss leider davon ausgehen, dass es Störungen geben wird –, so schnell und so sorgfältig wie möglich behoben werden müssen.“
    „Darum haben wir uns bereits gekümmert“, berichtete Foreshaw. „Wir haben zu den Herstellern und Zulieferern der Bauteile Verbindung aufgenommen, und wir werden mit ihrer Hilfe einen Stab von hochqualifizierten Wartungsfachleuten zusammenstellen, der ständig in Brunnermont anwesend sein wird. Für die Zwischenzeit ist dort bereits ein Notdienst eingerichtet.“
    Cleary ergriff noch einmal das Wort: „Zusammenfassend kann man also sagen, dass das System fast zu hundert Prozent gegen Betriebsstörungen gesichert ist, und gegen Eingriffe von außen ist es noch sicherer.“
    Als nächster sprach General Carlohm: „Allerdings haben wir die Frage unserer Angriffswaffen noch nicht geklärt. Warum gehen wir eigentlich immer davon aus, dass wir dazu das J-Waffensystem brauchen? Eigentlich sind wir doch gut zurechtgekommen, bevor wir diese Waffe hatten. Was sollte uns daran hindern, unseren alten Abschreckungsring aus Interkontinentalraketen und SBS-Satelliten wieder aufzubauen? Natürlich würde es uns eine Kleinigkeit kosten, aber … was getan werden muss, muss nun einmal getan werden.“
    „Ich fürchte, es gibt etwas, das uns daran hindern könnte.“ Clearys Stimme hatte inzwischen einen entschuldigenden Tonfall angenommen. „Sehen Sie, das Überwachungsprogramm von Brunnermont ist sehr empfindlich. Das System erkennt die Charakteristika von Angriffswaffen sofort und kann sie ohne weiteres von normalen Flugzeugen, Weltraumraketen und Satelliten unterscheiden. Natürlich können Sie einen neuen Abschreckungsring aufbauen – und das kann die andere Seite übrigens auch –, doch in dem Augenblick, da eine der beiden Seiten diese Waffen benutzen will, erwacht Brunnermont. Sie haben ja gesehen, was gestern geschehen ist: Keine Angriffswaffe würde ihr Ziel erreichen.“
    „Tja, dann gehen wir eben ins vorige Jahrhundert zu rück“, knurrte Carlohm. „Wir legen uns wieder eine Flotte von B-52 Bombern zu.“
    „Sie wissen, dass das unsinnig wäre“, erwiderte Foreshaw. „Die konventionellen Luftabwehrwaffen sind heute so stark, dass wir keine Chance hätten. Es wäre so, als ob eine Kavallerieeinheit gegen Maschinengewehre anrennt. Außerdem verbietet uns die zahlenmäßige Überlegenheit des Ostens, dass wir uns auf einen Krieg im Stile des Zweiten Weltkrieges einlassen. Es wäre reiner Selbstmord, wenn wir es täten.“
    „Wie wäre es mit Mittelstreckenraketen?“ schlug Carlohm vor. Foreshaw sah Cleary an. Cleary schüttelte den Kopf.
    „Das geht auch nicht“, sagte er. „Diese Waffen wurden relativ billig in Massenproduktion hergestellt. Sie sollten in hohen Stückzahlen eingesetzt werden, um die Verteidigungsstellungen des Gegners mit einem Bombenteppich zu belegen. Einen Massenangriff würde Brunnermont jedoch sofort bemerken, und die J-Waffe würde die Angriffswelle in wenigen Minuten in die Luft blasen. Wenn man die Raketen einzeln hinüberschickt, dann erwischt sie der Gegner mit seiner Flugabwehr. Nein, es hätte keinen Sinn.“
    „Und biologische Waffen?“ Carlohm gab nicht auf. „Gas … Mikroben … Viren … irgendetwas?“
    „Zu unkontrollierbar, zu unberechenbar“, wies ihn Foreshaw ab. „Wir haben den Gedanken daran schon vor Jahren aufgegeben; die andere Seite übrigens auch. Man kann damit leicht das Leben auf dem ganzen Erdball auslöschen, und damit wäre nun wirklich nichts gewonnen. Eine gezielte Anwendung ist einfach nicht zu erreichen.“
    Sherman hatte den Meinungsaustausch still verfolgt. Dabei hatte sich für ihn die volle Bedeutung dessen, was Clifford getan hatte, immer weiter erhellt. Jetzt verstand er
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