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Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine
Autoren: James P. Hogan
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Operatorenteam für uns auszubilden. Danach wollen sie gehen.“
    „Wohin?“ fragte Sherman.
    „Das haben sie nicht gesagt. Ich könnte mir vorstellen, dass sie ihre Projekte bei der IWG wieder aufnehmen wollen.“
    Zur Überraschung der meisten Anwesenden lächelte Sherman nur, so als würde er das Ganze für einen Scherz halten. Seine augenfällige Neigung, die ganze Affäre mit einer Haltung von amüsierter Lässigkeit … ja Vergnügtheit … zu behandeln, war ohnehin seit Beginn der Sitzung eine ständige Quelle der Verwirrung.
    „Also gut“, bestätigte Reyes, „es sieht so aus, als ob sie den Brunnermont-Komplex ein für alle Mal auf eine Verteidigungsrolle festgelegt haben. Aber unsere Sicherheitspolitik verlangt auch in Zukunft nach wirkungsvollen Angriffswaffen.“ Er blickte in die Runde, um Unterstützung heischend. „Ich hatte nun folgenden Vorschlag: Da wir auf Brunnermont verzichten müssen, sollten wir ein neues Wissenschaftlerteam zusammenstellen – ich denke an Spitzenkräfte aus dem FEK – und eine weitere Maschine bauen. Die Konstruktionsdaten von Brunnermont sind schließlich bekannt; also dürfte es nicht zu schwierig sein.“
    Cleary schürzte die Lippen und schüttelte den Kopf.
    „Ich fürchte, das geht nicht, Sir. Sehen Sie, der wichtigste Teil einer Maschine, die auf den gleichen Prinzipien basieren soll, wäre das Schwarze Loch, das im Innern des J-Reaktors geschaffen werden muss. Das Loch verursacht einen hohen Anfall von O-Strahlung; es wäre so deutlich auszumachen wie eine Leuchtkugel am Nachthimmel.“
    „Ja und?“
    „Der Überwachungsmechanismus in Brunnermont würde es sofort entdecken. Das ganze System ist so programmiert, dass es wie ein niemals schlafender Wachhund arbeitet … und zwar im O-Raum. Es wird auf jedes Objekt dieser Art automatisch feuern. Mit anderen Worten: Wenn wir eine zweite J-Bombe bauen, wird Brunnermont diese im selben Augenblick in die Luft jagen, da wir sie zum ersten Mal anschalten.“
    Reyes Unterkiefer sank herab.
    „Meinen Sie hier … auf unserem eigenen Gebiet? Wenn wir hier eine J-Bombe bauen und sie anschalten, werden wir in die Luft fliegen?“
    „Genauso ist es.“
    Reyes runzelte nachdenklich die Stirn und senkte den Kopf, dann sah er wieder auf.
    „Aber das ist doch verrückt, dann sind wir doch völlig schutzlos. Was geschieht, wenn die andere Seite einmal die gleiche Technologie entwickelt? Die würden ein solches Wahnsinnsprogramm sicher nicht in ihr System aufnehmen. Sie könnten uns alle in die Hölle blasen, und wir könnten es ihnen nicht einmal mit gleicher Münze heimzahlen.“
    Cleary begann mit dem Kopf zu schütteln, bevor Reyes seinen letzten Satz beendet hatte.
    „Nein, so ist es nicht. Brunnermont würde auch auf alle Schwarzen Löcher schießen, die sie einzuschalten versuchten. Wenn sie eine J-Bombe bauten, könnten sie sie ebenfalls nicht benutzen.“
    „Aber …“ Reyes wurde zusehends verwirrter. „Aber ich denke, Sie haben gesagt, dass Brunnermont keine Ziele außerhalb des westlichen Territoriums beschießt. Sie erwarten doch wohl nicht, dass die Chinesen ihre J-Bombe irgendwo in der Wüste von Nevada zusammenbasteln, oder? Nur damit wir es nicht so schwer hätten, sie auszuradieren?“
    „Clifford ist sehr umsichtig vorgegangen“, antwortete Cleary. „Sie müssen wissen, dass die Beschränkungen in der Reichweite nur für Zielkoordinaten gilt, die der Operator dem System eingibt. Für Feuerbefehle des Wachhund-Programms gibt es keinerlei Beschränkungen.
    Wenn der Operator also ein Ziel, sagen wir, in der Mongolei, anvisiert, dann arbeitet das System nicht. Aber wenn jemand in der Mongolei eine J-Bombe konstruiert und sie einschaltet, wird sie automatisch vernichtet. Es ist sehr einfach. Wir können keine bauen, und sie können ebenfalls keine bauen.“
    „Wenn man es sich genau überlegt, ist das Ganze sehr geschickt ausgedacht“, sagte Foreshaw, der sich wieder in das Gespräch einschaltete. „Jetzt stellt sich das Problem nicht mehr, ob wir die K-Technologie länger geheim halten sollen. Wenn nämlich irgendwo auf der Welt – möglicherweise in einem Forschungslabor in der Universität einer großen Stadt – irgendjemand ganz unschuldig auf dieselbe Sache stößt und etwas konstruiert, das dem SVR ähnelt, dann wird Brunnermont darauf feuern. Also müssen wir alle wissenschaftlichen Daten und die Besonderheiten des Brunnermont-Programms veröffentlichen, und zwar schnell.“
    „Wir haben
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