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Die schönsten Feste: Sommer

Die schönsten Feste: Sommer

Titel: Die schönsten Feste: Sommer
Autoren: Christina Zacker
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Walpurgisnacht geschlagen. Dabei musste der Baum so fallen, dass die Spitze unbeschädigt blieb, denn sie bleibt am Baum. Überlieferungen behaupten nämlich, dass in der Spitze eines Baumes gute Geister und die höchsten Götter wohnen. Fehlt diese Spitze, so ist der Baum entmachtet, seelen- und kraftlos. Der Maibaum wird auch Pfingstbaum genannt. Meist ist es eine Fichte oder Tanne, die man dafür schlägt und danach mit Kränzen, Bändern, Fahnen, Zunftzeichen und vielem mehr schmückt. Dabei gibt es regionale Unterschiede. In Franken wird der Maibaum als Orts-, Wirts-, Tanz- und Rechtsbaum erwähnt, symbolisch für Markt-, Kirchweih- und Friedensschutz.
    Weit verbreitet ist die Sitte, den Maibaum des Nachbardorfes zu stehlen. Deshalb wird er in der Walpurgisnacht bewacht. Gelingt der Diebstahl nämlich, wird die Gemeinde nicht nur verspottet, sondern muss den Baum auslösen – meist mit einem Fass Bier. Feuerwehr oder Schützenverein stellen den Maibaum am 1. Mai mit großem Hallo und dem Beisein vieler Menschen aufstellen. Dabei spielt eine Kapelle und anschließend wird in der Kneipe gefeiert.
    Was der Schmuck am Maibaum bedeutet
    Die grünen Zweige zeigen Fruchtbarkeit an, vergoldete Nüsse, Beeren, Eier oder rote Früchte deuten auf Reichtum und Fülle. Der Kranz an dem Maibaum versinnbildlicht das weibliche Element als Fruchtbarkeitssymbol. Mit den Bändern am Kranz wird der Segen des Gedeihens verbunden. Die Symbolschilder oder Zunftzeichen zeigen die Sinnbilder des dörflichen Lebens und das Brauchtum des Handwerks. Der Stamm des Baumes zeigt die Kraft und Gesundheit. Der Stamm wurde geschält – zum Zeichen, dass sich der Teufel nicht in Gestalt eines Käfers zwischen dem Stamm und der Borke verstecken konnte. Er muss außerdem glatt und sauber entastet sein, denn in machen Regionen dient der Maibaum für Wettkämpfe als Kletterbaum. Um das Klettern zu erschweren, reibt man ihn dann manchmal mit Seife ein.
    Was es noch Symbolen im Mai gibt
Liebesmaien sind Symbole der Zuneigung. Frische Birkenäste werden geschmückt mit Blumen und Bändern. Verliebte Burschen stecken diese Äste ihren Mädchen am 1. Mai an die Tür. Damit beweist er ihr „Ich bin dir grün!“ – also seine Jugendfrische und Zuneigung.
Schlimmer als gar keine Liebesmaien zu erhalten war es, ein Schandmaien zu bekommen von seinem „Verblichenen“ beispielsweise. Das war ein dürrer Stecken oder ein kahles Gerippe eines Christbaumes.
Wenig beliebt waren Kirschzweige , die man geschenkt bekam: Sie gelten als Symbol für Klatschsucht.
Zweige eines Weißdorns galten als Symbol für ein Mädchen, das unbedingt geheiratet werden wollte.
    Die Maienkönigin
    An den Mai-Lehen wurden Mädchen versteigert. Ein sehr weitverbreiteter Brauch, dessen Ursprung wohl auf das alte grundherrliche Recht zum Ehezwang zurückgeht. Früher durften die Mädchen ihren Ehemann nicht selbst auswählen. Heute ist das Mai-Lehen eher ein Spaß für die Burschen des Ortes: Die Mädchen, die noch niemandem versprochen, also nicht verlobt sind, werden meistbietend versteigert. Erst am nächsten Tag erfahren sie, wie hoch der erzielte Preis war. Das Mädchen, das den höchsten Preis erzielt hat, wurde Maikönigin und der Bursche, der sie ersteigert hat, der Maikönig.

Brunnenfeste erinnern an den Wert des Wassers
    Anfang Mai gibt es in vielen Orten, vor allem in Süddeutschland, Brunnenfeste, manchmal nennt man sie sogar „Maibrunnenfest“. Dafür werden die Brunnen gereinigt und festlich geschmückt. Kerzen und Lampen wurden angezündet und am Brunnen oder in der Umgebung befestigt. Früher war es Sitte, an diesem Tag beschädigte Krüge und Schöpfkellen auszuwechseln. Oft wurde ein neuer Brunnenmeister gewählt. Hatte ein Dorf mehrere Brunnen, so zogen die Mädchen von einem Brunnen zum anderen. Traditionsgemäß wurde auch manchmal eine Quelle besucht. Das frische Wasser wurde gesegnet und während des ganzen Jahres benutzt: ebenfalls ein Zeichen für den Neubeginn des Lebens im Mai.

Muttertag
    Heute ist der Muttertag leider zu einem Tag des reinen Konsums verkommen – eher eine Pflichtveranstaltung als ein Festtag aus Dankbarkeit. Der moderne Muttertag wurde erst im Jahr 1907 erfunden: in den USA von Anna Jarvis aus Philadelphia. Sie schwor, sie würde nicht eher ruhen, bis der Muttertag auf der ganzen Welt gefeiert werden würde. Das hat sie – mit Hilfe des amerikanischen Präsidenten – geschafft: Am 9. Mai 1914 verkündete der damalige Präsident
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