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Die schönsten Feste: Sommer

Die schönsten Feste: Sommer

Titel: Die schönsten Feste: Sommer
Autoren: Christina Zacker
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Königsgeschlechts der Merowinger, trat das Mädchen ihrem auserwählten Bräutigam feierlich ausstaffiert mit geschmückten Haaren gegenüber. Alle Anverwandten waren dabei, wenn sie ihm die rechte Hand reichte, die er mit Geldstücken füllte. Dann durfte er sie küssen und ihr den Verlobungsring an den Finger stecken. Als Brautgeschenk bekam sie ein paar Schuhe. Solche Feste konnten sich allerdings nur betuchte Leute leisten.
    Bei den Ärmeren war die Verlobung wesentlich weniger aufwändig. Wenn in Bayern ein Mädchen glaubte, den richtigen Mann gefunden zu haben, setzte sie ihm einen Ja-Schmarrn vor, einen Pfannkuchen. Sie aßen ihn gemeinsam und somit war die Verlobung geschlossen. In Schwaben legte man großen Wert auf ein paar „Probenächte“. Erst wenn die Braut schwanger war, wurde eine Vermählung gefeiert.
    Der Brautkauf
    Ursprünglich stammt die Verlobung vom Brautkauf. Denn hatte ein Mann nach der Brautschau die vermeintlich richtige Frau gefunden, verhandelte er mit dem Vater die Mitgift der zukünftigen Ehefrau aus. Mitgift und Hochzeitstermin wurde von den Eltern festgesetzt. Die Erwählte selbst hatte dabei sehr wenig bis kein Mitspracherecht. Der Brautkauf war ein Teil von Vertragsverhandlungen, die vereinbarte Verlobung diente dazu, die rechtlichen und finanziellen Absprachen unter Zeugen zwischen den Eheleuten zu regeln. War man sich einig, so wurde dies per Handschlag besiegelt und so entstand das Ausspruch „er hält um die Hand an“.
    Der Verlobungsring
    Der Ring ist von alters her ein Symbol für Treue, Liebe und Zusammengehörigkeit. Der Verlobungsring ist bei Liebenden wegen seiner Kreisform, die keinen Anfang und kein Ende zulässt, das Symbol unendlicher Liebe. Seit ewigen Zeiten werden dem Ring als die Urform des Schmuckes mystische und geheime Kräfte zugeschrieben. Damals trug nur die Braut einen Ring: Sie musste sozusagen „angekettet“ auf ihren Liebsten warten, der weiterhin umherzog.
    Schon bei den Sumerern gab es Vorläufer des Eherings: Die Tempelpriester zogen aus den Kleidern der Brautleute jeweils einen Faden, diese banden sie zusammen, damit symbolisierte man die immerwährende Zusammengehörigkeit. Bei den Kelten fand man Ringe, die aus geflochtenem Gras hergestellt waren. Sie waren zunächst ein Symbol für die Stammeszugehörigkeit und wurden auch bei einer Vermählung vergeben. Bei den alten Germanen war der Ring ein Zeichen und Pfand der Liebe. Erst seit der Zeit des 10. bis 13. Jahrhunderts jedoch, dem Hochmittelalter, kam der Verlobung, der ein Eheabschluss in absehbarer Zeit folgte, größeres Gewicht zu. Durch Förmlichkeiten wurde der Entschluss bekräftig und dazu gehörte die Übergabe eines Ringes.
    Die Sache mit der Schlüsselgewalt
    Zu Zeiten des römischen Reiches wurden Ringe aus Eisen gefertigt und zeigten oft die Form eines Schlüssels. Das war ein Zeichen, dass der Frau die Schlüsselgewalt übertragen war. Das Metall Eisen stand für die Sparsamkeit, Bescheidenheit und Treue. Das waren die Tugenden einer jungen Hausfrau.
    Der Tausch der Ringe zur Vermählung
    Erst im Laufe der Zeit wurde es üblich, den förmlichen Ringtausch während der Ehezeremonie in der Kirche vorzunehmen. Um die Männer zur Treue anzuhalten, baute die Kirche diese Zeremonie ab dem 13. Jahrhundert verstärkt ein. Das Gravieren der Ringe, egal ob Verlobungs- oder Trauringe, hat eine lange Tradition. Im 15. und 16. Jahrhundert trug man die Zwillingsringe. Jeder Verlobte eine Hälfte, bis zur Vermählung. Die beiden Ringe wurden am Tag der Hochzeit wieder zusammengefügt, die Braut trug den Zwillingsring allein als Ehering. Schon in den Ringen, die man von den Römern fand, konnte man Gravuren lesen: Pignus amoris habes – Du hast meiner Liebe Pfand .
    Aberglaube beim Ringanstecken
    Das Anstecken der Ringe während der Zeremonie hat nicht nur heute eine feierliche Bedeutung, es war umgeben von Aberglauben. Der besagte:
Wenn der Ring beim Anstecken auf dem vorderen Finger stecken blieb, hatte die Frau das Sagen.
Nur wenn der Ring glatt bis an die Fingerwurzel aufzustecken war, blieb der Mann Herr und Gebieter.
    Welcher Ring an welchem Finger?
    An welchem Finger der Hand welcher Ring getragen wird, wird oft unterschiedlich erklärt. Der Verlobungsring wird als äußeres Symbol am Ringfinger der linken Hand getragen. Bei der Heirat trägt man später den Verlobungsring an dem Ringfinger der rechten Hand, dort sollte er ein Leben lang bleiben.
    Zur Hochzeit laden
    In Bayern hat sich
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