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Die schönsten Feste: Sommer

Die schönsten Feste: Sommer

Titel: Die schönsten Feste: Sommer
Autoren: Christina Zacker
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Marienmonat gemacht – um die alten Sitten und Bräuche auszumerzen.
    Die Walpurgisnacht
    Der letzte Abend vor Maibeginn ist heute die Walpurgisnacht. Sehr viele Traditionen dazu stammen wirklich aus uralter Zeit: Denn Ende April beging man eines der höchsten keltischen Mondfeste: Beltane , der wichtigste Sabbat der Hexen. Wobei das eine wohl eher christliche Verunglimpfung ist: Denn in Wirklichkeit ist es das Fest die Begrüßung des neuen Lebens, des Frühlings, mit zahlreichen, teilweise archaisch anmutenden Riten. Vor allem: Es galten in dieser Nacht keine eheliche Bande – jeder durfte und sollte sich vergnügen und der Frühjahrsgöttin huldigen, indem er sich sexuellen Ausschweifungen hingab.
    Ähnliches ist im überlieferten Brauchtum vieler Völker verankert: Die alten Griechen kannten z.B. die Dionysien und die Feste des Hirtengottes Pan, die Römer die Luperkalien und die Saturnalien. Erst die Kirche machte aus Beltane das Namenstagsfest einer heiligen Walburga, einer Patronin der Bauersfrauen und Mägde. Ursprünglich jedoch war Behain – so der andere keltische Name der Walpurgisnacht – ein Fest zur Eröffnung des fröhlichen Mai mit all seiner sexuellen Freiheit und dem „Grüntragen“ zu Ehren des neuen Frühlingsgewandes der Mutter Erde. Heute ist davon nur noch ein Tanzabend übrig geblieben – bei dem man zur Ehre des Mai eine grüne Waldmeisterbowle trinkt...
    Wie die Sage von den Hexen entstand
    Eine sehr alte Überlieferung erzählt vom Blocksberg im Harz: Die Hexen sollen auf Besen, Ziegenböcken oder Katzen dorthin geritten sein, um mit dem Teufel zu tanzen. In dieser Nacht war alles möglich, alle Zaubermächte waren frei. Die Sage entstand zu Zeiten Karls des Großen. Die von ihm besiegten und christianisierten Sachsen versammelten sich zu gemeinsamen Opferfesten nach alten Riten im Harz. Nach der Taufe hatten sie Angst, sie könnten der angedrohten Todesstrafe nicht entgehen. So suchten sie zunächst vermummt die alten Kultstätten auf, später in abscheulicher Verkleidung. So entstanden die Geschichten von den Hexen.
    Wie man sich vor Hexerei schützt
    Gegen die Abwehr der Hexen und Dämonen wurden die verschiedensten Mittel eingesetzt:
Hexenfeuer sollten zur Vertreibung der Winterdämonen helfen.
Werden in dieser Nacht die geweihten Glocken geläutet, so können einem die Hexen, die an den Kreuzungen ihre Tänze in Gegenwart des Teufels abhalten, nicht anhaben.
Man streute geweihtes Salz auf die Türschwelle, um das Vieh und das Haus zu schützen.
Junge Burschen zogen mit Peitschen durch die Straßen und knallten damit.
Die Besen wurden mit dem Reisig nach oben aufgestellt.
Über den Türen und Fenstern des Hauses brachte man Kreuzdornzweige an.
Das wichtigste war auf jeden Fall, dass man mit viel Lärm versuchte, Dämonen und Hexen zu vertreiben. Klar, dass man das gerne mit Tanz, gutem Essen und Trinken verband und so ein großes Fest feierte.
    Was mit in der Freinacht alles darf
    Vor allem auf dem Land ist es heute noch üblich, dass diese Nacht genutzt wird, allerlei Schabernack zu veranstalten. In bäuerlichen Gegenden war und ist es nicht angebracht, wegen des folgenden Feiertags bewegliches Inventar herumstehen zu haben – es wird sonst „aufgeräumt“: Offene Tore wurden versteckt, es konnte sogar passieren, dass ein herumstehender Heuwagen zerlegt und auf einem Dach wieder aufgebaut wurde. Zur Abwehr gegen die Hexen waren früher Jugendliche mit Kreide unterwegs, malten auf Türen, Fenster, Fensterläden, Straßensteine und sich gegenseitig auf den Rücken ein Kreuz, weil dies der Hexenabwehr diente. Zum Teil wurden deshalb Arbeitsgeräte vor der Scheune über Kreuz gestellt, ein Kreuzweg galt als der sicherste Ort. Heute geht es manchmal mit dem Schabernack zu weit – es gibt Fälle, wo tatsächlich Schaden angerichtet wurde – z.B. durch Graffitis und zerschlagene Fensterläden.
    Woher die Freinacht kommt
    Der Name „Freinacht“ stammt wohl ursprünglich aus Oberbayern und bezeichnete die Nacht vor einem bestimmten Feiertag. Es gab auch andere Termine, beispielsweise die Nacht auf den 1. April, die vom Karsamstag auf den Ostersonntag, die Nacht auf Georgi (23. April) und die Nacht von Pfingstsamstag auf Pfingstsonntag, die als Freinacht bezeichnet wurden. Heute bezeichnet man damit allgemein die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai.
    Der Maibaum
    In vielen Orten – nicht nur in Bayern – wird am 1. Mai der Maibaum aufgestellt. Traditionell wurde er früher in der
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