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Die schoene Luegnerin

Die schoene Luegnerin

Titel: Die schoene Luegnerin
Autoren: Jude Deveraux
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fertig. «
    »Indem du dieses Papier aus Noras Ausschnitt fischst? « erkundigte sich Carrie bissig.
    »Man tut, was man tun muß«, erklärte Josh und zog Carrie an sich. »Guten Morgen, Schwager«, rief Josh Ring zu, der auf dem Boden kniete und sich mit den Kindern unterhielt.
    »Ich habe selbst drei kleine Jungen«, sagte Ring zu Tem, während er Choo-choo hinter dem Ohr kraulte. »Du mußt uns einmal besuchen und mit den Jungen auf dem Meer segeln. «
    »Dann bringe ich ihnen das Reiten bei«, schlug Tem vor. Da seine drei neuen Kusins jünger waren als er, war er jedoch nicht unbedingt begeistert bei dieser Aussicht.
    Ring stand auf und reichte Carrie eine große Schachtel, die, wie sie wußte, das Hochzeitskleid ihrer Mutter enthielt. In diesem Augenblick kam Nora mit dem blonden Eric im Schlepptau aus dem Haus.
    »O nein«, stöhnte Josh und wollte auf sie zueilen, aber Carrie hielt ihn zurück.
    »Wenn du meinen Bruder für so dumm hältst, daß er auf diese angemalte, dicke, aufgeblasene Person hereinfällt... « Sie brach ab, als sich Ring über Noras juwelengeschmückte Hand beugte und sie küßte. Dann sah er ihr ins Gesicht, als wäre sie die wundervollste Erscheinung, der er je begegnet war.
    »Du sagtest... «, begann Josh.
    Carrie reckte trotzig das Kinn vor, rauschte an ihm vorbei, und als sie ihren Bruder erreicht hatte, baute sie sich zwischen ihm und Nora auf. »Wie reizend von dir, Mrs... « Sie brach ab, weil sie keine Ahnung hatte, wie sie diese gräßliche Person vorstellen sollte.
    »West, Mrs. West«, half Nora nach und betrachtete über Carries Kopf hinweg Rings Gesicht. »Mein Künstlername ist Nora West. «
    »Ich habe Sie als Julia gesehen«, sagte Ring. »Sie waren göttlich. «
    »Dann muß ein Maultiertreiber den Romeo gespielt haben«, brummte Carrie, ehe sie ihren Bruder mit einem Augenaufschlag anschaute. »Du mußt noch ein Kind gewesen sein, als sie jung genug war, die Julia zu spielen. «
    Josh faßte nach Carries Arm und zog sie in Richtung Haus. »Essen«, sagte er. »Carrie muß sich um das Mittagessen für uns alle kümmern. «
    Als er und Carrie im Haus waren, drehte er sich zu ihr. »Kannst du dich nicht ein paar Stunden beherrschen? Wenigstens, bis ich dieses Papier in den Händen habe? «
    »Du erwartest doch nicht, daß ich die Frau, die mit meinem Mann verheiratet ist, zuvorkommend behandle? «
    »Nur ein paar Stunden. «
    Carrie lachte spitz auf. »Du magst ja ein perfekter Heuchler sein, aber ich kann das nicht. «
    Josh rieb sich aufgebracht die Augen, aber dann lachte er. »Ich kann selbst nicht mehr begreifen, wie ich je so eitel sein konnte, zu glauben, daß ich für dich interessanter werden würde, wenn du erfährst, daß ich ein bekannter Schauspieler bin. Der große Templeton wird zu einem perfekten Heuchler degradiert. « Er zog sie in seine Arme. »Glaubst du, daß ich je in der Lage sein werde, dich zu beeindrucken? Wenn die Frist, die mir der Richter gesetzt hat, abgelaufen ist und ich zur Bühne zurückkehre, wirst du dann ins Theater kommen, um mich zu sehen? Wirst du für meine Darstellungskunst schwärmen? «
    Sie schloß die Augen, als er sie mit den Lippen liebkoste. »Ich glaube, es wäre mir lieber, du würdest nur für mich diese Zitate, die Ring nicht aus dem Kopf gingen, deklamieren. «
    Er berührte ihre Wange. »Entweihet meine Hand verwegen dich, O Heilgenbild, so will ich’s lieblich büßen. Zwei Pilger, neigen meine Lippen sich, dem herben Druck im Kusse zu versüßen. «
    Sie lächelte. »Ich bin nicht sicher, ob ich es mag, wenn du solche Dinge zu anderen Frauen sagst, auch wenn diese Frauen so alt und voluminös sind wie diese Person. «
    »Das wäre nicht echt«, sagte Josh ernst. »Ich belüge diese Frauen, aber dir zeige ich meine wahren Gefühle. «
    Sie strahlte ihn an und küßte seinen Mund.
    »Was für eine rührende kleine Szene«, sagte Nora, die in der Tür stand. »Joshua, Liebling, ich habe dich ja schon hundertmal andere Frauen küssen sehen — sowohl auf der Bühne als auch im Verborgenen —, aber... «
    Josh löste sich von Carrie. »Ich möchte dieses Scheidungspapier, Nora, und zwar jetzt gleich. «
    »Ich habe dir schon gesagt, wo es ist«, flötete sie.
    Josh vermied den Blick auf Noras atemberaubenden Busen, da er wußte, daß Carrie ihn genau beobachtete. »Was willst du? «
    »Großer Gott, ich will natürlich dich, du hast mir sehr gefehlt. «
    Josh nahm Carries Hand und drückte sie sanft. »Du willst mich
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