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Die schoene Luegnerin

Die schoene Luegnerin

Titel: Die schoene Luegnerin
Autoren: Jude Deveraux
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Treue versprochen hast. «
    »Hmm. Nora. Na ja, du konntest ja selbst sehen, warum ich auf sie hereingefallen bin. « In dem Augenblick, in dem er die Worte ausgesprochen hatte, wußte er, daß er einen Fehler begangen hatte, und er hatte Mühe, Carrie zu beschwichtigen. »Ich mußte sie heiraten, sie war schwanger. «
    »Schwanger? Hat sie nicht aufgepaßt, als der Storch vorbeigeflogen ist? «
    »Carrie, ich war achtzehn, als ich sie kennenlernte. Ich hatte noch keinen großen Erfolg auf der Bühne, und sie war eine anerkannte Schauspielerin. «
    »Sie hat dir ohne Zweifel ein wenig auf die Beine geholfen. «
    Josh konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. »Sie hat mir den Kopf verdreht. Ich heiratete sie, und kurze Zeit später kam Tem auf die Welt, dann... «
    »Tem! « rief Carrie. »Wie heißt er wirklich? «
    »Joshua Templeton der Zweite. «
    »Und wir dachten, daß du den Namen auf der Rückseite des Fotos falsch geschrieben hättest. Aber erzähl weiter... Du warst fasziniert von Noras enormem Busen. «
    Josh ließ sich nicht provozieren. »Nach Tems Geburt ging ich auf Tournee, und Nora blieb zu Hause bei dem Baby. « Er sah Carrie an und wurde ernst. »Ich habe einige Dinge getan, auf die ich wirklich nicht stolz bin, Carrie. Ich habe meine Frau betrogen — genau wie sie mich —, aber ich habe meine Kinder immer von ganzem Herzen geliebt. Die Frauen, mit denen ich ins Bett ging, haben mir nichts bedeutet, nicht einmal Nora war mir wichtig, aber Tem liebte ich vom ersten Augenblick an. Wenn ich unterwegs war, habe ich ihm jede Woche geschrieben, ich schickte ihm Geschenke und dachte ständig an ihn, ich... «
    Er hielt inne. Es war ihm peinlich, daß er seine Gefühle so offen preisgab. Es war ein großer Unterschied, vor einem Publikum Empfindungen zu spielen oder jemandem die Wahrheit zu offenbaren. Er senkte die Stimme. »Ich habe nie jemandem von Tem erzählt... Oh, natürlich war bekannt, daß ich einen Sohn habe, aber niemand hat je erfahren, wieviel er mir bedeutet. «
    »Und was ist mit Dallas? «
    Josh seufzte. »Ich wußte, daß Nora mir untreu war, aber das war mir egal. Sie gehört zu der Sorte von Frauen, von der ein Mann nicht mehr erwartet, als... « Er räusperte sich. »Ich verspürte keinerlei Neigung, mit ihr zusammenzuleben. Ich schickte ihr Geld und nahm an, daß sie sich um Tem kümmert. Als ich in Dallas auf der Bühne stand und den Hamlet spielte, habe ich sie mit einem anderen Mann im Bett erwischt. Ich war der Ansicht, daß ihr Lebenswandel Tem schaden würde, und forderte die Scheidung. «
    Josh schwieg eine Weile.
    »Ich vermute, sie hat dir die Scheidung ausgeredet«, warf Carrie höhnisch ein.
    »Ja, das tat sie. Dallas wurde neun Monate später geboren. Nora gab ihr diesen absurden Namen, um mich daran zu erinnern, wann und wo das Kind gezeugt wurde. Ich fand mich damit ab, mit Nora verheiratet zu bleiben, aber zwei Jahre nach Dallas’ Geburt wurde mir klar, daß ich mich von ihr trennen mußte. « Er lächelte. »Es ist verrückt, aber als ich das Interesse an Nora endgültig verlor, bemerkte ich erst, was für eine miserable Schauspielerin sie ist. «
    »Ein vernichtendes Urteil. «
    »Bis dahin hatte ich Nora geglaubt, wenn sie behauptet hatte, daß sie für die Kinder sorge und ihnen eine gute Mutter sei, aber... « Josh schnaubte. »Ich dachte, daß die Scheidung ohne Schwierigkeiten vonstatten gehen würde. Sie konnte alle Schuld auf mich schieben, schließlich war ich ihr untreu gewesen, und ein solcher Scheidungsgrund warf nicht einmal ein schlechtes Licht auf meinen Namen. Ich überließ Nora jeden Cent, den ich im Lauf der Jahre gespart hatte. Die Armut meiner Eltern war mir eine Lehre gewesen, und ich hatte ziemlich viel auf die hohe Kante gelegt. Als Gegenleistung für die Abfindung forderte ich das Sorgerecht für die Kinder, und Nora hatte nicht das geringste dagegen, die Kinder gegen Geld herzugeben. Alles sah ganz einfach aus, und ich hatte sogar schon eine französische Gouvernante angestellt, die auf die Kinder aufpassen sollte, während ich auf der Bühne stand. «
    »Aber was ist geschehen? Warum lebst du hier auf der Farm deines Bruders und läßt all die Maispflanzen eingehen? «
    Josh lachte unfroh. »Ich bin das Opfer meiner eigenen maßlosen Eitelkeit geworden. Diese Eitelkeit, die mein ganzes Leben bestimmte und mich beinahe meine Kinder gekostet hätte. «
    Carrie ergriff seine Hände. »Erzähl mir, was geschehen ist. «
    Ich erschien vor
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