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Die schoene Luegnerin

Die schoene Luegnerin

Titel: Die schoene Luegnerin
Autoren: Jude Deveraux
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und ein halbes Dutzend andere Männer. Ich besitze keinen Cent mehr, das weißt du, also, was könntest du sonst noch von mir fordern? «
    »Ein Stück von der Warbrooke Schiffsgesellschaft. «
    Josh öffnete schon den Mund, um ihr zu sagen, daß er keine Ahnung hätte, wovon sie überhaupt sprach, aber dann begriff er plötzlich. Carrie hatte offenbar so viel Geld zur Verfügung, wie sie nur wollte, und sie kam aus Warbrooke, Maine. Er hatte gewußt, daß sie vermögend war, aber daß sie unermeßlich reich war, hätte er nie vermutet. Die Warbrooke Schiffsgesellschaft trieb Handel auf der ganzen Welt.
    »Josh, mein Lieber«, zwitscherte Nora, »ich glaube, daß du schon zu lange nicht mehr auf der Bühne gestanden hast. Dein Gesichtsausdruck ist so durchschaubar wie der eines Kindes. Du hast offensichtlich nicht einmal geahnt, daß deine kleine Eroberung zu der Montgomery-Familie gehört, die die Schiffsgesellschaft betreibt. « Nora lächelte triumphierend und ließ sich am Tisch nieder.
    Josh wandte sich Carrie zu, um ihr die Meinung darüber zu sagen, daß sie ihm die Tatsache, daß ihre Familie unermeßliche Reichtümer besaß, verschwiegen hatte, aber dann überzog ein breites Lächeln sein Gesicht. Carrie hatte kein Geheimnis daraus gemacht, daß sie wohlhabend war — es war ihr nur nie in den Sinn gekommen, daß dieser Umstand irgendeine Rolle spielen könnte.
    Er küßte Carrie impulsiv — nicht leidenschaftlich, sondern aus Dankbarkeit, weil sie in sein Leben getreten war. Mit ihr an seiner Seite, mit einer Frau, die mit beiden Beinen so fest auf der Erde stand, daß sie keinen Gedanken daran verschwendete, >wer< sie war, würde die Eitelkeit nie mehr sein Leben beherrschen. Carrie würde es nicht zulassen, daß er je vergaß, was wirklich wichtig war.
    Carrie konnte nicht ahnen, was Josh durch den Kopf ging, als er sie mit so viel Liebe in seinem Blick ansah, trotzdem lächelte sie und schmiegte sich enger an ihn.
    »Woher weißt du von der Warbrooke-Schiffsgesellschaft? « fragte er Nora, um Zeit zu gewinnen und seine nächsten Schritte zu planen. Auf gar keinen Fall konnte er zulassen, daß Carries Familie für seine Freiheit bezahlte.
    »Dein lieber Bruder Hiram hat mir davon erzählt. Wirklich, Josh, du hättest diesen Mann nicht so schändlich behandeln sollen. Er hat dir immerhin diese entzückende Farm überlassen. « Sie sah sich mit einem höhnischen Grinsen um. »Ich hätte nie geglaubt, daß du so leben kannst. Tem sagt, daß du sogar selbst kochst. «
    Josh hielt Carries Hand, und während er seine ehemalige Frau musterte, fragte er sich, wie er sie jemals für eine Schönheit hatte halten können. Wahrscheinlich war er betrunken gewesen. »Also hat dir Hiram erzählt, daß ich eine wohlhabende Frau geheiratet habe. «
    »Ja. Es scheint, daß deine kleine... « Sie taxierte Carrie von oben bis unten, »... deine kleine Geliebte Hirams Mißfallen erregt hat. Er hat Nachforschungen über sie angestellt. « Sie wandte sich wieder Josh zu. »Wußtest du, daß ihr anbetungswürdiger Bruder den Vormittag damit verbracht hat, Land und große Teile von Eternity aufzukaufen? «
    Josh warf Carrie einen fragenden Blick zu, aber sie zuckte nur mit den Schultern. »Ring kauft überall Land. «
    Josh zwinkerte ungläubig. Carrie schien der Reichtum ihrer Familie und die Kaufaktivitäten ihres Bruders nicht im geringsten zu beeindrucken. Sie schien der Überzeugung zu sein, daß jedermann ein Hobby braucht.
    »Ich möchte fünfzig Riesen«, sagte Nora, ohne mit der Wimper zu zucken. »Wenn du mir fünfzigtausend Dollar in die Hand drückst, bekommst du das Dokument. « Sie schenkte beiden ein betörendes Lächeln und rauschte aus dem Haus.
    Carrie seufzte. »Eine abscheuliche Frau. Wirklich widerwärtig. Ich bin enttäuscht von dir, weil du jemanden wie sie geheiratet hast. «
    »Merkwürdig«, erwiderte Josh sarkastisch, »die meisten Frauen mögen die ehemaligen Frauen ihrer Männer. Wohin gehst du? «
    »Ich werde Ring sagen, daß ich fünfzigtausend Dollar brauche«, erklärte Carrie.
    Josh hielt sie zurück. »Einfach so? Du willst deinen Bruder ohne weiteres bitten, dir eine so enorme Summe auszuhändigen? Wie willst du ihm erklären, wofür du dieses Geld brauchst? Willst du ihm sagen, daß du dafür ein Scheidungspapier kaufen möchtest? Gestern und den ganzen Vormittag über hast du nur über Rings hohe Moralvorstellungen gesprochen und darüber, wie wütend er sein würde, wenn er erfährt, daß
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