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Die schoene Luegnerin

Die schoene Luegnerin

Titel: Die schoene Luegnerin
Autoren: Jude Deveraux
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zusteht, für mich behalten. «
    Nora verlor für einen Augenblick beinahe die Fassung, aber sie hatte sich schnell wieder in der Gewalt. »Aber, mein Liebling — kein Geld, kein Scheidungspapier, das ist dir doch klar. Du wirst nie von mir geschieden, wenn du mir das Geld nicht gibst, und dann kannst du deine kleine Erbin auch nicht vor den Traualtar führen. « Sie betonte die Worte so, als wäre es eindeutig, daß Josh nur des Geldes wegen heiraten wollte.
    Josh legte den Arm um Carries Schulter. »Ich muß gestehen, Nora, dieses eine Jahr auf der Farm meines Bruders war für mich die reinste Hölle. Ich muß vor Sonnenaufgang aus dem Bett und verbringe den ganzen Tag auf den Feldern. Ich muß Unkraut jäten, hacken, Ungeziefer vernichten und lauter solche schrecklichen Dinge tun. Ich verabscheue jede Minute, die ich bei diesen verdammten Maispflanzen verbringen muß. «
    »Selbstverständlich tust du das, mein Liebling, das wußte ich von vornherein. Erinnerst du dich daran, daß ich mich halbtot gelacht habe, als der Richter das Urteil verkündet hat? «
    »Schön, du hattest recht, und deshalb habe ich beschlossen, die Farmarbeit aufzugeben. «
    Nora hob eine Augenbraue. »Aber der Richter hat dir doch eindeutig zu verstehen gegeben, daß dir die Kinder weggenommen werden, wenn du nicht volle vier Jahre auf Hirams Farm verbringst. «
    »Das ist eine andere Sache«, sagte Josh. »Kommt her, ihr Gören«, rief er.
    Carrie beobachtete ungläubig, wie er jedes Kind an einem Arm packte und zu Nora schob. Carries Entsetzen wurde noch größer, als sie die Kinder ansah. Noch vor ein paar Minuten, als sie das Hotel betreten hatten, waren sie sauber und ordentlich angezogen gewesen, aber jetzt war ihr Haar ungekämmt und verfilzt, ein riesiger Fleck verunzierte Dallas’ Kleid, und beiden liefen die Tränen über die Wangen.
    »Als ich dem Richter sagte, daß ich die beiden bei mir behalten wollte, wußte ich nicht, was ich tat. Ich war der Meinung, daß es leicht wäre, Kinder großzuziehen, aber die beiden sind richtige Satansbraten. Sie stehlen mir meine ganze Zeit. Sie quengeln und jammern unaufhörlich, und sie sind ständig schmutzig und verschmiert. Meine liebe Nora, ich überlasse sie dir mit Freuden. «
    Josh schubste die Kinder noch näher zu Nora.
    Zum Glück war Carrie so schockiert, daß sie kein Wort hervorbrachte.
    »Papa«, heulte Dallas. »Nein, nein. Wir wollen bei dir bleiben. Wir werden auch ganz brav sein, das versprechen wir. «
    »Josh, das ist doch nicht dein Ernst... «, begann Nora.
    »Oh, es ist mein bitterer Ernst. Der Richter hat verfügt, daß du die Kinder zu dir nimmst, wenn ich die Bedingungen nicht erfülle, und ich bin nicht geneigt, diese Höllenqualen durchzustehen. Ich gehe so schnell wie möglich zurück zum Theater, wo ich hingehöre. «
    »Aber..., aber, was ist mit ihr? « stammelte Nora und deutete auf Carrie. »Was geschieht mit der Kleinen, der Liebe deines Lebens? «
    Ehe Josh überhaupt den Mund aufbrachte, schaltete sich Carrie ein. Sie konnte nicht dulden, daß man sie aus dieser Angelegenheit ausschloß. »Oh, wir werden in wilder Ehe leben«, erklärte sie strahlend. »Wir sind beide der Meinung, daß das viel aufregender ist als eine langweilige altmodische Ehe. « Sie warf Josh einen bewundernden Blick zu. »Sobald wir die Kinder los und endlich frei sind, machen wir uns auf den Weg nach... wohin wollten wir fahren, mein Schatz? «
    »Venedig«, erwiderte er, ohne mit der Wimper zu zucken, aber seine Augen schimmerten anerkennend.
    »Ach ja, Venedig. Wir werden mein enormes Vermögen, das mir die Warbrooke Schiffsgesellschaft ausbezahlt, für unsere Reisen ausgeben. Bist du sicher, daß wir nicht zuerst nach Paris fahren sollen? Ich bräuchte dringend ein paar neue Kleider. «
    »Wir fahren, wohin immer du willst, meine Liebste. « Josh küßte ihre Hand.
    Josh wandte sich wieder Nora zu. »Du siehst, meine Liebe, daß es vollkommen gleichgültig ist, ob wir geschieden sind oder nicht. Ich habe Carrie und ihr Geld und muß mich nicht weiter mit diesen lästigen Gören abplagen. Au revoir. « Er nahm Carries Arm und steuerte die Tür an.
    Hinter ihm jammerte Dallas: »Papa, laß uns nicht allein. Bitte, bitte, verlaß uns nicht. Wir tun alles, was du verlangst, wenn wir bei dir bleiben dürfen. Alles! «
    Josh mußte Carries Arm fest umklammern, um sie zurückzuhalten. Am liebsten hätte sie sich auf das Kind gestürzt, es umarmt und mitgenommen. Als sie das Zimmer
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