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Die schöne Betrügerin

Die schöne Betrügerin

Titel: Die schöne Betrügerin
Autoren: Celeste Bradley
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nicht?«
    James machte den Mund auf, um mit ihr zu streiten, doch in dem Moment kam Jackham auf ihn zu. »Die Liars sind da.«
    James erhob sich langsam. Selbst Phillipa setzte sich auf, hielt sich aber mit beiden Händen an einem Vorsprung fest. Sie war schmutzig, ihre Hose und ihr Jackett waren voller Ruß und Vogeldreck.
    »Die Liars werden Sie umbringen, Jackham«, sagte James. »Dass Sie Lavinia getötet haben, wird nicht reichen.«
    Jackham nickte und wischte sich mit dem Handrücken über die schweißnasse Stirn. »Ich… ich will nicht sterben, aber ich weiß, dass sie mich nicht davonkommen lassen werden.«
    James spürte Phillipas warme Hand an seinem Knöchel. Er sah in ihr zerkratztes, fleckiges Gesicht. Sein tapferer, bezaubernder Flip.
    Sie sah zu ihm auf. »Er hat mich gerettet, James.«
    Jackham zuckte die Achseln. »Kleiner Trick.«
    James sah Jackham an. »Sie haben sie gerettet. Aber Sie haben auch mit einer französischen Spionin kollaboriert und sie gedeckt. Die Männer sind tot, Jackham.«
    »Ich weiß. Ich kann selbst kaum damit leben. Ich bin froh, dass es nun vorbei ist.«
    »Die Männer sind tot – aber Phillipa lebt.« Er streckte ihr die Hand hin, und diesmal nahm sie sie und stand auf. Er strich ihr mit dem Daumen über die Wange, wischte eine kalte Träne fort. »Laufen Sie, Jackham, laufen Sie weit weg.«
    Phillipa lächelte matt und fixierte James mit ihren smaragdgrünen Augen. Sie hörten Jackhams Schritte und wie er sich über dieselbe Dachkante schwang, über die er Phillipa vorhin geworfen hatte.
    »Wird er es nach unten schaffen?«, fragte sie.
    »Das liegt an ihm. Ich habe Besseres zu tun, als mir deswegen Gedanken zu machen.«
    Sie sah ihn an, eine kleine Falte zwischen den Augenbrauen. Er wollte wissen, was sie dachte, doch er hatte keine Chance mehr zu fragen.
    Mit einem Schlag wurde die blockierte Tür aus den Angeln gehoben. Die Liars waren da.
    »Was denkst du dir dabei?« James bemühte sich sehr, nicht zu schreien, aber die Frau, die er liebte, war so gottverdammt stur, dass er kurz davor stand, mit der Faust gegen die Wand zu schlagen.
    Sie würdigte ihn keines Blickes, packte nur ihre Reisetasche. Sie waren in ihrem Zimmer im Club. James hatte sie heute Morgen hergebracht, damit sie sich von der Aufregung erholen konnte. Es war ihm nur gentlemanlike und höflich erschienen.
    Jetzt wünschte er sich, er wäre mit einem heldenhaften Blitzen in den Augen mit ihr nach Gretna Green aufgebrochen.
    Er rieb sich mit beiden Händen das Gesicht, zwang sich, ruhig zu bleiben.
    »Phillipa, versteh doch, du hast mich befreit.«
    »Ich verstehe ganz genau. Du hast mir diesen Heiratsantrag aus Dankbarkeit gemacht. Mir ist klar geworden, was dir diese Absolution bedeutet. Ich sehe darin aber einfach nur keinen Grund zu heiraten.«
    »Phillipa, mir liegt etwas an dir.«
    »Hübsch formuliert.« Sie faltete weiter ihre Sachen zusammen. »Mir liegt auch etwas an dir, allerdings etwas anderes, und das ist meinem Seelenfrieden abträglich.«
    »Was sagst du da? Hast du denn nicht verstanden? Ich will dich heiraten!«
    »Ich bin für dich eine Freundin. Und du gehst gern mit mir ins Bett.« Sie hob die Hand, um ihn am Widerspruch zu hindern. »Ich gehe gleichfalls gerne mit dir ins Bett. Und du bist mir dankbar, weil ich dich von den Schuldgefühlen befreit habe, die du mit dir herumgeschleppt hast.« Sie war mit Packen fertig und machte die Reisetasche zu.
    »Das versuche ich dir die ganze Zeit zu erklären!«
    Sie sah sich die Sachen an, die noch herumlagen. »Ich weiß nicht, was ich mit Phillips Kleidern machen soll. Button hat sich solche Mühe gegeben, aber ich glaube nicht, dass ein wirklicher Gentleman sie tragen kann.«
    Sie spielte mit einem losen Faden an der Weste, die Bessies Mann gehört hatte. »Ich sollte das nähen, aber ich habe keine Zeit mehr dazu.« Die Naht ging unter ihren Händen auf. Phillipa starrte entsetzt den Futterstoff an.
    »Oh,
merde.«
Sie hob die Weste hoch und zeigte sie James mit großen grünen Augen. »Das Geld. Bessies Geld. Sie muss es zur Sicherheit eingenäht haben.« Sie faltete die Weste sorgsam zusammen. »Also habe ich es doch gestohlen«, murmelte sie. »Ich muss es sofort an Bessies Familie geben.«
    »Vergiss doch einen Moment lang das Geld! Wie kannst du mir gegenüber so gleichgültig sein?« James nahm ihr die Reisetasche aus der Hand. »Sieh mich an, Flip! Sieh mir in die Augen und sag mir, dass du mich wirklich nicht heiraten
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