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Die schöne Betrügerin

Die schöne Betrügerin

Titel: Die schöne Betrügerin
Autoren: Celeste Bradley
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außerhalb des Clubs zu suchen…«
    Dalton und James sahen sich zum Widerspruch genötigt.
    »Also bitte, Mylord, Sie können nicht behaupten -«
    »Sie hat nach mir gesucht, Mylord!«
    James konnte sich irren, doch er glaubte, Liverpools Mundwinkel zucken zu sehen. Gütiger Gott, hatte Seine Lordschaft
gescherzt
? James hoffte nicht. Es hätte seine Welt völlig aus dem Gleichgewicht gebracht.
    »Da wir schon von Ihrer Frau sprechen, Cunnington«, fuhr Liverpool fort. »Wie wollen Sie die Sache mit Master Phillip erklären? Er hat bei der heiratsfähigen Damenwelt ziemlichen Eindruck gemacht.«
    James grinste. »Nun, Phillipas geschätzter Zwillingsbruder ist zu einer ausgedehnten Reise mit ungewissem Ausgang aufgebrochen.«
    Dalton schnitt eine Grimasse. »Zwillinge? Ist das nicht zu klischeehaft?«
    »Wir dürfen doch bitten!«, kam eine entrüstete Stimme von hinten. Die drei Männer drehten sich um. Kitty und Bitty Trapp standen in ihren Brautjungferngewändern da und starrten sie mit verschränkten Armen an.
    James wich zurück. So viel identischer Zorn. Das verwirrte ihn.
    Selbst Dalton schien verdutzt. Nur Liverpool war immun. Er betrachtete eine einsame blonde Männergestalt, die bei der großen Eingangstür stand. Um ihn herum hatte sich ein Freiraum gebildet, als fürchteten die anderen Gäste, sich irgendwie anzustecken. Kaum ein Liar kannte die Wahrheit hinter Nathaniel Stonewells Geschichte.
    »Was macht denn Reardon hier?« Die Stimme des Premierministers bestand aus Eissplittern.
    James straffte die Schultern. »Nate ist mein Freund. Ich habe ihn selbstverständlich zu meiner Hochzeit eingeladen.«
    Liverpool reagierte mit Eiseskälte. »Verstehen Sie denn nicht? Ich
will
ihn isoliert sehen. Er ist die perfekte Falle. Als allgemein anerkannter Landesverräter ist er der beste Köder an meiner Angel.«
    James’ Kiefer arbeitete. »Heute sind ausschließlich Freunde hier. Die Krone braucht auf meiner Hochzeit nicht fischen zu gehen.«
    »Beruhigen Sie sich, Cunnington«, mahnte Liverpool. »Ich habe nicht vor, ihn am Kragen zu packen und hinauszuwerfen.« Er nahm ein Glas vom Tablett eines Lakaien, der gerade vorbeikam, und prostete James zu. »Und jetzt gehen Sie nach Ihrer hübschen Braut schauen.«
    Am anderen Ende des Saals wandte sich Agatha an Phillipa. »Ich glaube, Liverpool wird langsam weichherzig. Ich habe ihn nie einfach so das Glas erheben sehen.«
    Phillipa stand im Kreis ihrer neuen Freundinnen und lachte über Agathas offenkundige Freude. Selbst Rose war heute unverhohlen glücklich – es sei denn, Collis war in der Nähe, dann hielt das Mädchen sich verstockt zurück; und Clara war aufrichtig erfreut.
    »Warum sind denn alle so begeistert, dass ich James geheiratet habe?«
    Agatha nahm sich noch etwas Apfelkuchen. »Weil er sich so verändert hat, Phillipa. Er ist endlich wieder bei uns, und du warst es, die ihn nach Hause gebracht hat.«
    Phillipa schüttelte den Kopf. »Ich würde das gern für mich in Anspruch nehmen, aber er ist ganz von sich aus zurückgekehrt. Ich habe nur die Kerze ins Fenster gestellt.«
    Sie spürte plötzlich, wie kräftige Arme sie umfassten und mit sanftem Überschwang drückten. »Wie die Motte zum Licht.« Warmer Atem streifte ihr Ohr. »Ich habe dich vermisst«, flüsterte er.
    »Wir haben uns zuletzt vor zehn Minuten gesehen«, neckte sie ihn.
    »Viel zu lang.«
    Er lächelte Agatha, Clara und Rose an, entschuldigte sich aber nicht, als er Phillipa an der Taille davonzog.
    Sie kamen an Rupert Atwater vorbei, der sich konzentriert mit Fisher unterhielt. Phillipas Vater war vor ein paar Tagen nach England zurückgekehrt, bei guter Gesundheit, aber von Sorgen zermürbt. Die Rettungsaktion war glatt und so unauffällig gelaufen, dass bis zum heutigen Tage noch Berichte eintrafen, dass in Paris noch nach Atwater gesucht werde.
    Atwater, der nicht halb so ältlich wirkte, wie James ihn in Erinnerung hatte, war sofort auf seinen alten Posten bei den Liars zurückgekehrt, sehr zu Fishers Freude. Außerdem hatte Agatha dem Dechiffrierraum diese Woche drei neue Lehrlinge zugewiesen. Die Abteilung war noch nicht komplett, aber es war zumindest ein Anfang.
    Jetzt stand Rupert Atwater recht entspannt da, groß und rotblond, während Robbie ihm wie ein kleiner Affe am Arm hing.
    James grinste. »Ich mag deinen Vater.«
    »Es hat einmal eine Zeit gegeben, da wolltest du ihn umbringen, erinnerst du dich?«
    Er nickte ohne Reue. »Und das werde ich mit Sicherheit
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