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Die-Schnaeppchenjaegerin

Die-Schnaeppchenjaegerin

Titel: Die-Schnaeppchenjaegerin
Autoren: Sophie Kinsella
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wunderschöne Deckenbemalung: Wolken und Blumen. Überall glitzert und schimmert es. Eigentlich ist es hier ziemlich...
    Nun ja, das Wort, das mir spontan dazu einfällt, ist »romantisch«.
    Oh, Gott. Mein Herz fangt nervös an zu hämmern. Ich begutachte mich schnell in einem der goldgetönten Spiegel. Wie ursprünglich geplant, trage ich das schwarze Kostüm von Jigsaw, das weiße T-Shirt und die schwarzen Wildlederstiefel. Zusätzlich habe ich jetzt aber auch noch eine jungfräuliche Ausgabe der Financial Times unter dem Arm, eine Schildpattbrille (ungeschliffene Gläser) auf dem Kopf, meine klobige Chef-Aktentasche in der einen und - und das ist die Krönung ä la Suze - einen Apple-Mac-Laptop in der anderen Hand.
    Vielleicht habe ich doch ein wenig übertrieben.
    Ich will schon gerade wieder ein paar Schritte zurück tun, um zumindest die Aktentasche eventuell an der Garderobe abzugeben (oder einfach auf einem Stuhl abzustellen und sie dort ihrem Schicksal zu überlassen), als Luke aufblickt, mich sieht und lächelt. Mist. Ich bin also gezwungen, meinen Weg über den flauschigen Teppich fortzusetzen und so lässig wie möglich auszusehen - was nicht so einfach ist, da ich krampfhaft versuche, die Financial Times nicht abstürzen zu lassen.
    »Hallo«, sagt Luke, als ich an seinem Tisch ankomme. Er erhebt sich, um mir die Hand zu geben, doch da fällt mir auf, dass ich ihm die Hand gar nicht geben kann, weil in dieser der Griff des Laptops ruht. Nervös stelle ich die Aktentasche auf dem Boden ab, nehme den Laptop in die andere Hand (wobei mir beinahe die FT wegrutscht) und strecke Luke mit leicht geröteten Wangen die Hand entgegen.
    Ein amüsiertes Lächeln huscht über sein Gesicht, doch er schüttelt mir mit dem gebotenen Ernst die Hand. Er bedeutet mir, mich zu setzen und beobachtet höflich, wie ich den Laptop in Reichweite auf dem Tisch abstelle.
    »Beeindruckendes Gerät«, sagt er. »Ganz schön... modern.«
    »Ja«, gebe ich zurück und lächele ihn kurz und kühl an. »Ich benutze es ziemlich oft, um bei Geschäftsterminen mitzuschreiben.«
    »Ah.« Luke nickt. »Sie sind ja ganz schön organisiert.«
    Er wartet offenbar darauf, dass ich die Kiste einschalte, also drücke ich versuchshalber auf die Return-Taste. Suze hat gesagt, dann würde der Bildschirm zu Leben erwachen. Es passiert aber leider gar nichts.
    Mit ausgesuchter Lässigkeit drücke ich die gleiche Taste noch einmal - wieder passiert nichts. Mann, ist das peinlich. Ich hätte einfach nicht auf Suze hören sollen.
    »Funktioniert er nicht?«, erkundigt Luke sich.
    »Nein!«, sage ich und klappe das Gerät zu. »Ich meine, doch, aber... Ich habe mir gerade überlegt, dass ich ihn heute nicht benutzen werde.« Ich ziehe mein Notizbuch aus der Tasche. »Ich schreibe mir das Wichtigste hier auf.«
    »Gute Idee«, freut sich Luke. »Champagner?«
    »Oh«, sage ich etwas verblüfft. »Ah... ja, okay.«
    »Sehr schön«, sagt Luke. »Das hatte ich gehofft.«
    Er sieht auf, und ein strahlender Kellner ist in Windeseile mit einer Flasche zur Stelle.
    Aber ich werde nicht lächeln oder sonst irgendwie erfreut aussehen. Ich werde mich durch und durch cool und professionell geben. Ich werde nur ein einziges Glas trinken und dann auf stilles Wasser umsteigen. Ich muss einen kühlen Kopf bewahren.
    Während der Kellner meine Flöte auffüllt, schreibe ich »Treffen zwischen Rebecca Bloomwood und Luke Brandon« in mein Notizbuch. Ich betrachte mein Werk und unterstreiche es doppelt. So. Das sieht doch richtig professionell aus.
    »Ja, dann«, sage ich und hebe das Glas. »Aufs Geschäft.«
    »Aufs Geschäft«, wiederholt Luke und lächelt mich schief an. »Oder zumindest auf das, was davon übrig geblieben ist.«
    »Wie?« Ich sehe ihn verwirrt an - dann fällt der Groschen. »Sie meinen - nach dem, was Sie heute Morgen bei Morning Coffee gesagt haben? Hat Sie das in Schwierigkeiten gebracht?«
    Er nickt, und er tut mir fast ein bisschen Leid.
    Ich meine, Suze hat schon Recht, Luke ist ziemlich arrogant. Aber ich fand das eigentlich ganz schön mutig von ihm, sich so weit aus dem Fenster zu hängen und in aller Öffentlichkeit zu sagen, was er tatsächlich von Flagstaff Life hält. Wenn er nur deswegen jetzt ruiniert wäre... also, das fände ich schon ziemlich doof.
    »Haben Sie... alles verloren?«, frage ich bestürzt, und Luke lacht.
    »Na ja, ganz so schlimm ist es nicht. Aber wir hatten so einigen Klienten so einiges zu erklären heute
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