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Die-Schnaeppchenjaegerin

Die-Schnaeppchenjaegerin

Titel: Die-Schnaeppchenjaegerin
Autoren: Sophie Kinsella
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erhellt sich. “Hey, sollen wir einkaufen gehen?“Einkaufen?, sage ich zerstreut. “Ahm... vielleicht.«
    Normalerweise würde ich natürlich jede Gelegenheit, einkaufen zu gehen, sofort beim Schöpfe packen. Sie an mich reißen. Aber heute... Ach, ich weiß nicht. Ich bin fast schon zu nervös, um einkaufen zu gehen. Zu aufgeregt. Ich glaube nicht, dass ich mich ausreichend konzentrieren könnte.
    Bex. hast du mich nicht gehört?, fingt Suze überrascht. -Ich habe gesagt: ‘Sollen wir einkaufen gehen?*!Ja. ich weiß.- Ich sehe nur kurz zu ihr, dann halte ich ein schwarzes Top hoch und betrachte es kritisch. “Aber ich glaube, ich komme ein anderes Mal darauf zurück, danke.Du meinst...« Suze kann es nicht fassen. »Du meinst, du willst nicht einkaufen gehen?“Genau.«
    Schweigen. Als ich aufblicke, starrt Suze mich an.
    »Das verstehe ich nicht«, sagt sie und hört sich ganz schön durcheinander an. »Warum bist du denn so komisch?«
    »Ich bin nicht komisch!« Ich zucke mit den Schultern. »Ich habe nur einfach keine Lust, einkaufen zu gehen!«
    »Oh, Gott, irgendetwas stimmt doch nicht mit dir!«, jammert Suze. »Ich hab’s gewusst. Vielleicht bist du ja krank.« Sie kommt in mein Zimmer und fasst mir an den Kopf. »Hast du Fieber? Tut dir was weh?«
    »Nein!«, wehre ich lachend ab. »Natürlich nicht!«
    »Hast du dich am Kopf verletzt?« Sie fuchtelt mit der Hand vor meinem Gesicht herum. »Wie viele Finger siehst du?«
    »Suze, mir geht es gut«, sage ich und schiebe ihre Hand weg. »Wirklich. Ich bin nur nicht... in Stimmung, einkaufen zu gehen.« Ich halte mir ein graues Kostüm an. »Was hältst du davon?«
    »Also, wirklich, Bex, ich mache mir Sorgen um dich«, sagt Suze kopfschüttelnd. »Ich finde, du solltest mal zum Arzt gehen. Du bist so... anders. Das macht mir Angst.«
    »Na ja.« Ich nehme eine weiße Bluse in die Hand und lächele Suze an. »Vielleicht habe ich mich wirklich verändert.«
    Ich brauche den ganzen Nachmittag, bis ich mich endlich für ein Outfit entschieden habe. Ich probiere alles Mögliche an, kombiniere dieses und jenes und entsinne mich diverser Dinge, die ganz hinten im Schrank liegen. Letztendlich entscheide ich mich für »schlicht und elegant«: Mein bestes schwarzes Kostüm (Jigsaw- Aus verkauf vor zwei Jahren), ein weißes T-Shirt (Marks and Spencer) und kniehohe, schwarze Lederstiefel (Dolce & Gabbana; Mum habe ich aber erzählt, sie wären von British Homestores. Fataler Fehler, dann wollte sie nämlich auch welche haben, und ich musste sie davon überzeugen, dass sie restlos ausverkauft waren.) Ich ziehe die Sachen an, drehe die Haare zu einem Knoten und betrachte mich im Spiegel.
    »Sehr schön«, kommentiert Suze bewundernd. »Sehr sexy.«
    »Sexy?«, frage ich entsetzt. »Ich will aber nicht sexy aussehen! Ich will wie eine Geschäftsfrau aussehen!«
    »Ja, und, kannst du nicht beides gleichzeitig sein? Sexy und Geschäftsfrau?«
    »Ich... Nein. Nein, das will ich nicht.«
    Ich will nicht, dass Luke Brandon glaubt, ich hätte mich für ihn zurechtgemacht. Ich will alles vermeiden, das ihn auf den Gedanken bringen könnte, ich hätte den Hintergrund unseres Treffens irgendwie missverstanden. Nicht so wie letztes Mal.
    Völlig unvermittelt erfasst mich beim Gedanken an jenen furchtbaren Augenblick bei Harvey Nichols erneut das Gefühl der Demütigung. Ich schüttele den Kopf und versuche, meine Gedanken zu sortieren und mein klopfendes Herz zu beruhigen. Warum habe ich mich überhaupt auf dieses bescheuerte Abendessen eingelassen?
    »Ich will so seriös und geschäftsmäßig wie möglich aussehen«, sage ich und runzele streng die Stirn.
    »Dann weiß ich was«, sagt Suze. »Du brauchst ein paar Accessoires. Geschäftsfrauen-Accessoires.«
    »Zum Beispiel? Ein Filofax?«
    »Zum Beispiel...« Suze denkt nach. »Ich habe eine Idee. Warte mal -«
    Wir waren für 19:30 Uhr verabredet. Fünf Minuten später betrete ich das Ritz und kann Luke schon vom Eingang aus sehen. Er sitzt ganz entspannt da und nippt an etwas, das wie ein Gin Tonic aussieht. Er trägt einen anderen Anzug als heute Vormittag, stelle ich unwillkürlich fest, und er hat ein frisches, dunkelgrünes Hemd an. Er sieht... na ja, er sieht ganz gut aus. Verdammt gut eigentlich.
    Gar nicht so geschäftsmäßig.
    Und wenn ich es mir recht überlege, ist dieses Restaurant auch nicht gerade das geschäftsmäßigste. Überall Kronleuchter, goldene Girlanden und pinkfarbene Sessel, und dann die
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