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Die-Schnaeppchenjaegerin

Die-Schnaeppchenjaegerin

Titel: Die-Schnaeppchenjaegerin
Autoren: Sophie Kinsella
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gesagt. Mir ist ein bisschen mulmig. Ich wünschte fast, sie hätten keine Zimmer für uns mehr frei gehabt. Aber anscheinend haben heute Abend einige Gäste abgesagt. Und außerdem ist Luke offenbar ein guter und gern gesehener Gast im Ritz. Als ich anmerkte, wie nett das von dem Hotel sei, uns so kurzfristig unterzubringen, hat er nur mit den Schultern gezuckt und gesagt, dass er seine Geschäftspartner öfter hier unterbringt.
    Geschäftspartner. Ich bin also ein Geschäftspartner? Ach, irgendwie passt das alles nicht richtig zusammen! Wäre ich doch bloß nach Hause gefahren!
    In tiefstem Schweigen durchschreiten wir einen ziemlich protzigen Flur, dann öffnet der Portier eine Tür und führt uns in ein atemberaubend schönes Zimmer, in dem ein großes Doppelbett und richtig gemütliche Sessel stehen. Er stellt meine Aktentasche und meinen Laptop ab, dann bekommt er einen Schein von Luke und verschwindet.
    Keiner sagt was, keiner rührt sich. Ich glaube, ich war noch nie so verlegen.
    »Tja«, sagt Luke. »Da wärst du also.«
    »Ja«, sagt eine Stimme, die gar nicht wie meine klingt. »Danke... Vielen Dank. Auch für das Abendessen.« Ich räuspere mich. »Es war köstlich.«
    Auf einmal stehen wir voreinander wie Fremde.
    »Tja«, sagt Luke noch einmal und sieht auf die Uhr. »Es ist schon spät. Du willst bestimmt...« Er bricht ab und verfällt in unangenehmes, abwartendes Schweigen.
    Mein Herz schlägt wie wild, meine Hände sind nervös verknotet. Ich wage es nicht, ihn anzusehen.
    »Ich verschwinde dann jetzt«, sagt er schließlich. »Ich hoffe, du kannst hier einigermaßen -«
    »Nicht gehen«, höre ich mich sagen. Ich laufe feuerrot an. »Bleib doch noch. Wir könnten...« Ich schlucke. »Noch ein bisschen reden oder so.«
    Ich sehe auf und begegne seinem Blick. Ängstliche Erregung durchflutet mich. Er kommt langsam auf mich zu, bis er direkt vor mir steht. Ich kann sein After Shave riechen und höre sein frisches Baumwollhemd rascheln. Mein gan”zer Körper bebt vor Aufregung. Oh, Gott, ich will ihn berühren! Ich will ihn anfassen! Aber ich traue mich nicht. Ich traue mich nicht, mich überhaupt zu bewegen.
    »Wir könnten noch ein bisschen reden oder so«, wiederholt er und hebt langsam die Hände, bis er sie um mein Gesicht legt. »Wir könnten ein bisschen reden. Oder so.«
    Und dann küsst er mich.
    Als ich seine Lippen auf meinen spüre, als er meine Lippen öffnet, glaube ich zu verbrennen. Er lässt die Hände über meinen Rücken nach unten gleiten, streichelt meinen Po und schiebt meinen Rock hoch. Dann zieht er mich ganz dicht an sich, und auf einmal bleibt mir buchstäblich die Luft weg.
    Sieht nicht so aus, als würden wir jetzt noch viel reden.

24
    Hmmmm.
    Schöööööön.
    Ich liege im bequemsten Bett der Welt, bin ganz verträumt und glücklich, lächele zufrieden und genieße das Kitzeln der Sonne auf den geschlossenen Augenlidern. Ich strecke genüsslich die Arme über den Kopf und lasse mich dann in einen riesigen Haufen Kissen zurücksinken. Mann, fühle ich mich gut. Ich fühle mich so... satt. Die letzte Nacht war einfach absolut...
    Na ja, also, ich würde sagen, sie war einfach...
    Ach, kommen Sie! Sie müssen ja nicht alles wissen. Und überhaupt, wie wär’s, wenn Sie einfach Ihre Phantasie spielen lassen würden? Na also.
    Ich öffne die Augen, setze mich auf und greife nach der Tasse Kaffee, die der Zimmerservice gebracht hat. Luke steht unter der Dusche, ich bin also allein mit meinen Gedanken. Ich will ja nicht allzu anmaßend klingen - aber ich habe doch das Gefühl, dass dies ein ziemlich bedeutender Tag in meinem Leben ist.
    Nicht nur wegen Luke - obwohl die ganze Sache natürlich “ganz schön... na ja, erstaunlich war. Er weiß wirklich, wie...
    Egal. Darum geht es jetzt nicht. Es geht darum, dass es nicht nur wegen Luke ist - und auch nicht nur wegen meines neuen Jobs bei Morning Coffee (obwohl ich jedes Mal, wenn ich daran denke, vor Freude in die Luft springen könnte).
    Nein, es geht um viel mehr. Es geht darum, dass ich mich wie ein ganz neuer Mensch fühle. Ich fühle mich, als wäre ich... erwachsen geworden. Reifer. Ich bewege mich auf einen neuen Lebensabschnitt zu, geprägt von einer neuen Einstellung und neuen Prioritäten. Wenn ich daran zurückdenke, wie leichtfertig ich in der Vergangenheit war, muss ich beinahe lachen. Die neue Rebecca ist viel ernster und vernünftiger. Viel verantwortungsvoller. Es ist, als hätte mir jemand eine getönte
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