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Die-Schnaeppchenjaegerin

Die-Schnaeppchenjaegerin

Titel: Die-Schnaeppchenjaegerin
Autoren: Sophie Kinsella
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Brille abgenommen: Auf einmal kann ich sehen, was wirklich wichtig ist im Leben - und was nicht.
    Ich schnappe mir die Fernbedienung und schalte den Fernseher ein - ich könnte ja mal Nachrichten gucken. Ich schalte ein paar Mal um auf der Suche nach BBC1, aber dieser Fernseher gibt außer schlechten Kabelprogrammen einfach nichts her. Letztlich gebe ich die Suche auf, begnüge mich mit einem Sender namens QTV und lehne mich wieder zurück in die Kissen.
    Der Punkt ist, denke ich, während ich einen Schluck Kaffee trinke, dass ich im Grunde nämlich ein ziemlich ernsthafter Mensch bin. Wahrscheinlich verstehen Luke und ich uns deswegen so gut.
    Hmmmm, Luke. Hmmmm. Schöner Gedanke. Wo ist er eigentlich?
    Ich setze mich auf und überlege gerade, ob ich ins Badezimmer gehen und ihn überraschen soll, als eine Frauenstimme aus dem Fernseher meine Aufmerksamkeit auf sich zieht.
    »...bieten wir Ihnen echte NK-Malone-Sonnenbrillen in Schildpatt, Schwarz und Weiß, selbstverständlich mit dem unverwechselbaren NKM-Logo.«
    Das ist ja interessant, denke ich ganz beiläufig. NK-Malone-Sonnenbrillen. Wollte ich schon immer gerne mal haben.
    »Wenn Sie alle drei Modelle kaufen, bezahlen Sie...«- die Frau hält inne -»>... nicht vierhundert Pfund, nicht dreihundert Pfund, nein, Sie zahlen nur zweihundert Pfund! Sie sparen also mindestens vierzig Prozent im Vergleich zur Preisempfehlung für den Einzelhandel!«
    Wie betäubt starre ich auf den Bildschirm.
    Das ist ja unglaublich. Unglaublich. Wissen Sie, wie viel NK-Malone-Sonnenbrillen normalerweise kosten? Mindestens hundertvierzig Pfund. Eine! Das heißt, man spart...
    »Schicken Sie kein Geld«, sagt die Frau. »Rufen Sie einfach an unter...«
    Klopfenden Herzens krame ich mein Notizbuch heraus und schreibe mir die Nummer auf. Ein Traum wird wahr! NK-Malone-Sonnenbrillen! Ich kann es nicht glauben. Und gleich drei Stück davon! Das heißt, ich werde mir nie wieder eine Sonnenbrille kaufen müssen! Man wird mich »die Frau mit den NK-Malones« nennen. (Die Armani-Sonnenbrille, die ich mir letztes Jahr gekauft habe, kann ich dann wohl in die Tonne werfen. Völlig aus der Mode.) Eine echte Investition also!
    Meine Hände zittern, als ich die Nummer wähle. Ich komme sofort durch! Ich hätte ja gedacht, dass die Leitungen völlig überlastet sind bei dem Angebot. Ich gebe meinen Namen und meine Anschrift durch, danke der Frau mehrfach ergebenst und lege dann mit einem breiten Grinsen auf. Dieser Tag fängt absolut genial an. Absolut genial. Und dabei ist es erst neun Uhr!
    Zufrieden mit mir und der Welt, kuschele ich mich wieder unter die Decke und schließe die Augen. Vielleicht bleiben Luke und ich den ganzen Tag in diesem traumhaften Zimmer. Vielleicht lassen wir uns Austern und Champagner bringen. (Obwohl ich das ja nicht hoffe, ich hasse nämlich Austern!) Vielleicht werden wir...
    Neun Uhr, meldet sich eine Stimme in mir zu Wort. Ich runzele die Stirn, schüttele den Kopf und drehe mich auf die andere Seite, um die Stimme loszuwerden. Sie ist aber immer noch da und stört mich rücksichtslos bei meinen Tagträumereien.
    Neun Uhr. Neun...
    Wie ein Schnappmesser richte ich mich entsetzt im Bett auf. Oh, Gott.
    Neun Uhr dreißig.
    Derek Smeath.
    Ich habe ihm versprochen, dass ich komme. Ich habe es ihm versprochen. Und ich sitze hier im Ritz und habe noch eine halbe Stunde Zeit. Oh, Gott. Was soll ich denn jetzt tun?
    Ich schalte den Fernseher aus, schlage die Hände vors Gesicht und versuche, ganz ruhig und vernünftig nachzudenken. Wenn ich mich jetzt sofort auf den Weg machen würde, könnte ich es noch schaffen. Wenn ich mich so schnell wie möglich anziehen, nach unten rennen und in ein Taxi springen würde, könnte ich es vielleicht gerade so schaffen. So weit ist es nun auch wieder nicht bis nach Fulham. Und eine Viertelstunde könnte ich wohl zu spät kommen, oder? Dann könnten wir uns immer noch unterhalten. Liegt im Bereich des Möglichen.
    Theoretisch.
    »Hi«, sagt Luke und erscheint in der Badezimmertür. Er hat sich in ein weißes Handtuch gewickelt, und auf seinen Schultern glitzern noch ein paar Wassertropfen. Da fällt mir auf, dass mir seine Schultern letzte Nacht gar nicht aufgefallen waren. Mann, sind die sexy. Also, im Grunde ist ja der ganze Mann verdammt...
    »Rebecca? Alles in Ordnung?«
    »Oh«, sage ich leicht überrascht. »Ja, klar, alles in bester Ordnung. Super! Und rate mal, was!? Ich habe gerade das absolute Schnäppchen...«
    Doch mitten im
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