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Die Schlacht um den Planet der Affen

Die Schlacht um den Planet der Affen

Titel: Die Schlacht um den Planet der Affen
Autoren: David Gerrold
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durch Beschuß zum Stillstand und töteten die demoralisierten, von den Anstrengungen der Flucht und der ungewohnten, gleißenden Mittagshitze erschöpften Soldaten. Sie jagten die Truppe durch die Wüste, bis sie völlig aufgesplittert war, ein desorganisierter Zug verstreuter Männer, die alle in die gleiche Richtung wankten. Wie schwarze Höllendämonen kamen Aldos Reiter über sie, ritten sie nieder, erschlugen und erschossen sie, wo sie sie fanden.
    Hier in der Wüste ereilte die von radioaktiver Strahlung verkrüppelten Überlebenden des letzten Menschheitskriegs ihr endgültiges Schicksal. Jeder starb für sich, in seiner persönlichen Einsamkeit, und die Gorillas lachten über ihre Todesqualen, warfen ihre Pferde herum und suchten nach dem nächsten Opfer.
     

 
9.
     
    Nur eine Handvoll überlebte den Feldzug. Manche von ihnen erreichten die tote Stadt nach langen Umwegen erst Tage später, halbtot vor Durst und Erschöpfung, andere warteten im sicheren Versteck die Nacht ab und durchquerten die Wüste im Schutz der Dunkelheit. Die ersten, die die Nachricht von der Niederlage nach Haus brachten, waren zwei Männer, denen es gelungen war, mit einem Motorrad zu entkommen. Die Maschine war in der Wüste zusammengebrochen, aber ihr Vorsprung war groß genug, daß sie den Rest des Weges unbehelligt zurücklegen konnten.
    Staubig und deprimiert erschienen sie vor Mendez und Alma in der Befehlszentrale und machten ihre Meldung.
    Die Meldung war, daß sie den Krieg verloren hatten.
    Mendez und die anderen fragten sie nach dem Hergang aus, und nachdem sie alles berichtet hatten, durften sie gehen. Dumpfe Niedergeschlagenheit verbreitete sich in der unterirdischen Stadt. Als sie wieder allein waren, sagte Alma zu Mendez: »Ich weiß, was ich zu tun habe.«
    Er blickte sie bestürzt an. »Kolp sagte, wir sollten sein Signal abwarten.«
    Sie nickte den beiden Männern nach und erwiderte: »Was die beiden sagten, ist mir Signal genug.« Sie wandte sich um und verließ den Raum mit entschlossenen Schritten.
    Kolp stolperte abgerissen und erschöpft durch die Wüste. Nachdem er aus seiner Ohnmacht erwacht war, hatte er sich aus dem Dorf fortgestohlen und im Gefolge seiner flüchtenden Truppe die Wüste erreicht. Eine Idee beherrschte sein Denken: zurück zu den Quellen seiner Macht. Er hatte noch eine Waffe, und mit ihr würde er die Affen und ihr Nest vernichten.
    Er wankte durch die glühende Einöde, vorbei an gefallenen Soldaten und liegengebliebenen Fahrzeugwracks, fiebernd vor Durst und Erschöpfung. Irgendwie würde er es schaffen. Er würde seine Stadt erreichen, wo die Waffe wartete, gegen die kein Kraut gewachsen war.
    Er begann zu taumeln, allein in der hitzeflimmernden Einsamkeit der Wüste, lallte und murmelte Befehle für nicht existierende Truppen, blind und taub für die Zeichen der Zerstörung und des Todes, die seinen Weg markierten. Er wankte an den verstreut umherliegenden Leichen seiner Soldaten vorbei, ohne sie zu sehen, ohne sie sehen zu wollen.
    Erst als er über ein zerbrochenes Gewehr stolperte, begann er zu begreifen. Er hob die Waffe auf und betrachtete sie lange mit neugierigem Ausdruck, bevor er sie als das erkannte, was sie war. Er bemerkte nicht, daß der Schaft gebrochen, das Magazin verloren war.
    »Meine Armee«, murmelte er. »Einer meiner Soldaten hat sein Gewehr verloren.« Er blickte umher, ohne die verstreut liegenden Körper zu sehen. »Wo ist meine Armee?« rief er heiser. »Vorwärts, es ist ein Krieg zu kämpfen! Nehmt eure Waffen! Bewegt euch!«
    Er begann sie zu verwünschen. Schwächlich schwenkte er das Gewehr über seinem Kopf, ein Schatten seiner früheren zornigen Energie. »Tötet die Affen! Steht auf, Faulpelze! Bewegt euch, ihr Nachtwächter!« Er strauchelte, fing sich wieder und wankte weiter. »Meine Armee ist die beste der Welt! Zeigen wir es den verdammten Affen! Vorwärts, Leute, schlaft nicht!«
    Ein Stück vor ihm war etwas. Er wankte darauf zu, noch immer vor sich hin brabbelnd: »Bringt sie um! Wo bleibt das Geschütz? Wir müssen umgruppieren – Zeit für den Gegenangriff.«
    Er taumelte gegen das dunkle Objekt und hielt an. Es war ein Pferd. »Pferd«, murmelte er und lehnte sich gegen das Tier.
    Aber da war ein Stiefel vor seinem Gesicht. Kolp wankte zurück und blickte auf. Ein Reiter! Aldo starrte zurück, stirnrunzelnd, verwundert.
    Kolp stand da und zwinkerte verwirrt. »Gorilla?« Und dann begriff er. Er fummelte mit dem unbrauchbaren Gewehr; er
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