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Die Schlacht um den Planet der Affen

Die Schlacht um den Planet der Affen

Titel: Die Schlacht um den Planet der Affen
Autoren: David Gerrold
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Nachbarschaft der verbrannten Wüste überraschend und fast erschreckend wirkte. Das Tal war tief und friedlich Felder und Waldstücke wechselten ab mit Weingärten, Hecken und lockeren, parkähnlichen Baumgruppen. Doch der friedliche Anblick machte Aldo nur unruhig, und er grunzte verdrießlich: es gab hier so wenig Herausforderung.
    Er trieb das Pferd vorwärts, das durch einen seichten Wasserlauf platschte. Voraus lag das Dorf inmitten eines dichten Bestands hoher Bäume. Es war eine Baumsiedlung mit mehreren Ebenen, deren zahlreiche Baumhäuser mit dem Wald ringsum zu verschmelzen schienen. Lianengewächse und Strickleitern hingen aus Bodenöffnungen, um den Zugang zu erleichtern, und die ausladenden, ineinander verschränkten Äste der alten Bäume ermöglichten ein müheloses Klettern von einer Ebene zur anderen. Von den überhängenden, mit Schilf und Laub bedeckten Dächern der Baumhäuser hingen Früchte, Wurzelknollen und andere Nahrungsmittel. In aufgehängten Töpfen wuchsen Blumen. Das Ganze bot einen heiteren und friedlichen Anblick.
    Aldo kratzte sich den Nacken, der wie eine Säule in den steilen Hinterkopf überging, schnaufte mißbilligend und galoppierte ins Tal hinunter, wo er in einen schmalen Fahrweg einbog, der an Baumgruppen vorbei zum Dorf führte. Der warme Wind fuhr ihm ins Gesicht, und Staub machte seine Augen tränen, aber er blinzelte nur, ohne das Tempo zu verlangsamen. Die dumpf auf den harten Boden hämmernden Pferdehufe vermittelten ihm ein Gefühl von Rhythmus und Macht. Er kam um eine Wegbiegung und zügelte sein Pferd. Ein Fuhrwerk war zusammengebrochen und versperrte den Weg. Sein Pferd bäumte sich vor dem Hindernis auf, dann versuchte es seitwärts auszubrechen, doch Aldo brachte es mit wütendem Reißen an den Zügeln wieder unter Kontrolle.
    Das Fuhrwerk hatte ein Rad verloren. Mit Früchten und Gemüse schwer beladen, war es auf die Seite gesackt und ruhte auf dem Ende der Achse. Vier bärtige, langhaarige Männer in grobgewebten braunen Umhängen versuchten, den Wagen anzuheben und das Rad wieder auf die Achse zu stecken. Den Mann, der das Rad hielt, erkannte Aldo als MacDonald. Der Neger hatte eine Schreibtafel und ein paar Blätter Papier unter den Arm geklemmt und machte ein besorgtes Gesicht; seine Besorgnis schien jedoch mehr dem zusammengebrochenen Wagen als dem Aufenthalt zu gelten, den er Aldo verursachte.
    Aldo schnaubte. Er stieg ab und ging zum Fuhrwerk hinüber. Nachdem er die drei Männer zur Seite gestoßen hatte, packte er die Achse mit einer Hand und hob den Wagen. Mit der anderen bedeutete er den Männern, das Rad aufzustecken und zu befestigen, und er hielt die Last mit Leichtigkeit, bis sie es getan hatten.
    Einer von ihnen, ein breitschultriger, strohblonder junger Mann namens Jake, grinste. »Danke, Aldo«, sagte er. »Soviel Kraft hätte ich nicht mal einem Gorilla zugetraut ... oh, tut mir leid ...«
    Er brach ab, als er die Verfinsterung in Aldos Miene bemerkte.
    Aldo grollte tief in der Kehle. Obwohl Jake groß und muskulös war, überragte Aldo ihn um wenigstens einen Kopf. Bevor Jake wußte, woran er war, klatschte Aldos große haarige Hand in sein Gesicht.
    »Der Mensch ist schwach!« knurrte Aldo. »Und in Zukunft wirst du mich bei meinem Rang als General anreden, verstanden?«
    Jake preßte die Lippen zusammen und starrte ihn erbittert an. Schließlich brach MacDonald das gespannte Schweigen und sagte mit tonloser Stimme: »Jawohl, General.«
    Aldo stieß Jake verächtlich zur Seite, ging zu seinem Pferd und saß auf. Er ritt rasch davon.
    Jake spuckte ihm nach. »Dieser Gorilla macht mich noch krank.«
    MacDonald nickte. »Ich werde mit Cäsar darüber sprechen.«
    »Wozu soll das gut sein? Mit Aldo wird niemand fertig.«
    Der Schwarze zuckte die Schultern. »Wir können es versuchen«, meinte er, doch er wußte, daß Jake recht hatte. Aldo war gefährlich, und man brauchte nicht viel Erfahrung, um es ihm anzusehen.
    Unterdessen hatte Aldo das Dorf erreicht. In den neun Jahren seines Bestehens hatten sich hier die Anfänge einer eigenen Kultur entwickelt. Die humanoiden Affen stellten die herrschende Klasse, während die an Zahl schwächeren Menschen ihre Untertanen und Diener waren. Allenthalben sah man sie Lasten tragen, fegen, waschen, Affenkinder pflegen und unter den Baumhäusern ihrer Herren Hütten errichten. Affen trugen grüne, schwarze und braune Uniformen, während die Menschen in den gleichen derben, formlosen und sackähnlichen
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