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Die Schlacht um den Planet der Affen

Die Schlacht um den Planet der Affen

Titel: Die Schlacht um den Planet der Affen
Autoren: David Gerrold
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veranlaßte die beiden Wächter am Tor, beiseite zu treten.
    Cäsar sprach langsam, und seine Stimme verriet die Erschöpfung, aber seine Worte waren fest. »Es wird kein Töten mehr geben, Aldo. Laßt die Waffen sinken. Bringt sie zum Arsenal zurück. Der Krieg ist zu Ende.«
    Aldo begann zornig zu werden. Wie konnte Cäsar es wagen, so zu General Aldo zu sprechen? Aber er beherrschte sich. Selbst seine loyalsten Anhänger waren von dieser unerwarteten Konfrontation überrascht und verunsichert und mochten sich weigern, Cäsar zu erschießen. Aber Cäsar war nur ein schmächtiger Schimpanse, eine halbe Portion. Aldo war stärker und würde gewinnen. Er war der militärische Führer des Dorfes und hatte jetzt das Heft in der Hand. Sein mächtiger Brustkorb hob sich, als er Atem holte und erklärte: »Nein! Wir behalten die Waffen. Weg vom Tor! Oder wir töten dich.«
    Cäsar schüttelte den Kopf. Neben ihm standen außer Virgil jetzt auch Lisa und die Ärztin. Die vier stellten sich gemeinsam den Gorillas entgegen. Eine Menge anderer Dorfbewohner beobachtete das Geschehen aus sicherer Entfernung, ängstlich und besorgt.
    Virgil ergriff für Cäsar das Wort: »Ein Affe soll niemals einen anderen töten – schon gar nicht ein Affenkind!«
    Aldos Augen wurden schmal. Er entblößte das Gebiß. Er hob die Rechte, als wolle er Feuerbefehl geben, doch die Gesichter seiner Reiter zeigten, daß sie die Bedeutung der Worte zu begreifen begannen. Ein Affe soll niemals einen anderen töten: Das war geheiligter Grundsatz, ein Gesetz. Und doch waren ihre Waffen auf Cäsar und Virgil und Lisa gerichtet.
    Und mit dem Kind war Cornelius gemeint! Virgil wollte sagen, daß Aldo Cornelius getötet hatte!
    Sie wurden schwankend, begrübelten den erschreckenden neuen Gedanken. Affen waren besser als Menschen, weil sie nicht ihresgleichen töteten. Aber Aldo ...
    Sie blickten verstört zu ihrem Anführer. Einige begannen miteinander zu flüstern, murmelten und grunzten nervös. Und immer wieder wurde der halblaut gesprochene Name »Aldo« hörbar.
    Aldo fuhr herum und starrte finster seine Truppe an. »Laßt euch keinen Unsinn einreden!« rief er. »Reißt euch zusammen!« Aber sein Selbstvertrauen war geschwunden, und sie fühlten es. Sie schienen ihn kaum noch zu beachten, und seine Verwirrung nahm zu. Er blickte hierhin und dorthin, als hielte er nach Hilfe Ausschau, oder nach einem Ausweg.
    »Aldo hat ein Affenkind getötet«, erklärte Virgil mit lauter Stimme. »Der Ast brach nicht von selbst. Er wurde von Aldos Säbel durchschlagen!«
    Alle waren entsetzt. Lisa begann wieder zu schluchzen. Aus dem Hintergrund kamen zornige Zurufe.
    Aldo starrte den Ankläger finster an. Seine Miene gefror zu einer haßerfüllten Grimasse. Seine Haltung, eben noch stolz aufgerichtet, wurde wilder, brutaler. Aus der Tiefe seines mächtigen Brustkorbs drang ein dumpfes Knurren. Aldo war zu einem in die Enge getriebenen Tier geworden. Der mächtige Urtrieb zu überleben, zu siegen und seinen Widersacher zu vernichten, löschte alles andere aus.
    Alle Dorfbewohner ringsum starrten ihn an, zeigten auf ihn, tuschelten über ihn. Es gab kein Entkommen. Die gefangenen Menschen im Pferch standen stumm und ängstlich, aber auch hoffnungsvoll. Nur MacDonald murmelte leise: »Willkommen in der Gemeinschaft der Menschen ...«
    Cäsar hörte die Worte, obwohl sie nicht für seine Ohren bestimmt waren, und er richtete sich auf. Ja, willkommen in der Gemeinschaft der Menschen. Willkommen in der Welt des Tötens, des Hassens und des Krieges. Willkommen.
    Das Murmeln und Flüstern verstummte allmählich. Alle warteten auf ihn. Er befreite sich von Lisas Versuch, ihn zurückzuhalten, und trat einen Schritt auf Aldo zu. »Du hast meinen Sohn ermordet!«
    Aldos Augen waren wachsam. Er war ein gestelltes Tier, unfähig, Zuflucht zu List und Intelligenz zu nehmen und die Anschuldigung lauthals zu leugnen. Der animalische Instinkt ließ ihn langsam zurückweichen, fort von Cäsar. Cäsar folgte ihm ebenso langsam. Er war unbewaffnet, aber er benötigte keine Waffe, nicht jetzt. Er kannte das Verhalten eines Tieres, und er war wie der unbewaffnete Dompteur vor einem Löwen.
    Aldo zog den Säbel. Er richtete die Spitze auf Cäsar.
    Cäsar blieb nicht stehen. Er bewegte sich langsam weiter auf Aldo zu.
    Aldo zog sich weiter zurück, bis er die Reihen seiner Leute im Rücken hatte. Er hielt den Säbel im ausgestreckten Arm vor sich.
    Lisa stöhnte angstvoll auf. Wenn Cäsar
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