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Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)

Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)

Titel: Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)
Autoren: Sandy Williams
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die Kehle zusammen. Dasselbe ist auch vorhin passiert, als Lord Raen mich aufgestöbert hatte. Ich konnte nichts zu ihm sagen, aber das musste ich auch nicht tun. Kelias Vater hat mir nur ins Gesicht gesehen und ist blass geworden. Mir stiegen die Tränen in die Augen. Als ich wieder klar sehen konnte, war er fort.
    Lorn setzt sich neben mich.
    »Ich hatte Fae zu Kelias Schutz eingestellt«, sagt er.
    Ich sehe ihn an, aber er starrt zu Boden.
    »Ich habe nichts von ihnen gehört«, fährt er fort. »Vermutlich sind sie noch vor ihr in den Äther gegangen.«
    »Es war alles sehr chaotisch.«
    Sein leises »Hm« hat etwas sehr Schwermütiges an sich. Wir sitzen eine Weile schweigend nebeneinander. Dann sind in der Nähe erneut Flüche zu hören. Naito legt wieder los.
    Lorn sieht in die Richtung, in der es gleich scheppern wird. Sein Adamsapfel hüpft einmal, doch dann presst er die Lippen zusammen und strafft die Schultern.
    » Das muss aufhören«, sagt er und klingt fast wieder so wie früher. Aber nur fast.
    Er steht auf, geht einen Schritt, doch dann leuchtet ein Blitz vor ihm auf. Der Fae des Hofes hält sich gerade mal eine halbe Sekunde in dieser Welt auf, als schon drei Pfeile seine Brust durchbohren. Ich sehe mit an, wie sein Seelenschatten aufsteigt, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.
    Dieses Mal ist Lorns »Hm« sehr vielsagend. »Es geht dir nicht gut.«
    »Es geht niemandem gut.« Ihm auch nicht.
    »Das stimmt. Aber alle anderen hier haben reagiert, als dieser Riss aufging. Du nicht. Du wärst jetzt tot, wenn die Armbrustschützen nicht gewesen wären.« Als ich nicht reagiere, seufzt er. »Du wirst dich hier nicht erholen. Du solltest in deine Welt zurückkehren.«
    »Mir geht es gut«, erwidere ich.
    »Du hast gerade selbst gesagt, dass es niemandem gut geht. Wenn du ihretwegen hierbleibst, dann solltest du das lieber nicht tun. Es wird sie nicht aufheitern, dich so zu sehen.«
    »Wenn ein Fae Illusionen einsetzt …«
    »Bis du reagiert hast, kommt deine Warnung ohnehin zu spät.« Er zuckt mit den Achseln. »Mach, was du willst, aber wenn du dich entschließt, meinen Rat anzunehmen, dann kann ich dich von einem Fae an einen sicheren Ort bringen lassen.«
    »Mir geht es gut«, wiederhole ich. Wenn ich es nur oft genug sage, stimmt es vielleicht irgendwann.
    Letzten Endes befiehlt mir Lena, auf die Erde zurückzukehren. Sie behauptet, sie brauche mich frisch und ausgeruht, falls die letzten königstreuen Fae einen organisierten Angriff durchführen sollten. Ich würde es nie zugeben, aber sie und Lorn haben recht. Es hilft mir ein wenig, wieder in meiner Welt zu sein. Ich kann fast so tun, als wäre ich normal, als würde ich nichts über das Reich, die Fae und den Krieg, der zu viele Leben gekostet hat, wissen. Aber nur fast.
    Ich schalte den Fernseher aus. Es läuft immer wieder derselbe Bericht, obwohl die kanadischen Behörden keine neuen Informationen über das haben, was in Lynn Valley passiert ist. Die Hälfte der Häuser ist in Flammen aufgegangen, ebenso wie ein Teil des Waldes, und drei Menschen sind dabei umgekommen. Was die Ermittler am meisten verwirrt, ist die Tatsache, dass die Bewohner von vier Häusern einfach verschwunden sind. Sie können die Tor’um nicht finden, obwohl sich einige ihrer Nachbarn sicher sind, dass sie zu Hause waren, als das Feuer ausbrach.
    Ich hasse es, wenn sich der Krieg der Fae auf meine Welt auswirkt. Vor einem Monat hätte ich noch geschworen, dass so etwas nur passieren kann, wenn die Rebellen die Ursache dafür sind, aber sie waren sehr vorsichtig, als sie mich vom Campus entführten. Aren hatte seinen Leuten nicht gestattet, Magie zu benutzen, die für die Menschen sichtbar war, und er hatte sichergestellt, dass sie mit ihren Bögen gut zielten und jeder Pfeil nur einen Fae oder einen Riss traf. Die Fae des Hofes waren nicht so vorsichtig, und die kanadischen Behörden wissen nicht, was sie von dem halben Dutzend Pfeile halten sollen, die sie bei ihren Ermittlungen gefunden haben.
    Ich stehe von der Couch auf. Momentan wohne ich in einer Suite in Las Vegas. Offenbar versteht Lorn das unter einem sicheren Ort. Bei all der Technik, die es hier gibt, hat er vermutlich recht. Kein Fae wird sich hier länger als ein paar Minuten aufhalten wollen.
    Ich gehe in eines der drei Schlafzimmer und habe vor, dieses Mal länger als zwei Stunden zu schlafen, als meine Haut prickelt. Ich spüre ihn, eine vertraute Wärme, die ich niemals vergessen werde.
    »Wie geht
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