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Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)

Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)

Titel: Die Schattenleserin - Nachtschwarze Träume: Roman (German Edition)
Autoren: Sandy Williams
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der Kyol und ich gestanden haben.
    Großer Gott, was habe ich nur getan?
    Ich drücke mich mit dem Rücken an den Baum und scanne den Wald nach jemandem, der Kyol helfen kann.
    Aren hat die Blutung an Nakanos Stumpf gestoppt. Er verschwindet durch einen Riss, um gegen drei Königstreue zu kämpfen, sodass Naito allein bei seinem Vater zurückbleibt.
    »Verschwinde!«, brüllt Nakano seinen Sohn an.
    Naito fügt sich. Er nimmt die Pistole aus der abgetrennten Hand seines Vaters und zielt auf einen der Fae, gegen die Aren kämpft.
    Ich krieche auf das Sidhe Tol zu, rutsche aber immer wieder auf feuchten Blättern aus, während die Schlacht weitertobt. Ich muss jemanden finden, der bereit ist, Kyol zu helfen. Ich muss jemanden finden.
    Dann sehe ich Nalst an Nakano vorbeilaufen. Bevor ich den Namen des Rebellen rufen kann, bewegt sich Nakano. Mein Herz hämmert in meiner Brust, als er eine Waffe hinter seinem Rücken hervorholt. Er zielt.
    »Pass auf!«, schreie ich und ziele, aber Nalst steht in der Schusslinie.
    Zwei Schüsse knallen. Ich drehe mich in die Richtung, in die Nakano geschossen hat, um mich zu vergewissern, dass er keinen Rebellen erwischt hat.
    Doch, hat er.
    Kelia schreit auf und sinkt auf die Knie. Sie trägt aber eine Rüstung unter ihrem Tarnanzug. Sie wird nicht tödlich getroffen sein. Sie wird wieder aufstehen. Sie wird …
    Ein feuchter Fleck wird auf ihrer Brust schnell größer.
    Oh Gott.
    Ich laufe zu ihr. Ich lasse meine Waffe fallen und lege meine Hand auf ihr Herz, um die Blutung zu stoppen. Ihr Brustharnisch ist im Weg. Das Blut rinnt jetzt auch aus dem Schlitz an der Seite. Sie blutet überall, und ihre Kleidung verfärbt sich rot. Ich kann nicht fest genug auf die Wunde drücken.
    Sie schreit auf, als ich ihr das Hemd herunterreiße, damit ich an die Schnüre des Brustharnisches komme.
    »Tut mir leid. Ich muss … Himmel. Ich muss dir das ausziehen.«
    Meine Hände zittern. Die Knoten an der Seite sind nass, voller Blut, ich kriege sie nicht auf.
    »Naito«, röchelt sie.
    Scheiße. Sie wird sterben. Sie kann nicht warten, sie braucht sofort Hilfe.
    »Aren!«, schreie ich.
    Ich scanne den Wald und sehe Aren einen Königstreuen abschlachten. Er dreht sich im gleichen Augenblick wie Naito zu mir um.
    »Kelia!« Naito rennt schnell über den Waldboden und kommt fast gleichzeitig mit Aren, der aus einem Riss steigt, bei uns an. Er fällt auf die Knie und nimmt ihre Hand. »Baby, halt durch.«
    »Naito«, flüstert sie und sieht ihm ins Gesicht.
    Aren holt ein Messer hervor und schneidet die Schnüre an der Seite des Panzers durch. Er wirft ihn zur Seite und legt seine Hände auf Kelias Wunde. Seine Hände glühen blau, als er seine Magie wirkt. Die Spannung weicht aus Kelias Körper. Eine Sekunde später ist Kelia entschwunden.
    Ich kann nicht mehr atmen. Nein. Sie kann nicht gestorben sein. Aren hat sie geheilt. Er hat …
    Naito bricht zusammen. Ein klagender Schrei entringt sich seiner Kehle.
    »Nein!« Er greift nach ihrem aufsteigenden Seelenschatten und versucht, ihn zu umfangen, als könne er ihn in dieser Welt festhalten. »Nein!«
    Der weiße Schatten entschwindet.
    »Nein!«
    Ich rücke von ihnen ab. Kelia ist tot. Kyol ist fort. Um uns herum sterben noch immer Fae. Ich weiß nicht, wie viele Rebellen es bis zum Sidhe Tol geschafft haben. Ich habe keine Ahnung, wie lange es noch dauert, bis die Verstärkung von den anderen Kampfstätten kommt.
    Naito schreit erneut. Sein Schmerz treibt mir die Tränen in die Augen.
    Wir sollten nicht hier sein. Wir hätten nie herkommen dürfen.
    Ich mache noch einen Schritt nach hinten. Die Tränen laufen mir über die Wangen und vermischen sich mit dem Regen.
    Beim nächsten Schritt pralle ich gegen etwas. Ich greife mit einer Hand nach hinten, um mich am Baum abzustützen, nur dass es gar kein Baum ist.
    Als ich mich umdrehen will, legt sich etwas um mich. Etwas Unsichtbares.
    Der Wald schwimmt vor meinen Augen, wird dunkler und zeigt sich wieder in einem blauen Farbton. Eine Hand legt sich auf meinen Mund. Ich bekomme nicht genug Luft, um zu schreien.
    Ich zittere. Nicht vom eisigen Griff des Zwischenreichs, sondern weil eine feuchte Zunge mir den Hals leckt.

30
    I ch winde mich, schlage um mich und versuche zu schreien, aber niemand sieht, wie mich Micid zum Sidhe Tol schleift. Niemand hört sein krankes Kichern, als er mich ins Ohr beißt, und das Schlachtgetümmel ist zu laut, als dass jemandem das aufspritzende Wasser auffallen würde,
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