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Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes

Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes
Autoren: R. A. Salvatore
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Graul den Arm, um die murrenden Orks und Roddy zum Schweigen zu bringen. »Ist es der blinde Waldläufer gewesen, der den Riesen getötet hat?« fragte der Orkkönig Roddy verschlagen. »Und hat der Drow geholfen, meine Kämpfer zu töten?«
    Natürlich wußte Roddy nicht, wovon der Orkkönig sprach, aber er hatte einen regen Geist und begriff schnell, worauf Graul es abgesehen hatte.
    »So war es!« erklärte er lautstark. »Und jetzt hecken der Dunkelelf und der Waldläufer etwas gegen euch aus! Wir müssen sie fertigmachen und schlagen, bevor sie euch niedermachen! Der Waldläufer wird seine Tiere mitbringen, und seine Elfen - eine Menge Elfen - und auch Zwerge, um Graul zu besiegen!«
    Die Erwähnung von Montolios Freunden, besonders der Elfen und Zwerge, die Grauls Leute mehr als alles andere auf der Welt haßten, regte die Orks auf. Sie schnitten gemeine Grimassen, und einige warfen einen nervösen Blick über ihre Schultern, als rechneten sie damit, daß die Armee des Waldläufers sie jetzt schon umzingelte.
    Graul starrte den Schamanen direkt an.
    »Er, der sieht, muß den Angriff segnen«, antwortete der Schamane auf die stumme Frage. »Bei Neumond!« Graul nickte, und der rotgekleidete Ork drehte sich um, rief ein paar Orkbürgerliche an seine Seite und zog los, um die Vorbereitungen zu treffen.
    Graul griff in seine Tasche und zog eine Handvoll Silbermünzen für Roddy hervor. In Wirklichkeit hatte Roddy ihm keine Informationen geliefert, die er nicht schon gekannt hatte, aber daß der Kopfgeldjäger erzählt hatte, daß sich die Gegenseite gegen den Orkstamm rüstete, war Graul mehr als zupaß gekommen bei seinem Versuch, den abergläubischen Schamanen gegen den blinden Waldläufer aufzuhetzen.
    Roddy nahm die klägliche Bezahlung ohne Widerrede entgegen, denn er hatte erreicht, was er vorgehabt hatte. Dann drehte er sich um und wollte gehen.
    »Ihr bleibt hier«, rief ihm Graul nach. Der Orkkönig gab ein Zeichen, und mehrere Orkwachen tauchten neben dem Kopfgeldjäger auf. Roddy schaute Graul kritisch an.
    »Als Gast«, erklärte der König ruhig. »Ihr kämpft auch mit.«
    Roddy blieb keine andere Wahl.
    Graul bedeutete seinen Wachen, beiseite zu treten, und marschierte allein in seine Höhle zurück. Die Orkwachen zuckten nur mit den Achseln und grinsten sich gegenseitig an. Sie verspürten nicht die geringste Lust, hineinzugehen und sich mit den Gästen des Königs und schon gar nicht mit dem riesigen, silbernen Wolf auseinanderzusetzen.
    Graul wandte sich an seinen anderen Gast. »Ihr habt recht gehabt«, sagte Graul zu dem kleinen Feengeist.
    »Ich - bin - sehr - gut - wenn - es - darum - geht Informationen - zu - beschaffen.« Tephanis strahlte und lobte sich stumm dafür, daß er es verstand, Situationen zu seinen Gunsten zu beeinflussen.
    Tephanis hielt sich in diesem Augenblick für besonders klug, denn er hatte nicht nur Roddy erzählt, daß sich der Dunkelelf in Montolios Wäldchen aufhielt, sondern hatte auch alles dazu getan, daß sich König Graul mit Roddy zusammentat. Graul konnte den blinden Waldläufer nicht leiden, das wußte Tephanis, und jetzt konnte er endlich seinen Schamanen dazu überreden, den Angriff zu segnen, indem er die Anwesenheit des Drows als Begründung anführte.
    »Wird Caroak den Kampf unterstützen?« fragte Graul und warf dem riesigen und unberechenbaren Wolf einen skeptischen Blick zu.
    »Natürlich«, antwortete Tephanis auf der Stelle. »Es - liegt auch - in - unserem - Interesse - diese - Feinde - tot -zu-sehen!«
    Caroak, der jedes einzelne Wort hörte, das die beiden wechselten, erhob sich und schlenderte aus der Höhle. Die Wachen am Eingang versuchten nicht, ihm den Weg abzuschneiden.
    »Caroak - wird - die Worgs - versammeln«, erklärte Tephanis. »Eine - mächtige - Streitmacht - wird - sich - gegen den - blinden - Waldläufer - zusammentun. Der - ist - schon seit - langem - ein - Feind - von - Caroak.«
    Graul nickte und dachte still über die kommenden Wochen nach. Wenn es ihm gelänge, sowohl den Waldläufer als auch den Dunkelelf loszuwerden, dann wäre sein Tal sicherer, als es in den letzten Jahren gewesen war - so sicher wie zu der Zeit, bevor Montolio hier aufgetaucht war. Nur selten hatte der Waldläufer persönlich den Kampf gegen die Orks eröffnet, aber Graul wußte, daß seine Tierspione immer wieder durchziehende Karawanen gewarnt hatten. Graul konnte sich nicht daran erinnern, wann es seinen Kriegern zum letztenmal gelungen war, eine
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