Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
1 Trio

    Es hatte einen glänzenden schwarzen Überzug, ein massives Raupenlaufwerk, ein wirbelndes Schraubenblatt - und es war schnell. Es war offensichtlich eine Maschine, aber kaum eine, die dem Menschen diente.
    Veg feuerte mit seinem Blaster auf sie. Die Ladung sollte das Metall bis zum Explodieren erhitzt und einen großen Brocken herausgerissen haben. Aber die polierte Außenhaut sprühte lediglich Funken und glühte für einen Augenblick auf. Das Ding drehte sich mit erschreckender Beweglichkeit und kam wieder auf ihn zu, das tückische Schraubenblatt voran.
    Veg machte einen Satz rückwärts, packte das lange Brecheisen und rammte ein Ende in das schwirrende Schraubenblatt. »Probier einen Mundvoll davon!« sagte er und schützte seine Augen vor der erwarteten Zertrümmerung.
    Die Eisenstange ruckte in seinen Händen, als das Schraubenblatt damit in Berührung kam. Weitere Funken sprühten. Das Blatt schnitt Portionen davon ab, immer fünf Zentimeter auf einmal: HACK! HACK! HACK! HACK! Aus knapp zwei Metern wurden anderthalb, dann einer, als die Maschine das Metall verzehrte.
    Zu diesem Zeitpunkt begriff Veg, daß er einen Kampf um sein Leben führte. Er war beim Austritt aus dem Transfer auf die Maschine gestoßen, als diese die aufgestapelten Vorräte verschlang, und hatte gedacht, daß es sich um ein gepanzertes Tier oder ein ferngesteuertes Gerät handelte. Es war mehr als beides; es strahlte eine alarmierende Aura von Intelligenz aus. Er versuchte es mit dem Gewehr. Die Zündpfanne erhitzte sich, als er sie aktivierte; Dampf füllte die Kammer. Kugeln pfiffen in rascher Folge heraus; das Dampfgewehr war eleganter und wirkungsvoller als die Pulverladungsvariante. Sie prallten von der Maschine ab und kamen als Querschläger von den Felsbrocken an beiden Seiten zurück. Er setzte eine letzte Kugel mitten in die Augenlinse, aber nicht einmal die verursachte erkennbaren Schaden.
    Immerhin, das Manöver hatte den Vormarsch der Maschine aufgehalten. Irgend etwas mußte sie verletzen!
    Das Gewehr war leergeschossen. Veg packte ein Explosionsgeschoß und rammte es in Feuerposition, als sich die Maschine wieder in Bewegung setzte. Er zielte auf das Laufwerk und drückte ab.
    Sand wirbelte hoch und verdeckte für einen Moment das Ziel. Die Maschine wälzte sich, aber einen Augenblick später kletterte sie aus dem Loch, das die Explosion verursacht hatte, und tauchte unbeschädigt wieder auf.
    »Bist ein zäher Bursche!« sagte Veg bewundernd. Er war ein Mann, bei dem die Friedlichkeit nicht immer dominierte. Er liebte einen guten Kampf, wenn er ihn rechtfertigen konnte. Er schleuderte das Gewehr nach dem Feind.
    Die Waffe flog auseinander, als das wirbelnde Schraubenblatt herumschwang, um sie abzufangen. Ein großes Teilstück sprang seitlich weg. Die Maschine drehte sich, um ihm nachzujagen, hackte das Fragment an Ort und Stelle klein und schaufelte es in einen unten angebrachten Trichter. Wie er jetzt erkannte, hatte sie keine parallel laufenden Ketten, sondern eine einzige breite Reihe von Bolzen, individuell einziehbar wie die Krallen einer Katze. Der Trichter öffnete sich unmittelbar vor diesem Laufwerk/Fuß und schloß sich, wenn fertig, wieder ganz fest - wie ein Mund. Sehr ausgeklügelt...
    Veg grinste einen Augenblick lang. Wunderbare Technik, aber das dumme Ding wußte nicht, daß das Gewehr nicht länger gefährlich war! Es hatte die Waffe anstelle des Mannes bekämpft.
    Dann sah er es nüchterner. Die Maschine kämpfte nicht gegen das Gewehr, sie verzehrte es! Sie fraß Metall. Er hatte keinen Krieg gegen dieses Ding ausgetragen. Er hatte es gefüttert. Kein Wunder, daß die Maschine angehalten hatte. Solange er bereit war, ihr gutes Metall per Hand zu verabreichen, warum sollte sie sich da selbst bemühen?
    Diese Erleuchtung half ihm allerdings nicht viel. Sie deutete darauf hin, daß die Maschine beängstigend schlau war, keinesfalls dumm. Das menschliche Team würde dieses Metall brauchen, um zu überleben. Er konnte nicht gestatten, daß eine gierige Maschine alles verschlang.
    Das brachte ihn jedoch auf eine Idee. Wenn Metall sie ernährte, würden Nahrungsmittel sie dann verletzen?
    Veg riß einen Packen der Proviantvorräte auf. Es handelte sich um Brotmasse, Gemüse und - er hielt angeekelt inne, als seine Hand darin herumwühlte - Fleisch.
    Dann strahlte er. Was konnte man schon Besseres damit anfangen? Er zerrte ein plastikumwickeltes Steak hervor und schleuderte es auf die Maschine, die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher