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Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann
Autoren: R. A. Salvatore
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die Drizzt nicht kannte.
    Der Hof wurde auf drei Seiten von Feldern eingerahmt, und die Rückseite des Hauses schmiegte sich an den Abhang eines Berges, auf dem dichte Büsche in die Höhe schössen. Hin und wieder war auch ein Felsen zu erkennen. Drizzt richtete sich unter einer Pinie ein, unweit von der Rückseite des Hauses. Von dort aus hatte er einen hervorragenden Blick auf den Hof.
    Die drei erwachsenen Männer des Hauses – Drizzt schloß aus ihrem Aussehen, dass es drei Generationen waren – arbeiteten auf den Feldern, doch sie waren zu weit von den Bäumen weg, als dass Drizzt sie genauer studieren konnte. Doch ganz in der Nähe des Hauses gingen vier Kinder, ein Mädchen, das schon bald zur Frau reifen würde, und drei jüngere Jungen, ihren Arbeiten nach. Sie kümmerten sich um die Hennen und Schweine und zupften das Unkraut aus dem Gemüsegarten. Jeder arbeitete für sich, und sie unterhielten sich die meiste Zeit überhaupt nicht, und so erfuhr Drizzt nur wenig über die Beziehung unter den Familienmitgliedern. Als eine stämmige Frau mit derselben korngelben Haarpracht wie die Kinder auf die Veranda trat, hatte es den Anschein, als könnte der Schwung, den die Arbeiter zurückgehalten hatten, unkontrolliert ausbrechen. Sie läutete eine riesige Glocke.
    Mit Gejohle und Geschrei stürmten die drei Jungen auf das Haus zu und hielten gerade nur so lange an, damit sie ihre Schwester mit verdorbenem Gemüse bewerfen konnten. Zuerst hielt Drizzt das Bombardement für den Auftakt zu einem ernsthaften Streit, aber als die junge Frau milde konterte, brachen alle vier in Gelächter aus, und Drizzt erkannte, dass es sich um ein Spiel handelte.
    Einen Augenblick später lief der jüngste der Männer von dem Feld, wahrscheinlich ein älterer Bruder, in den Hof, rief den anderen etwas zu und schwenkte ein Hufeisen. Die junge Frau rief diesem neuen Verbündeten Ermutigungen zu, und alle vier Jungen rannten auf die Veranda zu. Doch der Mann war schneller, und er hob den Racker, der wild mit den Armen um sich schlug, mit einem Arm hoch und warf ihn gleich darauf in die Viehtränke.
    Die ganze Zeit über stand die Frau mit der Glocke hilflos da, schüttelte den Kopf und murmelte vor Verzweiflung unablässig vor sich hin. Eine ältere Frau, grauhaarig und dünn wie ein Stock, kam heraus, stellte sich neben sie und wedelte geheimnisvoll mit einem Holzlöffel. Offensichtlich zufrieden legte der junge Mann einen Arm um die Schultern der jungen Frau, und dann folgten sie gemeinsam den beiden Jungen ins Haus. Der Kleinste kletterte aus dem trüben Wasser und wollte den anderen nachgehen, aber der Holzlöffel hielt ihn in Schach.
    Natürlich konnte Drizzt kein einziges Wort von dem verstehen, was sie sagten, aber er ging davon aus, dass die Frau den Kleinen erst ins Haus lassen wollte, wenn er wieder trocken war. Der wilde Junge rief der Frau mit dem Holzlöffel leise etwas hinterher, als sie sich umdrehte und ins Haus gehen wollte, aber er hatte nicht den richtigen Zeitpunkt dafür gewählt.
    Die anderen beiden Männer kamen vom Feld herein und schlichen sich von hinten an den murrenden Jungen heran. Einer der Männer hatte einen dicken, grauen Bart, während der andere ganz glatt rasiert war. Und dann flog der Junge wieder in die Luft und landete mit einem Platscher erneut in dem Trog. Die beiden Männer gratulierten sich frohgemut und traten dann von den anderen bejubelt ins Haus. Der durchgeweichte Junge stöhnte lediglich und spritzte einer Sau Wasser ins Gesicht, die neugierig herbeigelaufen war.
    All das verfolgte Drizzt mit zunehmender Verwunderung. Er hatte nichts gesehen, aus dem er endgültige Schlüsse ziehen konnte, aber die spielerischen Umgangsformen der Familie und die Tatsache, dass sogar der Verlierer des Spiels liebevoll akzeptiert wurde, machten ihm Mut. Drizzt spürte eine allen gemeinsame Einstellung, da alle Mitglieder auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiteten. Falls dieser einzelne Bauernhof das ganze Dorf widerspiegelte, dann glich dieser Ort auf jeden Fall Blindgenstone, der Gemeinde der Tiefengnome, viel eher als Menzoberranzan.
    Der Nachmittag verlief ganz ähnlich wie der Morgen. Auf dem Bauernhof herrschte sichtlich eine Mischung aus Arbeit und Spiel. Die Familie ging früh zu Bett und löschte schon kurz nach Sonnenuntergang die Lampen. Drizzt drang tiefer in die Büsche des Berges, um über seine Beobachtungen nachzudenken.
    Er war sich immer noch nicht sicher, aber in jener Nacht schlief er
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