Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jedi Quest 03 - Die Spur des Jedi

Jedi Quest 03 - Die Spur des Jedi

Titel: Jedi Quest 03 - Die Spur des Jedi
Autoren: Jude Watson
Vom Netzwerk:
Kapitel 1

    Aus dem All betrachtet, lag der Planet Ragoon-6 durch einen schimmernden blauen Nebel verborgen inmitten einer Sternballung. Als das Raumschiff in den Sinkflug ging, brach sich der Nebel in glitzernden Partikeln an der Frontsichtscheibe. Dann tauchte das Schiff in eine planetare Atmosphäre, die so klar war, als wäre sie reinstes Wasser. Darunter erstrahlte ein Planet so grün wie ein glitzerndes Juwel. Anakin Skywalker hielt den Atem an, als er sich nach vorn beugte. Er hatte noch nie einen solch schönen Anflug auf einen Planeten erlebt.
    Obi-Wan Kenobi legte ihm eine Hand auf die Schulter, als er sich ebenfalls nach vorn beugte. »Ich hatte vergessen, wie schön es ist.«
    Anakin warf seinem Meister einen Blick zu. Trotz des Bartes sah dessen Gesicht plötzlich sehr jung aus, sogar jünger als vor fünf Jahren, als Anakin ihn kennen gelernt hatte. Anakin war damals neun Jahre alt gewesen. Obi-Wan war damals noch Padawan gewesen, so wie Anakin jetzt einer war. ObiWan dachte zweifelsohne gerade an die Reisen, die er seinerzeit mit seinem eigenen Meister, Qui-Gon Jinn, hierher unternommen hatte.
    Wren Honoran, ihr Jedi-Pilot, nickte. »Ich vergesse es auch immer, bis ich es dann das nächste Mal sehe. Es ist immer wieder atemberaubend.«
    »Es ist verwunderlich, dass der Planet niemals kolonisiert wurde«, sagte Anakin.
    » Er wurde dem Senat von seiner eigenen Regierung zu treuen Händen übergeben«, erklärte Obi-Wan. »Er wird nur von kleinen Stämmen Eingeborener bewohnt. Ein Senatskomitee entscheidet über Besucheranfragen. Nur die Jedi und kleinere Gruppen können den Planeten jederzeit besuchen. Der Zugang wird strikt kontrolliert. Auf diese Weise bleibt Ragoon-6 so unberührt, wie es die Regierung wünscht. Hier gibt es keine Luftfahrtstraßen, keine Fabriken und keine Städte.«
    »Die Ragooner haben es noch nie gestattet, dass sich Kolonisten niederlassen«, sagte Wren. »Ihre eigene Bevölkerung wurde krank und immer weniger, bis nur noch einige wenige übrig waren. Sie konnten die vielen Wesen nicht mehr fern halten, die kommen wollten. Sie wussten, dass die das aufgeben mussten, was sie am meisten liebten, um es zu retten.«
    »Aber wenn sie nur Kolonisten gestattet hätten zu kommen, hätten sie ihren Planeten doch behalten können«, gab Anakin zu bedenken.
    »Ja, aber das wollten sie nicht«, erklärte Obi-Wan. »Die Schönheit ihrer Welt war ihnen zu wichtig. Den Planeten zu erhalten, war ihr oberstes Ziel.«
    »Das klingt für mich ziemlich egoistisch«, erklärte Anakin. »Sie wollten die Schönheit ihres Planeten für sich selbst und ein paar wenige andere erhalten.«
    »Oder vielleicht waren sie sehr weise«, sagte Obi-Wan. »Das können wir nicht beurteilen.«
    Anakin wandte sich wieder der Planetenoberfläche zu und seufzte fast unhörbar. Er fand, dass es eines der schwierigsten
    Dinge auf dem Weg zum Jedi war, nicht zu urteilen. Für Anakin waren die Dinge gut oder schlecht, klug oder dumm. Obi-Wan hingegen hatte die furchtbar nervige Art, keine Position zu beziehen.
    »Wenn ich einen Planeten hätte, der wirklich meine Heimat wäre, würde ich ihn nicht hergeben«, sagte Anakin. »Ich würde zurückkehren wollen, wann auch immer ich will.« Er hatte seine Kindheit auf Tatooine verbracht - und zwar als Sklave. Er hatte nicht das Gefühl, dass dieser Planet seine Heimat war, obwohl seine Mutter noch dort lebte.
    »Der Tempel ist deine Heimat«, sagte Obi-Wan sanft.
    Anakin nickte, doch er wusste in seinem tiefsten Innern, dass er nicht so fühlte. Er fühlte sich im Tempel wohl und er war immer froh, dorthin zurückkehren zu können. Er liebte seine Ordnung und Anmut. Er liebte seine innere Schönheit, den Saal der Tausend Quellen und den tiefen grünen See. Doch es war nicht wie eine Heimat.
    Denn anders als die anderen Jedi-Schüler hatte Anakin einst ein Zuhause gehabt. Anders als die anderen erinnerte er sich an seine Mutter. Er erinnerte sich daran, wie er in der Hitze des Tages nach Hause gelaufen, durch die Tür gerannt und von Kühle, Schatten und offenen Armen empfangen worden war. Er erinnerte sich an das Gefühl seiner warmen Wange an ihrer kühlen...
    Nein, seine Heimat war kein Planet gewesen. Es war viel kleiner, bescheidener und viel wertvoller gewesen.
    Das Leben in diesem Zuhause war nicht einfach gewesen. Sie hatten manchmal wenig zu essen gehabt und es hatte Zeiten gegeben, in denen sie nachts gefroren hatten, weil es keinen Brennstoff für eine Heizung gegeben
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher