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Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers
Autoren: R. A. Salvatore
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senkte sich über ihre Augen, und eine Welle der Benommenheit überkam sie, während sich Dunkelheit um sie schloß.
    »Das kann nicht sein!« schrie Briza. »Das Haus Baenre greift an? Lloth hat mir nicht…«
    »Wir hatten unsere Chance!« schrie Dinin sie an. »Zaknafein war unsere Chance…« – Dinin blickte auf die Leiche seiner Mutter – »…und der Geist hat versagt, nehme ich an.«
    Briza knurrte und schlug mit ihrer Peitsche zu. Doch Dinin erwartete den Hieb und schoß außer Reichweite der Waffe. Briza trat einen Schritt auf ihn zu.
    »Verlangt Euer Zorn noch mehr Feinde?« fragte Dinin. »Geht auf den Balkon, liebe Schwester. Dort werdet Ihr Tausende finden, die auf Euch warten.«
    Briza schrie voller Verärgerung auf, wandte sich aber von Dinin ab und stürzte aus dem Raum.
    Dinin folgte ihr nicht. Er beugte sich über Oberin Malice und blickte ein letztes Mal in die Augen der Tyrannin, die sein ganzes Leben beherrscht hatte. Malice war eine mächtige Gestalt gewesen, zuversichtlich und böse. Doch als wie brüchig hatte sich ihre Herrschaft erwiesen. Sie war gestürzt worden durch die Possen eines abtrünnigen Kindes.
    Dinin hörte einen Tumult im Korridor. Dann schwang die Tür des Vorraumes auf. Der Erstgeborene brauchte nicht aufzublicken, um zu wissen, daß Feinde im Raum waren. Er starrte weiter auf seine tote Mutter und wußte, daß er bald ihr Schicksal teilen würde. Doch der erwartete Schlag fiel nicht, und viele qualvolle Augenblicke später wagte Dinin über seine Schulter zu schauen.
    Jarlaxle hatte es sich auf dem Steinthron bequem gemacht.
    »Ihr seid nicht überrascht?« fragte der Söldner, als er bemerkte, daß sich Dinins Miene nicht veränderte.
    »Bregan D'aerthe war unter den Baenre-Truppen«, sagte Dinin beiläufig. Er schaute verstohlen zu den etwa ein Dutzend Soldaten, die Jarlaxle gefolgt waren. Wenn er nur den Söldnerführer erwischen könnte, bevor sie ihn töteten! dachte Dinin.
    »Aufmerksam«, sagte Jarlaxle zu ihm. »Ich halte an meinem Verdacht fest, daß Ihr die ganze Zeit wußtet, daß Euer Haus zum Untergang verurteilt war.«
    »Wenn Zin-carla versagen würde«, erwiderte Dinin.
    »Und Ihr wußtet, daß es versagen würde?« fragte der Söldner fast rhetorisch.
    Dinin nickte. »Zehn Jahre zuvor«, begann er und überlegte, warum er dies alles Jarlaxle erzählte, »schaute ich zu, wie Zaknafein der Spinnenkönigin geopfert wurde. Selten hat irgendein Haus in Menzoberranzan eine größere Vergeudung erlebt.«
    »Der Waffenmeister des Hauses Do'Urden hatte einen mächtigen Ruf«, warf der Söldner ein.
    »Wohl verdient, zweifellos«, entgegnete Dinin. »Dann Drizzt, mein Bruder…«
    »Ebenfalls ein mächtiger Krieger.«
    Wieder nickte Dinin. »Drizzt verließ uns, als uns Krieg bevorstand. Damals wüßte ich, daß das Haus Do'Urden zum Untergang verdammt war.«
    »Euer Haus hat das Haus Hun'ett besiegt. Eine beachtliche Leistung«, wandte Jarlaxle ein.
    »Nur mit Hilfe von Bregan D'aerthe«, korrigierte Dinin. »Den größten Teil meines Lebens habe ich gesehen, wie das Haus Do'Urden unter Oberin Malices Führung in der Hierarchie der Stadt aufstieg. Jedes Jahr wuchsen unsere Macht und unser Einfluß. In der letzten Dekade jedoch habe ich uns sinken sehen. Ich sah, wie die Fundamente des Hauses Do'Urden zerbrachen. Das Gebilde mußte dem Abstieg folgen.«
    »Ihr seid so weise, wie Ihr geschickt mit dem Schwert seid«, bemerkte der Söldner. »Ich habe das schon vorher über Dinin Do'Urden gesagt, und es scheint, daß ich wieder recht behalten habe.«
    »Wenn ich Euch damit erfreue, bitte ich um einen Gefallen«, sagte Dinin, der aufstand. »Gewährt ihn mir, wenn Ihr wollt.«
    »Ich soll Euch schnell und ohne Schmerz töten?« fragte Jarlaxle, während sein Lächeln breiter wurde.
    Dinin nickte zum dritten Mal.
    »Nein«, sagte Jarlaxle einfach.
    Verständnislos hob Dinin sein blitzendes Schwert und ging in Kampfstellung.
    »Ich werde Euch überhaupt nicht töten«, erklärte Jarlaxle.
    Dinin hielt sein Schwert erhoben und musterte das Gesicht des Söldners. »Ich bin ein Edler des Hauses«, sagte Dinin. »Ein Zeuge des Angriffs. Die Vernichtung keines Hauses ist vollständig, wenn Edle am Leben bleiben.«
    »Ein Zeuge?« Jarlaxle lachte. »Gegen das Haus Baenre? Wozu?«
    Dinin senkte das Schwert.
    »Was ist dann mein Schicksal?« fragte er. »Wird Oberin Baenre mich aufnehmen?« Dinins Tonfall ließ erkennen, daß er von dieser Möglichkeit nicht begeistert
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