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Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers
Autoren: R. A. Salvatore
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Hände wirbelten durch die Luft, als versuche sie, Halt zu finden.
    Dir Atem kam in rasselnden, mühsamen Stößen, und wortloses Knurren drang aus ihrem schnappenden Mund. Nach einem Augenblick, in dem sie sich nicht beruhigen konnte, hörte Malice ein Geräusch.
    Malice drehte sich um, und da stand Briza mit grimmigem und entschlossenem Gesicht, und die sechs lebenden Schlangenköpfe ihrer Peitsche wiegten sich in der Luft.
    »Ich hatte gehofft, daß meine Zeit des Aufstiegs noch viele Jahre entfernt sein würde«, sagte die älteste Tochter ruhig. »Aber Ihr seid schwach, Malice, zu schwach, um das Haus Do'Urden zusammenzuhalten bei den Prüfungen, die unserem – Eurem – Versagen folgen werden.«
    Malice wollte angesichts der Torheit ihrer Tochter lachen. Schlangenkopfpeitschen waren persönliche Geschenke der Spinnenkönigin und konnten gegen Mütter Oberinnen nicht verwendet werden.
    Die sechs Schlangenköpfe rollten sich Malice entgegen. Es war unmöglich! Das verstieß gegen alle Grundsätze von Lloths Lehre! Die Fänge der Köpfe schlugen eifrig zu und gruben sich tief in Malices Fleisch, und die ganze Wut der Spinnenkönigin steckte darin. Sengender Schmerz jagte durch Malices Leib, fraß und wühlte in ihr und ließ nur eisige Benommenheit zurück.
    Die Schlangenpeitsche schlug wieder zu, und der Boden raste Malice entgegen, um sie zu verschlucken. Malice hörte Briza etwas murmeln, einen Fluch oder eine Beschwörung der Spinnenkönigin. Dann erfolgte der dritte Hieb, und Malice wußte nichts mehr. Noch vor dem fünften Schlag war sie tot, aber Briza drosch viele Minuten lang weiter auf sie ein und ließ ihrer Wut freien Lauf, um der Spinnenkönigin zu versichern, daß das Haus Do'Urden seiner gefallenen Mutter Oberin entsagt hatte.
    Als Dinin schließlich unerwartet und unangemeldet in den Raum eilte, hatte Briza es sich auf dem Steinthron bequem gemacht. Der Erstgeborene warf einen Blick auf den geschundenen Leichnam seiner Mutter, schaute dann zu Briza, schüttelte ungläubig den Kopf, und ein wissendes Grinsen breitete sich über sein Gesicht.
    »Was habt Ihr getan, Schwe – Oberin Briza?« fragte Dinin, der seinen Ausrutscher korrigierte, bevor Briza reagieren konnte.
    » Zin-carla hat versagt«, knurrte Briza und funkelte ihn an. »Lloth wollte Malice nicht länger akzeptieren.«
    »Ihr habt Euch den richtigen Augenblick für den Aufstieg ausgesucht«, erklärte der Erstgeborene ruhig, offensichtlich überhaupt nicht besorgt, daß Briza ihn bestrafen könnte. »Wir werden angegriffen.«
    » Fey-Branche ?« schrie Briza, die aufgeregt von ihrem Sitz aufsprang. Fünf Minuten hatte sie als Mutter Oberin auf dem Thron gesessen, und schon stand Briza ihre erste Prüfung bevor. Sie würde sich der Spinnenkönigin beweisen und das Haus Do'Urden vor dem Schaden retten, der durch Malices Versagen verursacht worden war.
    »Nein, Schwester«, sagte Dinin schnell. »Nicht das Haus Fey-Branche .«
    Die kühle Antwort ihres Bruders ließ Briza wieder auf den Thron sinken, und ihr erregtes Grinsen wandelte sich zu einer Grimasse blanker Furcht. » Baenre .« Auch Dinin lächelte nicht mehr.
    Vierna und Maya beobachteten vom Balkon des Hauses Do'Urden die heranziehenden Truppen. Die Schwestern kannten ihren Gegner nicht, aber allein wegen der Größe dieser Armee wußten sie, daß es ein großes Haus sein mußte. Dennoch verfügte das Haus Do'Urden über zweihundertfünfzig Soldaten, von denen viele von Zaknafein persönlich ausgebildet worden waren. Mit den zweihundert weiteren wohlbewaffneten Söldnern von Oberin Baenre standen ihre Chancen nicht so schlecht, dachten Vierna und Maya.
    Als ihr und Vierna plötzlich klarwurde, daß sich bereits zweihundert Feinde innerhalb der Tore befanden – Feinde, die sie bereitwillig als Söldner von Oberin Baenre angenommen hatten -, resignierten sie.
    Maya hockte noch immer rittlings auf dem Geländer, als der erste Baenre-Soldat den Balkon erreichte. Vierna zog ihre Peitsche und schrie Maya zu, das gleiche zu tun. Aber Maya bewegte sich nicht, und Vierna bemerkte bei genauerem Hinsehen, daß mehrere winzige Pfeile aus dem Körper ihrer Schwester ragten. Viernas eigene schlangenköpfige Peitsche wandte sich dann gegen sie, und die Fänge schnitten in ihr zartes Gesicht. Vierna begriff sofort, daß der Untergang des Hauses Do'Urden von Lloth selbst befohlen worden war. » Zin carla «, murmelte Vierna, als sie die Ursache der Katastrophe erkannte. Ein blutiger Schleier
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