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Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel
Autoren: R. A. Salvatore
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gab Drizzt sich keinen Illusionen hin. Sein ganzes Leben war von katastrophalen Ausgängen nach vielversprechenden Anfängen erfüllt gewesen.
    König Schnicktick sass unbehaglich auf seinem steinernen Thron, und seine Berater hatten sich ebenso unbehaglich um ihn geschart. Ihm gefiel diese Pflicht nicht, die auf seinen Schultern lastete - die Svirfneblin betrachteten sich als loyale Freunde -, aber angesichts der Enthüllungen von Berater Firble konnte die Gefahr nicht ignoriert werden, die Blingdenstone drohte.
    Besonders nicht um eines Dunkelelfen willen.
    Drizzt und Belwar traten vor den König. Drizzt neugierig, wenngleich bereit, alles zu akzeptieren, Belwar hingegen empfand Zorn.
    »Meinen Dank für Euer promptes Kommen«, begrüsste König Schnicktick sie, räusperte sich und sah sich nach seinen Ratgebern um.
    »Speere bringen einen in Bewegung«, knurrte Belwar sarkastisch.
    Der König räusperte sich wieder und rutschte auf seinem Sitz hin und her. »Meine Wache ist ein bisschen aufgeregt«, entschuldigte er sich. »Bitte, seid nicht gekränkt.«
    »Das bin ich nicht«, versicherte Drizzt ihm.
    »Habt Ihr Eure Zeit in unserer Stadt genossen?« fragte Schnicktick, dem ein Lächeln gelang.
    Drizzt nickte. »Euer Volk war freundlicher, als ich es erbitten oder gar erwarten durfte«, erwiderte er.
    »Und Ihr habt Euch als würdiger Freund erwiesen, Drizzt Do'Urden«, sagte Schnicktick. »Unser Leben ist durch Eure Anwesenheit wahrhaftig bereichert worden.«
    Drizzt verbeugte sich tief, voller Dankbarkeit für die Worte des Königs. Belwars dunkle Augen aber verengten sich, und er rümpfte seine gekrümmte Nase, da er zu verstehen begann, worauf der König hinaus wollte.
    »Unglücklicherweise«, setzte König Schnicktick an und schaute flehend seine Berater, nicht Drizzt direkt an, »ist eine Situation für uns entstanden...«
    »Magga cammaral« schrie Belwar, so dass alle erstarrten. »Nein!«
    König Schnicktick und Drizzt sahen den Höhlenvater ungläubig an.
    »Das heisst, Ihr wollt ihn ausweisen«, knurrte Belwar Schnicktick vorwurfsvoll an.
    »Belwar!« protestierte Drizzt.
    »Ehrenwerter Höhlenvater«, sagte der König streng. »Es steht Euch nicht zu, mich zu unterbrechen. Wenn Ihr das noch einmal tut, sehe ich mich gezwungen, Euch aus diesem Gemach entfernen zu lassen.«
    »Also ist es wahr«, stöhnte Belwar leise. Er blickte beiseite.
    Drizzt schaute vom König zu Belwar und dann wieder zurück, verwirrt über das, was hinter all dem stecken mochte.
    »Ihr habt davon gehört, dass es in den Tunneln nahe unserer östlichen Grenzen Dunkelelfen-Aktivitäten geben soll«, sagte der König zu Drizzt.
    Drizzt nickte.
    »Wir haben den Grund für diese Aktivität erfahren«, erklärte Schnicktick. In der Pause, als der König wieder seine Berater ansah, liefen Schauer über Drizzts Rückgrat. Er wusste ohne jeden Zweifel, was als nächstes kam, aber dennoch trafen die Worte ihn tief. »Ihr, Drizzt Do'Urden, seid dieser Grund.«
    »Meine Mutter sucht nach mir«, erwiderte Drizzt ausdruckslos.
    »Aber sie wird Euch nicht finden!« knurrte Belwar trotzig, womit er sich sowohl gegen Schnicktick als auch gegen die unbekannte Mutter seines neuen Freundes wandte. »Nicht, solange Ihr Gast der Tiefengnome von Blingdenstone seid!«
    »Belwar, schweigt!« schalt König Schnicktick ihn. Er schaute wieder zu Drizzt, und sein Gesicht wurde weich. »Bitte, Freund Drizzt, Ihr müsst das verstehen. Ich kann keinen Krieg mit Menzoberranzan riskieren.«
    »Ich verstehe«, versicherte Drizzt ihm ehrlich. »Ich werde meine Sachen packen.«
    »Nein!« protestierte Belwar und stürmte zum Thron. »Wir sind Svirfneblin. Wir verstossen Freunde nicht, wenn Gefahr droht!« Der Höhlenvater rannte von Berater zu Berater und bat um Gerechtigkeit. »Nur Freundschaft hat Drizzt Do'Urden uns bewiesen, und wir verstossen ihn! Magga cammaral Wenn unsere Treue so brüchig ist, sind wir dann besser als die Dunkelelfen von Menzoberranzan?«
    »Genug, Ehrenwerter Höhlenvater!« schrie König Schnicktick mit einer Endgültigkeit, die selbst der sture Belwar nicht ignorieren konnte. »Die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, aber sie ist endgültig! Ich werde Blingdenstone nicht um das Wohl eines Dunkelelfen willen in Gefahr bringen, gleich, ob er sich als Freund erwiesen hat.« Schnicktick warf Drizzt einen Blick zu. »Es tut mir wirklich leid!«
    »Es braucht Euch nicht leid zu tun«, erwiderte Drizzt. »Ihr tut nur, was Ihr tun
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