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Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel
Autoren: R. A. Salvatore
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nahm Belwar und Drizzt bereitwillig auf, wenngleich er Belwar hinter Drizzts Rücken fragend ansah, um sich der Ehrbarkeit des Dunkelelfen zu vergewissern. Selbst der zweifelnde Höhlenvater konnte nicht leugnen, dass ein Dunkelelf als Verbündeter in der Wildnis des Unterreichs von Wert war, zumal wenn sich die Gerüchte von Dunkelelfen-Aktivität in den östlichen Tunneln als wahr erwiesen.
    Doch die Patrouille sah weder Aktivität noch Gemetzel, als sie das Gebiet erreichte, das die Erkundungstrupps genannt hatten. Die Gerüchte über eine mächtige Erzader hingegen waren nicht im mindesten übertrieben, und die fünfundzwanzig Bergarbeiter der Expedition machten sich mit einem Eifer an die Arbeit, wie ihn der Dunkelelf nie zuvor erlebt hatte. Drizzt war besonders über Belwar erfreut, da der Höhlenvater das Gestein mit seinen Hammer- und Pickhackenhänden mit einer Präzision und Kraft wegschlug, die die aller anderen weit übertraf. Belwar brauchte nicht lange, um zu erkennen, dass er von seinen Gefährten nicht bemitleidet wurde. Er war ein Angehöriger der Expedition - ein geehrtes Mitglied und kein Ballast-, der die Wagen mit mehr Erz füllte als irgendeiner seiner Gefährten.
    In den Tagen, die sie in den gewundenen Tunneln verbrachten, bewachten Drizzt und Guenhwyvar, sofern die Katze zur Verfügung stand, das Lager aufmerksam. Nach dem ersten Abbautag kommandierte Höhlenvater Brickers einen Mann als zusätzlichen Posten neben dem Dunkelelf und dem Panther ab, und Drizzt vermutete zu Recht, dass dieser neue Svirfneblin ebenso angehalten war, ihn zu beobachten, wie auf andere Gefahren zu achten. Während die Zeit verging und die Svirfneblin-Truppe sich an ihren ebenholzfarbenen Begleiter gewöhnte, ließ man Drizzt nach eigenem Gutdünken umherstreifen.
    Es war eine ereignislose, aber ergiebige Reise - genauso, wie die Svirfneblin es liebten, und bald waren ihre Wagen mit kostbaren Mineralien gefüllt. Sie klopften sich gegenseitig auf den Rücken - wobei Belwar sich bemühte, nicht zu derb zuzuschlagen -, sammelten ihr Werkzeug ein, bildeten mit ihren Zugkarren eine Reihe und traten die Heimreise an, für die sie wegen der schweren Wagen zwei Tage benötigen würden.
    Nur wenige Stunden nach ihrem Aufbruch kehrte einer der Späher, der der Karawane vorausging, mit ernstem Gesicht zurück.
    »Was ist?« wollte Höhlenvater Brickers wissen, der vermutete, dass ihr Glück ein Ende gefunden hatte.
    »Koboldstamm«, erwiderte der Späher. »Mindestens vierzig. Sie sitzen in einer kleinen Kammer - etwas westlich und an einem steilen Durchgang.«
    Höhlenvater Brickers schlug mit einer Faust in einen Karren. Er zweifelte nicht daran, dass seine Bergleute mit der Koboldbande fertig werden würden, aber er wollte keinen Ärger. Doch da die schweren Wagen so laut rumpelten, würde es nicht leicht sein, den Kobolden auszuweichen. »Gebt den Befehl, dass alle so leise wie möglich sein sollen«, entschied er schließlich. »Wenn es zu einem Kampf kommt, sollten die Kobolde uns angreifen.«
    »Was gibt es für Probleme?« fragte Drizzt Belwar, als er das Ende der Karawane erreichte. Seit der Trupp das Lager abgebrochen hatte, bildete er die Nachhut.
    »Eine Bande von Kobolden«, erwiderte Belwar. »Brickers sagt, dass wir uns leise verhalten und hoffen sollen, dass sie an uns vorüberziehen.«
    »Und wenn sie's nicht tun?« fragte Drizzt.
    Belwar schlug seine Hände zusammen. »Sie sind nur Kobolde«, murmelte er grimmig, »aber ich und meine ganze Sippe wünschten, der Weg wäre frei geblieben.«
    Es freute Drizzt, dass seine neuen Gefährten nicht so versessen auf einen Kampf waren, selbst gegen einen Feind, von dem sie wussten, dass sie ihn leicht besiegen konnten. Wäre Drizzt in Begleitung eines Dunkelelfentrupps gewesen, wäre der ganze Koboldstamm wahrscheinlich bereits tot oder gefangengenommen.
    »Kommt mit mir«, sagte Drizzt zu Belwar. »Ich brauche Euch, damit Höhlenvater Brickers mich versteht. Ich habe einen Plan, aber ich fürchte, dass ich ihn in all seinen Einzelheiten nicht genau darlegen kann, weil meine Kenntnisse Eurer Sprache beschränkt sind.«
    Belwar fasste Drizzt mit seiner Spitzhackenhand und drehte den schlanken Dunkelelf heftiger als beabsichtigt herum. »Wir wollen keine Konflikte«, erklärte er. »Besser, wenn die Kobolde ihrer Wege gehen.«
    »Ich suche keinen Kampf«, versicherte Drizzt ihm augenzwinkernd. Zufrieden fiel der Tiefengnom hinter Drizzt in den Schritt.
    Brickers
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